Trotz positiver Schlagzeilen: Bitcoin-Kurs sinkt

Bitcoin-Kurs sinkt

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Der Bitcoin-Kurs geht seit längerer Zeit gefühlt nur noch in eine Richtung. Positive Schlagzeilen, technologische Fortschritte und Neuerungen, große Investoren und Banken, die sich für Bitcoin und die Technologie interessieren – all das reicht nicht aus, um den Bitcoin-Kurs positiv zu beeinflussen.

Bitcoin Preismanipulation?

Wird der Bitcoin Preis manipuliert? Auf jeden Fall. Kann man es beweisen? Nicht wirklich. Jedoch ist sich ein Großteil der Bitcoin-Community sicher, dass der Bitcoin Kurs positiv wie auch negativ manipuliert wird.

Einige denken bei positiver Manipulation sofort an Tether: Zuerst werden Tether ‚gedruckt‘ und anschließend Bitcoin gekauft. Das erhöht den Kaufdruck, führt zu einer größeren Nachfrage und damit zum Kursanstieg. Ein Report der 1000x Group kam zu dem Schluss, dass der Preis um 30-80 Prozent nach unten angepasst werden müsse, falls Tether (USDT) den Bitcoin Kurs beeinflussen. Außerdem wurde erkannt, dass der BTC-Kurs stieg, sobald Tether gedruckt wurden. Insgesamt sei der BTC-Kurs zwischen April 2017 und Januar 2018 dank USDT um 40 Prozent gestiegen.

Für die negative Manipulation bestehen mehrere Möglichkeiten. Eine Möglichkeit ist das „Front Running“: Ein Benutzer möchte einen Bitcoin für $6.500 verkaufen und setzt eine Order. Ein anderer Benutzer benötigt sofort einen Bitcoin und setzt deshalb eine Marktorder. Die Börse kauft jetzt den Bitcoin für 6.500 USD und verkauft sie dem zweiten Benutzer für 7.000 USD. Die Börse erzielt einen Profit in Höhe von 500 Dollar. Einige User haben sich über eine solche Vorgehensweise bereits beschwert, aufgrund der Undurchsichtigkeit der Orderbücher ist es aber fast unmöglich, das Front Running nachzuweisen.

Eine weitere Möglichkeit ist das „Wash Trading“, bei der ein Benutzer eine Order an sich selbst verkauft, wodurch er falsche Signale setzt und einen Einsturz verursachen kann – genau das ist bei Bitfinex bereits vorgekommen. Da Börsen bei Wash Trading durch Gebühren Geld einnehmen, wird die Motivation zur Unterbindung nicht allzu groß sein.

Aber auch Bitcoin Futures, die anfangs gefeiert wurden, können den Markt negativ beeinflussen. Da der Bitcoin-Future-Preis nur in Fiat-Währungen gehandelt wird, können Teilnehmer den Preis beeinflussen, ohne ein wirkliches Risiko einzugehen. Zuerst kaufen sie Bitcoin in großen Mengen ein, am besten Over The Counter (OTC), um den Markt nicht zu beeinflussen. Anschließend setzen sie auf einen fallenden Markt und verkaufen z.B. 5.000 Bitcoin an einer Bitcoin-Börse, um den Preis zu drücken und um Geld durch den Short zu erzielen. Da der Bitcoin Markt relativ klein ist, ist eine Beeinflussung leicht möglich.

Jetzt wurde die Aufsichtsbehörde CFTC (U.S. Commodity Futures Trading Commission) auf dieses Verhalten aufmerksam und prompt bat die CFTC vier Börsen, Daten mit der Behörde zu teilen. Die freundliche Anfrage der Behörde lehnten die meisten Börsen ‚überraschend‘ ab. Dadurch fehlen der CFTC wichtige Informationen, die zur Aufklärung einer Marktmanipulation notwendig sind.

Zudem gibt es weitere Gefahren für den Bitcoin Kurs, wie z.B. den Insolvenzverwalter von Mt. Gox. Dieser verkaufte mehrere Millionen USD in Bitcoin und Bitcoin Cash auf dem freien Markt, wodurch der Bitcoin Preis immer wieder negativ beeinflusst wurde – und das, obwohl er bei OTC-Verkäufen einen besseren Verkaufspreis erzielen würde.

