Glücksspiel kann süchtig machen. Dieser Satz wird Ihnen eher früher als später begegnen, wenn Sie sich für Casino Spiele interessieren. Den Spielerschutz nehmen seriöse, lizenzierten Online Casinos äußerst ernst. Unterschiede gibt es dennoch, denn die Maßnahmen hängen nicht zuletzt davon ab, welche Regulierungsbehörde ein Casino lizenziert. Genau damit werden wir uns in diesem Ratgeber zum Thema Selbstausschluss vom Online Glücksspiel befassen.
Was bedeutet Selbstausschluss überhaupt?
Der Selbstausschluss ist eine Maßnahme, die dafür sorgen soll, dass Glücksspiele lediglich eine unterhaltsame Form der Unterhaltung bleiben. Hierbei handelt es sich allerdings üblicherweise nicht um die erste Schutzmaßnahme, die Spieler ergreifen. Vielmehr ist der Selbstausschluss eine Art Reißleine.
Bevor Sie bei dieser letzten Maßnahme ankommen, können Sie verschiedene andere Möglichkeiten nutzen, um sich selbst Grenzen zu setzen und die Kontrolle über Ihr Spielverhalten zu bewahren. Es ist unter anderem etwa möglich, sich:
- Maximale tägliche, wöchentliche oder monatliche Einzahlungslimits zu setzen
- Grenzen für Ausgaben und Verluste beim Spielen festzulegen
- Per Erinnerungsfunktion oder Setzen eines Zeitlimits dafür zu sorgen, dass Sie nicht länger spielen, als es Ihre Verpflichtungen erlauben
- In regelmäßigen Abständen einen Selbsttest vorzunehmen
- Bei Fragen zu diesem Thema an den Kundendienst des Casinos zu wenden
- Mit Hilfsorganisationen in Verbindung zu setzen und dort professionelle Unterstützung oder Beratung in Anspruch nehmen
- Selbst temporäre Spielpausen aufzuerlegen
Diese Maßnahmen und die Möglichkeit zum Selbstausschluss von Online Glücksspiel werden Ihnen von allen seriösen Anbietern zur Verfügung gestellt. und zwar unabhängig davon, ob das Casino eine Lizenz der deutschen Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) besitzt oder von einer ausländischen Aufsichtsbehörde lizenziert wurde.
Als Selbstausschluss wird ein Schritt bezeichnet, mit dem sich die Spieler selbst vom Zugang zu Ihrem Spielerkonto ausschließen können. Dabei unterscheidet man zwischen einer zeitlich befristeten Sperre von etwa einem Tag oder einem Monat sowie einer unbefristeten Sperre. In einem von der GGL lizenzierten Casino wird der Selbstausschluss vom Online Glücksspiel beispielsweise frühestens nach 24 Stunden, drei Monaten oder einem Jahr aufgehoben.
Wie funktioniert ein Selbstausschluss?
Grundsätzlich funktioniert der Selbstausschluss von Glücksspielen genauso, wie es die Bezeichnung vermuten lässt. Dies trifft unabhängig davon zu, ob Sie sich vom Spielen in einem Online Casino mit einer deutschen oder mit einer Lizenz aus Übersee vom Spielen ausschließen lassen möchten. Die Initiative geht immer vom Spieler aus. Das Pendant zur Selbstsperre ist die Fremdsperre, die ausschließlich für Casino- und Sportwettenanbieter mit einer GGL Lizenz gilt.
Es gibt allerdings doch einen kleinen Unterschied in der Vorgehensweise. Wenn Sie sich bei einem Online Casino mit einer Lizenz der Malta Gaming Authority (MGA), des neugegründeten Curacao Gaming Control Boards oder der kanadischen Kahnawake Gaming Commission vom Spielen ausschließen lassen möchten, ist dies bis auf einige Ausnahmen direkt auf der Webseite möglich, indem Sie etwa den Kundendienst kontaktieren.
