Was sind Stablecoins? Definition, Erklärung und Stablecoins Liste im Coincierge.de Wiki


Stablecoins stellen eine bedeutende Innovation im Kryptowährungsbereich dar. Sie sind digitale Währungen, deren Wert an stabile Vermögenswerte wie herkömmliche Währungen (z.B. US-Dollar) oder Edelmetalle gebunden ist.

Diese Bindung zielt darauf ab, die Volatilität zu minimieren, die typisch für viele andere Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum ist. In diesem Artikel werden wir die Funktionsweise von Stablecoins, ihre verschiedenen Typen, ihre Rolle im Kryptowährungsmarkt und ihre potenziellen Auswirkungen auf das Finanzsystem untersuchen.

Was sind Stablecoins?

Was sind Stablecoins

  • Definition: Stablecoins sind Kryptowährungen, deren Wert an andere, stabilere Vermögenswerte gekoppelt ist. Diese Kopplung soll die Preisschwankungen reduzieren, die bei vielen anderen Kryptowährungen zu finden sind.
  • Ziel: Das Hauptziel von Stablecoins ist es, die Vorteile digitaler Währungen – wie schnelle Transaktionen und Pseudonymität – mit der Preisstabilität traditioneller Währungen zu verbinden.

Typen von Stablecoins

  1. Fiat-gedeckte Stablecoins: Diese Stablecoins sind durch Fiat-Währungen wie den US-Dollar, Euro oder Yen im Verhältnis 1:1 gedeckt. Für jeden emittierten Stablecoin gibt es einen entsprechenden Betrag in Fiatgeld als Sicherheit. Beispiele sind Tether (USDT) und USDCoin (USDC).
  2. Krypto-gedeckte Stablecoins: Diese Art von Stablecoins ist durch andere Kryptowährungen abgesichert. Sie sind oft überbesichert, um Preisfluktuationen der zugrunde liegenden Krypto-Assets zu kompensieren. Ein Beispiel hierfür ist DAI, das durch Ethereum abgesichert ist.
  3. Algorithmische Stablecoins: Diese Stablecoins verwenden keinen traditionellen Vermögenswert zur Absicherung, sondern stützen sich auf einen Algorithmus, der das Angebot der Münze je nach Bedarf erhöht oder verringert, um den Preis stabil zu halten.

Tabelle bekannter Stablecoins:

Stablecoin Typ Referenzwährung Blockchain-Plattformen Besonderheit
Tether (USDT) Fiat-gedeckt US-Dollar Ursprünglich auf der Bitcoin-Blockchain über das Omni-Layer-Protokoll, jetzt auch auf Ethereum, Tron und anderen Blockchains verfügbar. Einer der ersten und am weitesten verbreiteten Stablecoins, aber auch kontrovers aufgrund von Bedenken hinsichtlich der vollständigen Deckung durch US-Dollar.
USD Coin (USDC) Fiat-gedeckt US-Dollar Ethereum, Algorand, Solana, Stellar und andere. Entwickelt von der Firma Circle und unterstützt durch Coinbase, gilt als einer der transparentesten und regulierten Stablecoins im Kryptomarkt.
Binance USD (BUSD) Fiat-gedeckt US-Dollar Binance Chain und Ethereum Genehmigt durch das New York State Department of Financial Services (NYDFS), bietet eine hohe Liquidität insbesondere auf der Binance-Handelsplattform.
Dai (DAI) Fiat-gedeckt US-Dollar Ethereum Dai wird von der MakerDAO-Plattform gesteuert und ist durch ein Bündel von Krypto-Assets abgesichert, was eine größere Dezentralisierung als fiat-gedeckte Stablecoins ermöglicht.
Paxos Standard (PAX) Fiat-gedeckt US-Dollar Ethereum Gilt als einer der regulierten und vollständig durch US-Dollar gedeckten Stablecoins, der von der Paxos Trust Company ausgegeben wird.
TrueUSD (TUSD) Fiat-gedeckt US-Dollar Ethereum Bietet regelmäßige Prüfungen und rechtliche Schutzmaßnahmen, um die Sicherheit der Einlagen zu gewährleisten.
TerraUSD (UST) Algorithmisch US-Dollar Terra Ein algorithmischer Stablecoin, der Teil des Terra-Ökosystems ist und durch einen komplexen Mechanismus mit dem LUNA-Token verbunden ist.

Hinweis: Diese Tabelle ist nicht erschöpfend und repräsentiert nur einen kleinen Teil der vielen Stablecoins, die derzeit auf dem Markt verfügbar sind. Jeder dieser Stablecoins hat seine eigenen einzigartigen Eigenschaften, Vorteile und Herausforderungen. Bitte beachten Sie, dass sich die Informationen über diese Stablecoins ändern können, und es ist ratsam, aktuelle Daten und Nachrichten zu überprüfen, um fundierte Entscheidungen zu treffen.

