Grüne Kryptowährungen boomen – mit klimaneutralen Coins kann man in den Klimaschutz investieren und auf satte Renditen hoffen, so jedenfalls das Versprechen.
Spätestens seit dem Ausruf des globalen Klimanotstands durch die UN-Ende 2020 sind institutionelle und private Investoren auf die Einhaltung der SDG-Ziele bei ihren Investments bedacht.
Das Angebot an grünen Kryptowährungen wird immer größer – doch welche Projekte sind wirklich nachhaltig? Wie fördern sie den Klimaschutz? Worauf ist zu achten? Wir liefern alle Infos und stellen die aktuell beste grüne Kryptowährung vor.
Top grüne Coins – klimaneutrale Kryptowährungen Liste
Grüne Kryptowährung mit Upside-Potenzial gefällig? Tatsächlich sollte man sich jedoch klimaneutrale Kryptowährungen in sein Krypto-Portfolio holen, um vom immer wichtigeren Narrative zu nachhaltigen Kryptowährungen zu profitieren. Darunter befinden sich vor allem die auf Proof-of-Stake-aufbauenden Layer-1-Blockchains und Ethereum-Alternativen.
Wir haben die besten grünen Coins samt ihrem Stromverbrauch und weiteren Kerndaten in der folgenden Tabelle zusammengefasst:
Kryptowährung | kWh pro Transaktion | Marktrang | Konsens | |
1. | Algorand | 0,000008 | 32 | PoS |
2. | IOTA | 0,00011 | 65 | FPC |
3. | Stellar | 0,000222 | 27 | FBA |
4. | EOS | 0,00122923 | 48 | PoS |
5. | Ripple | 0,0079 | 6 | FBA |
6. | Ethereum | 0,03 | 2 | PoS |
7. | Cardano | 0,5479 | 8 | PoS |
8. | Nano | 0,612 | 240 | DPoS |
9. | Bitcoin | 1,544 | 1 | PoW |
Was macht eine Kryptowährung klimaneutral und grün?
Eine grüne Kryptowährung ist eine Kryptowährung, welche zwei bzw. drei wichtigen Kriterien gerecht wird. Eine Coin ist dann klimaneutral und nachhaltig, wenn ihr Betrieb nur einen geringen Stromverbrauch verursacht und dieser Strom aus nachhaltigen bzw. erneuerbaren Energien gewonnen wird. Das Nonplusultra ist natürlich, wenn die Kryptowährung selbst sogar nachhaltiges Handeln belohnt bzw. fördert, etwa durch einen durchdachten Anreizsystem mit einem Utility Token.
Zur Bewertung einer klimaneutralen Kryptowährung müssen wir uns im Detail mit dem Thema des Konsensmechanismus beschäftigen. Kryptowährungen basieren auf der Blockchain-Technologie, welche Transaktionen (wie z.B. die Übertragung von Krypto-Token) in ein verteiltes Register schreibt, das auf zahlreichen Knoten eines dezentralen Peer-to-Peer-Netzwerks gespeichert wird.
Weil keine zentrale Instanz die Kryptowährung steuert, müssen die vielen Nodes gemeinsam entscheiden, ob eine Transaktion gültig ist oder nicht; genau dieses Regelwerk ist der Konsensmechanismus. Anhand des Konsensmechanismus kann ein dezentrales Netzwerk von Peers die beantragten Transaktionen bestätigen und validieren sowie feststellen, falls ein Node versucht, eine manipulierte Transaktion in den nächsten Block einzuschleusen.
Proof of Work (PoW) – Der Umweltsünder unter den Konsensmechanismen
Proof-of-Work (PoW) ist der erste und bekannteste Konsensmechanismus, welcher von der Bitcoin-Blockchain genutzt wird (vorgestellt von Satoshi Nakamoto im Bitcoin-Whitepaper). Dieser Konsensmechanismus funktioniert so, dass jeder Node im Netzwerk komplexe mathematische Schlüssel mittels einer sogenannten Hash-Funktion lösen muss, ein glücklicher Node wird für jeden Block ausgewählt und erhält einen Mining Reward in Form von BTC.
Zwar ist dieser Konsensmechanismus sehr sicher, weil die hohen Stromkosten für die zu erbringende Rechenleistung einen Angriff besonders kostspielig machen; der hohe Stromaufwand ist jedoch auch genau der Nachteil, der zu starker Kritik an Bitcoin und Proof-of-Work geführt haben, aber extrem energieaufwändig, weil jeder Node im Netzwerk bei der Transaktionsüberprüfung aktiv sein muss. Kein Wunder, dass die US-Regierung, Klimaschutzorganisationen, der IMF und weitere Organisationen darum Bitcoin und PoW kritisiert und gedroht haben, PoW-basierte Coins ganz zu verbieten.
