
Venezuela handelte in der letzten Woche mehr Bolivars gegen Bitcoin getradet als je zuvor. Das Volumen auf der P2P-Handelsplattform Localbitcoins erreicht 15,7 Milliarden VES (10 Millionen Dollar) bei zunehmender politischer Instabilität.
In sieben Tagen rund 10 Millionen US Dollar
Die Daten der Monitoring-Ressource Coin Dance, die diese Woche nach einer kurzen Unterbrechung, aufgrund des Hacks, wieder damit begann, die Volumina von Localbitcoins zu verfolgen, bestätigten den neuen Wochenrekord.
Rein von der Bitcoin-Anzahl erreichte die Woche zum 26. Januar den zweithöchsten Wert im Handelsvolumen, was auf die anhaltende Schwäche beziehungsweise Abwertung der nationalen Währung hindeutet. Es wurden 1782 Bitcoin in den letzten sieben Tagen durch LocalBitcoins gehandelt.
Eine nicht korrupte Alternative
Die katastrophalen Ereignisse und die angespannte Wirtschaftssituation in Venezuela bekräftigen die Bitcoin-Landschaft. Juan Guaido, der selbsternannte Interimspräsident, setzt sich seit 2014 aktiv für Bitcoin ein. Ganz im Gegensatz zum Präsidenten Nicolas Maduro, der eine eigene staatliche kontrollierbare Kryptowährung namens Petro ins Leben gerufen hat.
Der Petro ist nach wie vor mit einer Fülle von Problemen konfrontiert, obwohl die Regierung es für eine zunehmende Anzahl von staatlichen Prozessen zwangsweise einsetzt. Die USA haben die Kryptowährung Petro bereits sanktioniert-
Gleichzeitig versuchen nichtstaatliche Institutionen, die Verwendung und das Bewusstsein von Bitcoin in Venezuela zu verbreiten. Caracas‘ erster Bitcoin-Automat vom panamaischen Unternehmen Cryptobuyer ist bereits vor Ort und soll angeblich in der kommenden Woche den Betrieb aufnehmen.
Zum Leid Venezuelas beziehungsweise Maduros hat die Bank of England Maduros Forderungen, die eigenen Goldvorräte aus England abzuziehen, abgelehnt. Diese Goldreserven haben einen Wert von 1,2 Milliarden US Dollar.
Die erste Geschäftsregel in diesem Moment ist, die Regierung Maduro daran zu hindern, internationale Vermögenswerte des Landes zu liquidieren und zu stehlen, sagte der Harvard-Ökonom Ricardo Hausmann, der mit Guaido korrespondiert, gegenüber Bloomberg am 25. Januar.
Maduro hatte zuvor internationale Handelsvertreter für Petro gesucht, darunter auch Krypto-Börsen in Indien. Dennoch versinkt Venezuela gerade im Chaos und es scheint, dass derzeit Bitcoin die einzige Alternative ist: Ein nicht manipulierbares Zahlungssystem.
Coincierge
Bildnachweis: pixabay, CC0 Textnachweis: bitcoinist
Zuletzt aktualisiert am 5. September 2020