Spielen Sie hingegen in einem Casino, das über eine Erlaubnis der GGL verfügt, dann haben Sie neben der Ausschlussmöglichkeit auf der Webseite zusätzlich eine weitere Option. Sie können sich auch direkt an das für den Selbstausschluss von Glücksspielen zuständige Regierungspräsidium Darmstadt wenden und sich dort per Antrag für den Zugang zu sämtlichen Angeboten sperren lassen.
Vorgaben für den Selbstausschluss bei Online Glücksspielanbietern mit Erlaubnis der GGL
Im Gegensatz zu Online Casinos ohne OASIS, was für Online Abfrage Spielerstatus steht, muss ein Casino mit deutscher GGL Lizenz seinen Kunden fest vorgegebene Möglichkeiten zum Selbstausschluss gewähren. Wir werden Ihnen diese nun im Detail vorstellen und der Vollständigkeit halber auch auf die Fremdsperre eingehen.
Wichtig ist hierbei, dass Sie sich über die Konsequenzen wie etwa unterschiedliche Fristen bewusst sind. Auf diese werden wir Sie selbstverständlich ebenfalls explizit hinweisen.
1. Der Selbstausschluss per Nutzung des Panik Buttons
In einem Online Casino, das über eine Erlaubnis der GGL verfügt, können Sie sich schnell und unkompliziert von Glücksspielen ausschließen lassen. Dies geschieht mithilfe einer als Panik Button bezeichneten Schaltfläche. Der deutsche Glücksspielstaatsvertrag schreibt den Casinos nämlich vor, dass ein solcher Panik Knopf dauerhaft und gut sichtbar in die Seite integriert werden muss.
Wenn Sie auf diesen Button klicken, dann werden Sie automatisch für die Dauer von 24 Stunden von sämtlichen Glücksspielen ausgeschlossen. Wer diese Art des Selbstausschlusses wählt, muss sich keine Gedanken darum machen, wie er wieder am Spiel teilnehmen kann. Diese Sperre läuft nämlich von selbst ab, so dass Sie sich nach Ablauf der 24 Stunden wie gewohnt wieder in Ihr Konto einloggen, Zahlungen tätigen und spielen können.
2. Der Selbstausschluss per Eigeninitiative eines Spielers
Alle Casinos mit einer Lizenz der GGL sind verpflichtet, an die beiden Systeme OASIS und LUGAS (Länderübergreifendes Glücksspielaufsichtssystem) angeschlossen zu sein. Bezogen auf den Selbstausschluss kommt der Datenbank OASIS eine Schlüsselrolle zu. Um sich selbst vom Spielen ausschließen zu lassen, können Sie Ihren Antrag entweder bei Ihrem Glücksspielanbieter oder beim Regierungspräsidium Darmstadt einreichen.
In diesem Antrag können Sie die Dauer des Selbstausschluss von Glücksspielen festlegen. Bedenken Sie jedoch, dass der Gesetzgeber eine Mindestdauer von drei Monaten vorgibt. Vor Ablauf der drei Monate oder der selbst gewählten Frist ist keine Aufhebung möglich. Zudem sollten Sie bedenken, dass der Selbstausschluss von Online Glücksspielen auch nach der Frist nicht automatisch aufgehoben wird.
Denn für die Aufhebung der Sperre ist abermals das Einreichen eines Antragsformulars erforderlich. Dieses muss direkt an das Regierungspräsidium Darmstadt übersandt werden. Die Behörde ist die einzige zuständige Stelle, die einen Aufhebungsantrag genehmigen und die Sperre annullieren kann.
3. Der Spielausschluss aufgrund einer Fremdsperre
Eine Fremdsperre ist ein Spielausschluss, der nicht vom Spieler, sondern von Dritten veranlasst wird. Der Personenkreis, der eine Fremdsperre einleiten kann, ist jedoch begrenzt. So können Fremdsperren von nahestehenden Verwandten oder Partnern beantragt werden. Auch der Glücksspielanbieter ist dazu berechtigt, wenn ausreichende Beweise vorliegen, dass der Spieler eine Gefahr für sich selbst darstellt.
