Welche professionellen Hilfsangebote Spielern oder Spielsuchtbetroffenen zur Verfügung stehen

Was bedeutet Spielsucht oder pathologisches Spielverhalten eigentlich?

Die überwältigende Mehrheit der Kunden, die in einem Online Casino spielen, wird mit diesem Begriff kaum in Berührung kommen. Denn sie spielen gemäß der Ansätze des verantwortungsbewussten Spielens. Eine Spielsucht wird in der Medizin als pathologisches Spielen bzw. Spielverhalten bezeichnet.

Das Bundesgesundheitsministerium stuft die Spielsucht als Krankheit ein. Darunter versteht man ein zwanghaftes Spielverhalten, bei dem sogar das Glücksgefühl eines Gewinns zur Nebensache wird. Es geht Betroffenen also lediglich darum, überhaupt zu spielen, ohne dass der Spielausgang von Bedeutung wäre.

Welche Ursachen hat das problematische Spielverhalten und wie äußert es sich?

Eine Spielsucht gehört zur Kategorie Verhaltenssucht, hat jedoch auch einige Gemeinsamkeiten mit den sogenannten stoffgebundenen Süchten wie etwa einer Alkohol- oder Drogenabhängigkeit. Warum einige Spieler ein pathologisches Spielverhalten entwickeln und andere nicht, haben Forscher noch nicht zweifelsfrei klären können.

Was sie aber sicher wissen, ist, dass das beim Spielen entstehende Glücksgefühl hierfür verantwortlich ist. Betroffene müssen immer höhere Einsätze tätigen und immer länger spielen, um den Nervenkitzel überhaupt noch spüren zu können.

Das Aufsuchen einer professionellen Anlaufstelle ist der erste Schritt der Behandlung

Wird ein problematisches Spielverhalten festgestellt oder zweifeln Spieler an ihrem eigenen Spielverhalten, können sie sich an verschiedene Hilfsorganisationen wenden. Für die tatsächlich unter einer Spielsucht Leidenden stellt dieser Schritt zudem der erste der Therapie dar.

Eine Spielsucht ist nämlich tatsächlich therapierbar und gilt in Deutschland sogar als rehabilitationsbedürftige Krankheit, weshalb die Krankenkassen auch sämtliche für die Therapie anfallenden Kosten übernehmen.

Spielern aus dem deutschsprachigen Raum stehen zahlreiche verschiedene Anlaufstellen mit Hilfsangeboten zur Verfügung

Aber an wen können sich Spieler konkret wenden, wenn sie Fragen zu diesem Thema haben, tatsächlich Hilfe benötigen oder sich über das Thema sicheres Online Glücksspiel informieren möchten? Es gibt mehrere Anlaufstellen. Einige werden von der öffentlichen Hand betrieben, andere werden von gemeinnützigen Vereinen oder privaten Initiativen angeboten.

Nachfolgend erfahren Sie mehr über einige Hilfsorganisationen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die Glücksspielsüchtigen dabei helfen, der Sucht zu entfliehen sowie Beratungen anbieten oder Fragen beantworten.

Professionelle Hilfsangebote für Spieler aus Deutschland

Beginnen wir, indem wir zunächst einen Blick auf die professionellen Anlaufstellen für Glücksspielsüchtige in der Bundesrepublik werfen. Das Netz an Anlaufstellen ist hierzulande flächendeckend ausgebaut, so dass Ihnen in jedem Bundesland und nahezu jeder Stadt professionelle Hilfe zur Verfügung steht.

Wir möchten Ihnen nachfolgend fünf der bundesweit agierenden Organisationen im Kurzporträt etwas genauer vorstellen:

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

Die BZgA ist die staatliche Hilfsstelle, wenn es um das Thema Abhängigkeit geht. Dabei handelt es sich um eine bundesweit agierende und zuständige Organisation. Für den Bereich „Glücksspiel“ hat die BZgA mit Check Dein Spiel eine eigene Webseite ins Leben gerufen. Hier erhalten Spieler tiefgreifende Informationen und können sich darüber hinaus dem Selbsttest unterziehen und so gezielt herausfinden, ob sie gefährdet sind oder nicht.

Das Deutsche Rote Kreuz

Im Deutschen Roten Kreuz (DRK) finden Spieler einen besonders qualifizierten Ansprechpartner, wenn es um das Thema Suchtbehandlung bzw. Prävention geht. Das DRK ist ebenfalls bundesweit aktiv, wobei sich die verschiedenen Hilfsangebote jedoch regional unterscheiden können. Die Angebote sind vielfältig und reichen von Beratungen bis hin zur Rückfallintervention oder Vermittlungen von stationären Behandlungen.

Die Caritas

Der deutsche Caritasverband verfügt ebenfalls über professionelle und spezialisierte Spielsuchtexperten. Mit Niederlassungen in der gesamten Bundesrepublik sorgt der Verband dafür, dass Spieler lokale Hilfszentren aufsuchen können. Das Hilfsangebot der Caritas ist zudem besonders umfangreich und schließt stationäre und ambulante Rehamaßnahmen sowie Nachsorgegespräche ein.

Die Landeskoordinierungsstellen Glücksspielsucht

Hierbei haben wir es mit einer staatlichen Hilfsorganisation zu tun, die in den einzelnen Bundesländern aktiv ist. Jedes der 16 Bundesländer hat demnach seine eigene Landesstelle, wo den Spielern sowie deren Angehörigen verschiedene Hilfsangebote kostenfrei zur Verfügung stehen. Von den jeweiligen Landeskoordinierungsstellen Glücksspielsucht können zahlreiche Informationen eingeholt werden. Zudem sind Beschwerden über Glücksspielanbieter möglich.