Proof-of-Stake (PoS) – 99,95 % weniger umweltschädlich
Proof-of-Stake (PoS) ist darum die neue Hoffnung der Kryptowelt; es handelt sich um einen viel umweltfreundlicheren und nachhaltigeren Konsensmechanismus, der mittlerweile auch von der führenden Smart Contract-Plattform Ethereum genutzt wird (früher hat Ethereum auch PoW verwendet). PoS verfolgt den Ansatz, dass Knoten im Netzwerk einen hohen Einsatz, also Stake, gegenüber der Integrität und Korrektheit von Transaktionen im Netzwerk zeigen müssen. Diesen Einsatz können Nodes erbringen, indem sie eine hohe Anzahl an Token kaufen und hinterlegen bzw. staken.
Dabei setzt sich das Netzwerk aus Validatoren und Delegatoren zusammen: Validatoren müssen einen höheren Staking-Betrag erreichen, sie übernehmen gemeinsam die eigentliche Validierung von Transaktionen und die Blockerstellung; kleinere Anleger können als Delegatoren ihre Token staken und einzelnen Nodes zuweisen („delegieren“); gemeinsam werden sie in Abhängigkeit der Anzahl an gestakten Token belohnt.
Tatsächlich ist Proof-of-Stake viel umweltfreundlicher als Proof-of-Work und, immer mehr grüne Kryptowährungen bedienen sich des PoS-Ansatzes. Ethereum zum Beispiel konnte mit der Umstellung von PoW auf PoS (September 2022, „The Merge“) seinen CO2-Fußabdruck um 99,95 % reduzieren.
Weitere umweltfreundliche Konsensverfahren
Nahezu alle heute als grüne Kryptowährungen eingeschätzten Token verwenden PoS, es gibt jedoch mittlerweile auch weitere Ansätze, die sich durch ein sicheres, umweltfreundliches Konsensverfahren auszeichnen, darunter etwa die folgenden:
- Proof-of-History: Eine Modifikation des PoS-Ansatzes, bei dem die Zeitintervalle zwischen Blöcken anders gemessen werden; historische Ereignisse dienen als Ausgangspunkt und werden in einen Hash umgewandelt; PoH ist bis heute jedoch kaum verbreitet.
- Proof-of-Space-and-Time: Bekannt auch als “Proof of Capacity” müssen Miner hierbei nicht Rechenleistung, sondern freien Speicherplatz auf ihrem Rechner, zur Verfügung stellen, um zum Erhalt von Mining-Rewards berechtigt zu sein. Die Chia Coin etwa nutzt diesen Konsensmechanismus.
- Proof-of-Authority: Umweltfreundlich ist dieser Ansatz, weil durch eine Randomisierungsfunktion (per Zufall) bestimmt wird, welche Nodes des Netzwerks bei einzelnen Blöcken die Validierung von Transaktionen durchführen. Dies ist stets nur eine kleine Anzahl an Nodes, weshalb der CO2-Fußabdruck besonders gering ist.
Gibt es wirklich klimaneutrale Kryptowährungen oder handelt es sich um “Greenwashing” oder Betrug?
Zahlreiche Regierungen und internationale Organisationen haben angesichts des umweltschädlichen Beispiel Bitcoin sogar mit dem Verbot von PoW-basierten Kryptos gedroht; der Kryptomarkt war darum gefordert, rasch sein wenig-nachhaltiges Image aufzupolieren. So bemühte man sich, ein umweltfreundlicheres Bild nach außen zu tragen.
Nun: Nicht alles, was glänzt, ist Gold. Nicht alles, was sich als nachhaltige Kryptowährung bewirbt, ist auch wirklich klimaneutral und umweltfreundlich. Skeptiker werfen dem Kryptomarkt vor, dass er sich mit vermeintlicher Community-Orientierung und Marketinginitiativen als umweltfreundlich und klimaneutral bewerben möchte, ohne dies wirklich zu sein – dem bekannten „Greenwashing“.
Es gibt keine pauschale Antwort, ob es sich bloß um Betrug und Greenwashing, oder einen nachhaltigen Wandel hin zur Klimaneutralität handelt. Eine differenzierte Betrachtung ist erforderlich, tatsächlich muss man für jede einzelne Kryptowährung bzw. Krypto-Projekt beurteilen, ob es negative, keine oder gar positive Auswirkungen auf den Klimaschutz hat.
Wie eingangs bereits erwähnt, sind der Stromverbrauch und die verwendete Energiequelle die wichtigsten Faktoren, um die Umweltfreundlichkeit einer Kryptowährung beurteilen zu können. Auch das Anreizsystem einer Kryptowährung bzw. eine Token-Economy kann Auswirkungen auf ein umweltfreundliches oder -schädliches Verhalten der Nutzer haben.