Ist eine Fremdsperre eingeleitet, hat der Spieler zunächst die Gelegenheit, Stellung zu nehmen. Für die Bewertung, ob eine Grundlage für die Fremdsperre vorliegt, werden zahlreiche Dokumente von der Behörde in Darmstadt angefordert und ausgewertet. Die finanzielle Situation des betroffenen Spielers steht hierbei im Vordergrund. Die Dauer bei einer Fremdsperre liegt bei mindestens einem Jahr.
Wird eine Sperre aufgehoben, dann bestehen zudem Schutzfristen von einer Woche bei einer Selbst- und einem Monat bei einer Fremdsperre. Erst nach Ablauf dieser Schutzfrist wird der Eintrag in der OASIS Sperrdatei entfernt und die betroffenen Spieler können wieder an Glücksspielen teilnehmen.
Der Selbstausschluss bei im Ausland lizenzierten Online Casinos
Nachdem wir uns intensiv mit dem Thema Selbstausschluss in einem Casino mit einer GGL Erlaubnis beschäftigt haben, möchten wir uns nun der internationalen Bühne zuwenden. Wie gehen von einer ausländischen Behörde lizenzierte Online Casinos mit diesem Thema um? Gibt es hier ebenso strenge Auflagen, wie die Anbieter den Selbstausschluss von Online Glücksspielen handhaben müssen?
Wir sind diesen Fragen nachgegangen und haben uns ausgiebig mit diesem Thema auseinandergesetzt. Die mit Abstand größten sowie anerkanntesten internationalen Regulierungsbehörden sind die maltesische MGA sowie das neu geschaffene Curacao Gaming Control Board. Deshalb haben wir die Vorschriften von Casinos, die von diesen beiden Behörden lizenziert wurden, in einem eigenen Abschnitt behandelt. Anschließend gehen wir auf die Selbstausschlussvorgaben einiger weiterer internationaler Lizenzierungsstellen ein.
1. Der Spielerschutz und Selbstausschluss in einem von der maltesischen MGA lizenzierten Online Casino
Bei näherem Betrachten wird deutlich, dass die Regeln des Spielerschutzes der MGA ähnlich streng sind, wie die der deutschen GGL. Wirft man einen Blick in diesen Teil des Spielerschutzes der MGA, trifft man schnell auf den Punkt Selbstausschluss. In diesem Abschnitt ist festgehalten, dass die von der MGA lizenzierten Anbieter Selbstausschluss-Mechanismen in ihre Seiten integrieren müssen.
Aber mehr noch: Es muss sowohl eine Möglichkeit zum zeitlich befristeten Selbstausschluss als auch für einen zeitlich unbegrenzten Zeitraum geben. Insgesamt müssen von den Casinos folgende Vorgaben zum Selbstausschluss von Online Glücksspielen erfüllt werden:
- Der zeitlich begrenzte Selbstausschluss muss sieben Zeiträume von 24 Stunden bis zu 365 Tagen umfassen
- Der Selbstausschluss muss rund um die Uhr und unkompliziert vorgenommen werden können
- Ein vom Spieler gewünschter Selbstausschluss sowie eine Fristverlängerung eines Selbstausschlusses muss von den Casinos sofort umgesetzt werden
- Bei hinreichendem Verdacht auf ein problematisches Spielverhalten muss der Selbstausschluss auch auf alle anderen von einem Anbieter betriebenen Casinos ausgeweitet werden
- Ein Selbstausschluss kann nur dann aufgehoben werden, wenn der Spieler dies beantragt und erklären kann, warum der Selbstausschluss beantragt wurde. Zudem muss nachgewiesen werden, dass der Kunde sein Spielverhalten von nun an im Griff haben wird
2. Der Selbstausschluss in einem von der Regierung von Curaçao lizenzierten Online Casino
Die zum Königreich der Niederlande gehörende karibische Insel Curaçao hat sich genau wie Malta zu einem zentralen Hotspot des Online Glücksspiels entwickelt. Hier haben sich im Laufe der Jahre einige der besten Online Casinos der Branche angesiedelt. Dementsprechend hat sich die Regierung von Curaçao frühzeitig entschlossen, eigene Lizenzen zu vergeben und das Glücksspiel zu regulieren.