Funktionsweise von Stablecoins

  • Preisstabilität: Durch die Kopplung an etablierte Vermögenswerte bieten Stablecoins eine größere Preiskonstanz im Vergleich zu anderen Kryptowährungen, die erheblichen Marktschwankungen unterliegen können.
  • Verwendungszwecke: Stablecoins werden in einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt, von alltäglichen Transaktionen bis hin zu komplexeren finanziellen Operationen wie im Bereich der dezentralisierten Finanzen (DeFi).

Rolle von Stablecoins im Kryptowährungsmarkt

  • Handel und Liquidität: Stablecoins dienen als wichtige Brückenwährungen im Kryptowährungshandel und erleichtern den Wechsel zwischen verschiedenen Kryptowährungen, ohne in traditionelle Währungen umsteigen zu müssen.
  • Integration in DeFi: Im Bereich DeFi spielen Stablecoins eine entscheidende Rolle, indem sie den Nutzern ermöglichen, Kreditgeschäfte durchzuführen, Zinserträge zu erzielen und an anderen finanziellen Aktivitäten teilzunehmen, ohne die Volatilität anderer Kryptowährungen in Kauf nehmen zu müssen.

Herausforderungen und Kontroversen

  • Regulatorische Bedenken: Aufgrund ihrer Nähe zu traditionellen Währungen stehen Stablecoins oft im Fokus regulatorischer Behörden. Fragen der Compliance und der finanziellen Sicherheit sind zentrale Themen in der Debatte um Stablecoins.
  • Vertrauen und Transparenz: Das Vertrauen der Nutzer in die Stabilität und Sicherheit von Stablecoins hängt stark von der Transparenz und Zuverlässigkeit der Emittenten ab. Kontroversen wie die um die vollständige Deckung von Tether haben Bedenken hinsichtlich der Transparenz und Glaubwürdigkeit von Stablecoin-Anbietern aufgeworfen.

Zukunft und Auswirkungen von Stablecoins

Potenzial für das globale Finanzsystem

Potenzial für das globale Finanzsystem Stablecoins haben das Potenzial, eine bedeutende Rolle im globalen Finanzsystem zu spielen, insbesondere in Bezug auf Zahlungen, grenzüberschreitende Überweisungen und die Inklusion von unbanked Populationen. Sie könnten eine Brücke zwischen der traditionellen Finanzwelt und der Kryptowelt bilden, indem sie die Vorteile der Blockchain-Technologie – wie Geschwindigkeit, Transparenz und Sicherheit – mit der Stabilität und Vertrautheit von Fiat-Währungen verbinden. In diesem Zusammenhang bieten auch Bitcoin Überweisungen ähnliche Vorteile, indem sie eine effiziente, transparente und sichere Methode für grenzüberschreitende Zahlungen darstellen, was sie zu einer wertvollen Ergänzung in der Palette der digitalen Zahlungsmöglichkeiten macht.

Zentralbankgestützte digitale Währungen (CBDCs)

Zentralbankgestützte digitale Währungen (CBDCs) Die Entwicklung und das Wachstum von Stablecoins haben auch die Diskussion über zentralbankgestützte digitale Währungen (CBDCs) beeinflusst. Viele Zentralbanken weltweit erforschen die Möglichkeit, ihre eigenen digitalen Währungen einzuführen, was die Landschaft des digitalen Geldes weiter verändern könnte.

Technologische und ökonomische Herausforderungen

  • Sicherheit und Skalierbarkeit: Wie alle Kryptowährungen stehen auch Stablecoins vor Herausforderungen in Bezug auf Sicherheit und Skalierbarkeit. Die Sicherstellung der Stabilität und Zuverlässigkeit dieser Coins in einem sich schnell entwickelnden Markt ist entscheidend.
  • Marktakzeptanz und Nutzung: Die breitere Akzeptanz und Verwendung von Stablecoins in alltäglichen Transaktionen bleibt eine Herausforderung. Die Überwindung von Bedenken hinsichtlich Benutzerfreundlichkeit, Vertrauen und regulatorischer Compliance ist für die zukünftige Entwicklung von Stablecoins entscheidend.

Stablecoins und ihre Auswirkungen auf traditionelle Märkte

  • Disruption traditioneller Finanzdienstleistungen: Durch ihre Fähigkeit, schnelle und kostengünstige Transaktionen zu ermöglichen, haben Stablecoins das Potenzial, herkömmliche Finanzdienstleistungen zu stören. Sie könnten besonders in Ländern mit instabilen lokalen Währungen oder hohen Überweisungsgebühren an Bedeutung gewinnen.
  • Integration in bestehende Systeme: Während Stablecoins disruptiv sein können, bieten sie auch Chancen für eine nahtlose Integration in bestehende Finanzsysteme. Sie könnten zu einer Brücke zwischen der neuen Welt der Kryptowährungen und der traditionellen Finanzinfrastruktur werden.