Wann ist der beste Zeitpunkt für den Kauf grüner Coins?
Eines ist klar: Grüne Kryptowährungen kaufen sollten Anleger gleich jetzt! Der öffentliche Druck, ausschließlich nachhaltige Investments zu tätigen, ist angesichts der Forcierung der ESG-Ziele durch die UN, sowie dem Ausruf des Klimanotstands, noch stärker gestiegen. Es gibt sogar Drohungen mancher Regierungen, dass PoW-basierte Kryptowährungen komplett verboten werden könnten.
Krypto-Anleger sollten überhaupt nur mehr klimaneutrale Kryptowährungen kaufen – so können sie dem Risiko von möglichen Krypto-Verboten entkommen und vom immer lauter werdenden Narrative von nachhaltigen Kryptowährungen bestmöglich profitieren. Im nächsten Bullenrun, egal ob dieser ein paar Monate oder doch erst im kommenden Jahr wieder Fahrt aufnimmt, werden grüne Token eine Hauptrolle einnehmen.
Beim Kauf von nachhaltigen Coins schlagen wir vor, die folgende Richtlinie für das eigene Krypto-Portfolio zu nutzen:
Primär in führende grüne Kryptowährungen investieren, welche den Proof-of-Stake-Konsens nutzen, und zudem auch an ICOs von vielversprechenden grünen Coins teilnehmen. Ein Presale ist der Vorverkauf eines Tokensales, bei dem man besonders günstig die Token eines launchenden Projekts ergattern kann.
Aber Achtung: Die Vorteile für Early-Bird-Investoren gelten nur noch für kurze Zeit während des Vorverkaufs!
Fazit zum Thema grüne Coins
Grüne Kryptowährungen sind das Gebot der Stunde – starker Druck durch Aufsichtsbehörden, EU und US-Regierung, IMF oder die UNO sorgen dafür, dass nur Kryptowährungen mit geringem Stromverbrauch aus sauberen Energiequellen erfolgreich sein werden. Bitcoin und alle weiteren Coins mit dem Proof-of-Work-Konsensmechanismus sind besonders gefährdet.
Als Anleger sollte man bereits heute nur mehr grüne Coins mit Proof-of-Stake-Konsens in seinem Krypto-Portfolio halten.
FAQs
Welche grüne Kryptowährung sollte ich kaufen?
Alle Kryptowährungen, die einen umweltfreundlichen Konsensmechanismus wie zum Beispiel Proof-of-Stake nutzen, sind grundsätzlich grüne Kryptowährungen. Gute Kandidaten dafür sind SOL, ETH oder auch DOT.
Welche Zukunftsprognose haben grüne Kryptowährungen?
Nachhaltige, umweltfreundliche Kryptowährungen sind die Zukunft am Kryptomarkt. Regierungen und Aufsichtsbehörden haben gar mit dem Verbot von Bitcoin-Mining und weiteren Kryptowährungen mit Proof-of-Work-Konsens gedroht, weshalb grüne Coins eine tolle Zukunft haben. Der Markt für den Handel mit CO2-Emissionsgutschriften soll bis 2030 um 10.000 % steigen – ähnlich stark können also Kryptowährungen wachsen, die genau auf diesen Trend setzen.
Was sind grüne Kryptowährungen überhaupt?
Grüne Kryptowährungen sind solche Coins und Token, welche a) eine Blockchain verwenden, welche mit einem umweltfreundlichen Konsensmechanismus wie Proof-of-Stake oder einer Abwandlung davon betrieben werden und b) welche mit Strom aus sauberen, erneuerbaren Energien betrieben wird. Bitcoin und sein energieaufwändiger Proof-of-Work-Konsens sind hingegen als umweltschädlich einzustufen.
Wie weiß ich, dass eine Kryptowährung klimafreundlich ist?
Wer eine klimafreundliche Kryptowährung kaufen möchte, der muss sich zunächst damit befassen, welchen Konsensmechanismus die Blockchain der Coin verwendet. Wie hoch ist der Stromverbrauch der Blockchain? Oft kann dies mit einer Google-Suche festgestellt werden. Ist der Stromverbrauch gering und stammt dieser aus Quellen für erneuerbarer Energie, so ist die Coin als klimafreundlich einzustufen.
Kann es überhaupt grüne Blockchains geben?
Ja, es gibt grüne Blockchains – auch wenn man medial nur von umweltschädlichen Kryptowährungen liest. Die Branche hat stark gearbeitet und Blockchains entwickelt, die besonders wenig Strom verbrauchen, der aus erneuerbaren Energiequellen stimmt. Manche Blockchains tragen sogar aktiv zum Klimaschutz bei.