Großes Interesse – Fallende Kurse

Obwohl das Interesse an Bitcoin groß wie nie scheint, fällt der Bitcoin Kurs. George Soros, Rockefeller, Goldman Sachs, Amazon, IBM, Barclays, Fidelity, NYSE, Susquehanna International Group und viele weitere „Big Player“ interessieren sich für Bitcoin und Blockchain. Unternehmen und institutionelle Investoren möchten an Bitcoin & Co teilnehmen. Der Bitcoin Kurs zeigt sich unbeeindruckt. Der Bitcoin Crash dauert an.

Bitcoin Crash – Fehlendes Vertrauen oder doch Angst vor der Regulierung?

Dieser Bitcoin Crash ist nichts Außergewöhnliches. Seit dem 17.12.2017 ist Bitcoin um ca. 65 Prozent gefallen. Damit ist dieser Crash prozentual nur der drittgrößte aller Zeiten. Bezogen auf die Dauer ist dieser Einsturz der zweitgrößte, dieser dauert bereits 180 Tage an. Im Vergleich: Die längste Bitcoin-Talfahrt dauerte 411 Tage an.

Historische Daten Bitcoin Crash
Bitcoin Crash (BTC): Historische Korrekturen | Stand 14.06.2018: Der Bitcoin Crash 2018 dauert 180 Tage an. Der Bitcoin Kurs liegt bei unter $6.500.

2013 bis 2015 erschütterten mehrere Börsen-Hacks das Vertrauen in die Währung und das „Bitcoin-Ökosystem“. Investoren verloren insgesamt über 850.000 Bitcoin. Für Viele war das Thema Bitcoin damit erledigt.

Im Dezember 2017 gab es zwar keine Börsen-Hacks, dafür aber einen blasenartigen Anstieg. Im Nachhinein ist es leicht zu sagen, dass die Blase irgendwann platzen musste. Das Gefühl für neue Investoren wird jedoch dasselbe sein wie das 2013 bis 2015. Einsteiger haben viel Geld verloren, das Vertrauen ist erschüttert und das Thema wird erneut für Viele erledigt sein.

Dieses fehlende Vertrauen könnte ein Faktor für den andauernden Abwärtstrend sein. Möglicherweise dauert es auch dieses Mal wieder 411 Tage, bis wir ein neues Allzeithoch sehen.

Ein weiterer Faktor könnte die andauernde Regulierungsproblematik sein. Behörden möchten Kryptowährungen einordnen und einen rechtlichen Rahmen schaffen. Möglicherweise haben Menschen Angst vor der Unsicherheit und von eventuell folgenden Verboten und Sanktionen.

Bitcoin Börsen müssen sich dem Druck beugen, Binance und OkEX zieht es nach Malta, ICOs werden von allen Seiten reguliert, selbst die EU stimmte am 20. April für eine strengere Regulierung von Kryptowährungen, um Geldwäsche und Terrorismus zu vermeiden.

Regulierung und dezentrale Kryptowährungen passen nicht unbedingt zueinander. User von Kryptowährungen könnten gläsern werden, eventuell möchten sich einige davor schützen. Aus dem „Wilden Krypto-Westen“ wird ein reguliertes Krypto-Umfeld. Möglicherweise reagiert der Bitcoin Preis erst wieder, sobald Behörden ihren Regulierungswahn abgeschlossen haben.


Photo by Tine Ivanič on Unsplash, CC0

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Martin SchwarzExperte für Kryptowährungen

Martin, mit einem MSc. in Wirtschaftsinformatik und Fokus auf asymmetrischer Kryptographie und M2M-Kommunikation, ist seit 2015 in der Welt von Bitcoin und Kryptowährungen unterwegs. Schon mit 17 begann er mit dem Handel von Kryptowährungen und erwarb seinen ersten Bitcoin. Neben seinem Interesse an Kryptowährungen widmet er sich in seiner Freizeit Online-Casinos und Sportwetten, wo er mit 18 Blackjack-Strategien entwickelte und sogenannte Sure-Bets durchführte. Seine Expertise dokumentierte er frühzeitig als Autor zu Themen wie Kryptowährungen, Trading, Aktien, Casinos und Sportwetten, wodurch er heute als gefragter Experte und Autor mit über 10 Jahren Erfahrung gilt.

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