Der Fachverband Glücksspielsucht

Der im Jahre 1998 gegründete Fachverband Glücksspielsucht ist eine der zentralen Anlaufstellen für Spieler sowie Familienangehörigen von Spielern. Der Verband bietet zahlreiche verschiedene Arten von Hilfe und Beratungen an, wozu etwa Selbsthilfegruppen sowie ein völlig anonymes Forum gehören. Diese professionelle Suchthilfe wird ausschließlich von Spenden finanziert, wodurch die Hilfsangebote für die Spieler kostenlos werden.

Professionelle Hilfsangebote für Spieler aus Österreich

Auch österreichischen Spielern stehen verschiedene professionelle Anlaufstellen zur Verfügung, wenn sie sich über das Thema problematisches Spielverhalten oder Glücksspielsucht informieren bzw. Hilfsangebote nutzen möchten. Drei von ihnen haben wir ausfindig gemacht und für Sie die wichtigsten Daten zusammengefasst:

Die Spielsuchthilfe

Die im Jahre 1982 gegründete Spielsuchthilfe hat drei wesentliche Ziele definiert. Sie möchte Betroffenen und Angehörigen Hilfestellung leisten, durch Öffentlichkeitsarbeit das Bewusstsein der Gesellschaft zu diesem Thema schärfen und Forschungsprojekte unterstützen. Besonders macht die Spielsuchthilfe, dass das Hilfs- und Beratungsangebot in mehreren Sprachen angeboten wird. Die Webseite kann etwa auch auf Englisch aufgerufen werden und es gibt zahlreiche Hinweise, dass auch mehrsprachige Therapeuten, Berater etc. verfügbar sind.

Die Fachstelle Glücksspielsucht

Diese Hilfsorganisation wurde im Auftrag des Gesundheitsressorts des Landes Steiermark gegründet. Hier erhalten von einer Spielsucht Betroffene sowie deren Angehörige Hilfe sowie umfangreiche Informationen zu diesem Thema. Auf der Webseite wird zudem ein Selbsttest angeboten und auch eine Online Erstberatung kann hier in Anspruch genommen werden. Hier erhalten jedoch nicht nur in der Steiermark ansässige Spieler Hilfe und fundierte Beratung. Auch die Hilfsangebote anderer Bundesländer sind auf der Webseite der Fachstelle leicht zugänglich.

Der Verein Spielerhilfe

Der Hilfsverein hat sich darauf spezialisiert, von problematischen Spielverhalten Betroffenen sowie deren Angehörigen dabei zu helfen, zurück ins Leben zu finden. Gegründet wurde der Verein Spielerhilfe 2019 und besonders setzt er sich für die Abschaffung des Glücksspielmonopols, das effiziente Bekämpfen illegaler Glücksspielangebote sowie deutlich verschärfte Auflagen zum Spielerschutz ein. Im Zentrum seiner Aktivitäten stehen Hilfsangebote sowie die Aufklärung zu diesem Thema.

Professionelle Hilfsangebote für Spieler aus der Schweiz

In der Schweiz haben sich ebenfalls einige Vereine und Organisationen dem Spielerschutz verschrieben und haben dabei zahlreiche Hilfsangebote ins Leben gerufen. Die Schweiz verfügt über sehr strenge gesetzliche Regelungen für Glücksspiele. Der Spielerschutz nimmt dennoch nach wie vor eine wichtige Rolle ein. Dazu leisten diese drei Hilfsorganisationen einen wichtigen Beitrag:

Die SOS Spielsucht

Die SOS Spielsucht wird von Spielen ohne Sucht betrieben. Dabei handelt es sich um ein Programm zur Glücksspielprävention, das von 17 Kantonen der Schweiz sowie dem Fürstentum Liechtenstein gemeinsam angeboten wird. Hier finden Betroffene ein vollumfängliches Hilfsangebot, das von Beratung zur Selbsthilfe bis hin zu Weiterbildung von Spezialisten sowie Forschung und Öffentlichkeitsarbeit reicht. Daneben werden mehrere örtliche Beratungsstellen in der gesamten Schweiz unterhalten bzw. Spieler oder Angehörige an diese vermittelt.

Der Fachverband Sucht

Die Organisation Fachverband Sucht ist ein Verbund von über 300 Organisationen, die in der Suchtprävention sowie der Hilfe für Spieler in der gesamten deutschsprachigen Schweiz tätig sind. Der Dachverband verfügt unter anderem auch über eine Fachgruppe, welche sich ausschließlich mit dem Thema Spielsucht befasst. Der Sitz des Verbands befindet sich in Zürich und kann per E-Mail oder Telefon kontaktiert werden.

Careplay von der Hochschule Luzern

Careplay ist ein Projekt, das von der Hochschule Luzern geleitet wird und aus einem Sozialkonzept der Grand Casinos Luzern, Bern, Basel sowie Baden und den Spielbanken Interlaken, Neuenburg und Davos besteht. Careplay vermittelt Spieler an zahlreiche Hilfsorganisationen in der gesamten Schweiz und bietet zudem völlig unkompliziert die Möglichkeit, sich selbst vom Spielen auszuschließen.