Bisher sah die Regelung vor, dass sogenannte Master-Lizenzen von Sublizenzierungsstellen vergeben wurden. Die beiden bekanntesten sind die Antillephone N.V. sowie die Curacao eGaming. Mittlerweile fand allerdings eine Umstrukturierung statt. Zukünftig wird allein das neugegründete Curacao Gaming Control Board für die Lizenzierung sowie die Regulierung der auf Curaçao ansässigen Casinos zuständig sein.
Warum ist dies bezogen auf den Selbstausschluss wichtig? Weil in den neuen Lizenzanforderungen der Selbstausschluss gleich mehrmals behandelt wird. So wird den Casinos in Artikel vier Absatz D verboten, Spieler am Glücksspiel teilnehmen zu lassen, die einen Selbstausschluss vorgenommen haben.
Ferner heißt es in Artikel acht Absatz drei, dass Spielern die Möglichkeit gegeben werden muss, sich für mindestens sechs Monate ausschließen lassen zu können. Weiter geht es mit Artikel elf, der den Selbstausschluss als festen Bestandteil der AGB vorschreibt. Hinzu kommt, dass in Artikel 14 Absatz p vorgegeben wird, dass auf der Webseite klar und unmissverständlich der Weg zum Selbstausschluss aufgezeigt werden muss.
3. Der Selbstausschluss in den Online Casinos mit einer Lizenz von kleineren Aufsichtsbehörden
Neben diesen beiden gibt es viele weitere Lizenzierungsstellen und es kommen sogar regelmäßig neue hinzu. Besonders in Nordamerika sehen wir im Moment eine fortschreitende Legalisierung des Online Glücksspiels. Eine weitere, relativ bekannte Behörde ist die kanadische Kahnawake Gaming Commission. Sie ermöglicht es den Spielern, sich auf zwei verschiedenen Wegen vom Glücksspiel auszuschließen.
Dies kann entweder direkt auf der Webseite des Casinos oder per auszufüllendem Antrag bei der Behörde selbst geschehen. Auch der Karibikstaat Saint Kitts and Nevis verfügt über eine eigene Regulierungsbehörde und diese hat den Selbstausschluss von Glücksspielen ebenfalls in ihren Lizenzvorgaben verankert.
Im Gaming Control Act von 2021 wird den Casinos die Vorgabe gemacht, dass sie eine Liste führen müssen, auf der sämtliche vom Glücksspiel ausgeschlossene Spieler aufgeführt werden. Wer eine Aufnahme auf diese Liste beantragt hat, dem muss der Zugang zu Glücksspielen verwehrt werden. Andernfalls droht eine Strafe in Höhe von 5.000 US-Dollar.
Sich selbst von der Teilnahme am Glücksspiel auszuschließen, ist die effektivste Methode des Spielerschutzes
Der Spielerschutz nimmt bei jeder seriösen Regulierungsbehörde eine Schlüsselrolle ein. Der Selbstausschluss von Online Glücksspielen ist als wirksamste Maßnahme des Spielerschutzes in den Lizenzvorgaben fest verankert. Seriöse Anbieter geben Ihnen jederzeit die Möglichkeit, sich selbst von den Spielen auszuschließen.
Damit es allerdings gar nicht erst soweit kommt und per Selbstausschluss die ultimative Reißleine gezogen werden muss, sollten Sie von den zahlreichen weiteren angebotenen Maßnahmen zum Spielerschutz Gebrauch machen. Setzen Sie sich Limits, behalten Sie die Uhr im Auge und sorgen Sie stets dafür, dass das Spielen lediglich ein unterhaltsamer Zeitvertreib bleibt.
Quellenangabe
- https://www.spielsucht-therapie.de/selbsthilfegruppen/
- https://www.gluecksspiel-behoerde.de/de/ueber-die-gemeinsame-gluecksspielbehoerde/
- https://www.mga.org.mt/licensee-hub/compliance/player-protection/
- https://www.gamingcontrolcuracao.org/
Zuletzt aktualisiert am 24. Oktober 2024