Sind Stablecoins mit realen Werten gedeckt?

  • Fiat-gedeckte Stablecoins: Ja, viele Stablecoins, insbesondere fiat-gedeckte, sind tatsächlich durch reale Werte gedeckt. Ein gängiges Beispiel ist Tether (USDT), das behauptet, für jeden ausgegebenen Token einen US-Dollar in Reserve zu halten. Ähnlich verhält es sich mit USD Coin (USDC), der von der Firma Circle ausgegeben wird und ebenfalls behauptet, vollständig durch US-Dollar in einem Verhältnis von 1:1 gedeckt zu sein.
  • Beispiel aus der Praxis: Bei Tether gab es allerdings Kontroversen hinsichtlich der Transparenz und Verlässlichkeit der Deckung. Die Betreiber von Tether mussten zugeben, dass die Tokens nicht immer zu 100 % durch US-Dollar gedeckt waren, sondern teilweise auch durch andere Vermögenswerte, einschließlich Krediten an verbundene Unternehmen.

Gibt es bei Stablecoins eine Einlagensicherung?

  • Allgemein gibt es keine staatliche Einlagensicherung: Im Gegensatz zu traditionellen Bankkonten sind Einlagen in Stablecoins im Allgemeinen nicht durch staatliche Einlagensicherungssysteme geschützt. Das bedeutet, dass Anleger im Falle eines Scheiterns des Stablecoin-Betreibers oder eines Sicherheitsvorfalls ihr Geld verlieren könnten.
  • Alternative Sicherungsmechanismen: Einige Stablecoin-Plattformen haben eigene Mechanismen zur Sicherung der Einlagen eingeführt. Beispielsweise könnten sie regelmäßige Audits durchführen oder Reservefonds als Absicherung gegen potenzielle Verluste anlegen. Darüber hinaus nutzen viele Anleger Cold Wallets, um ihre Stablecoins und andere Kryptowährungen sicher offline zu speichern. Diese Maßnahmen bieten zwar nicht dasselbe Sicherheitsniveau wie eine staatliche Einlagensicherung, stellen jedoch eine wichtige Komponente im Risikomanagement von digitalen Vermögenswerten dar.

Wie wird das Stablecoin Deckungsvermögen verwaltet?

  • Verwaltung durch Emittenten: Bei fiat-gedeckten Stablecoins wird das Deckungsvermögen normalerweise vom Emittenten des Stablecoins verwaltet. Dies kann bedeuten, dass der Emittent Fiat-Währungen auf Bankkonten oder in anderen sicheren, liquiden Vermögenswerten hält.
  • Transparenz und Audits: Um Vertrauen zu schaffen, behaupten viele Stablecoin-Emittenten, dass ihr Deckungsvermögen regelmäßig von unabhängigen Dritten geprüft wird. Diese Audits sollen sicherstellen, dass jederzeit ausreichend Reserven vorhanden sind, um alle im Umlauf befindlichen Tokens zu decken. Hier spielt der ERC20-Standard eine wichtige Rolle, da er eine gemeinsame Schnittstelle für die Tokens bietet, was die Überprüfung und Transparenz innerhalb des Ethereum-Netzwerks erleichtert.
  • Beispiel aus der Praxis: Circle, das Unternehmen hinter USDC, veröffentlicht regelmäßige Berichte über die Zusammensetzung seiner Reserven, die von unabhängigen Wirtschaftsprüfern geprüft werden. Diese Transparenzmaßnahmen dienen dazu, das Vertrauen der Nutzer zu stärken und die Glaubwürdigkeit des Stablecoins zu untermauern.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Deckung und Sicherung von Stablecoins stark von der jeweiligen Ausgestaltung des Stablecoin und den Richtlinien des Emittenten abhängt. Während einige Stablecoins solide Sicherungsmechanismen und transparente Verwaltungspraktiken anbieten, bleiben bei anderen Fragen der Sicherheit und der Deckung offen. Anleger sollten daher vor einer Investition in Stablecoins eine gründliche Due Diligence durchführen.

Sicherung von Stablecoins

Fazit

Stablecoins sind ein faszinierender und wichtiger Bestandteil des Kryptowährungsraums. Sie bieten eine Lösung für eines der Hauptprobleme von Kryptowährungen – hohe Volatilität – und eröffnen neue Möglichkeiten für digitale Finanztransaktionen.

Die Zukunft von Stablecoins hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, einschließlich technologischer Entwicklungen, regulatorischer Entscheidungen und der allgemeinen Akzeptanz durch den Markt und die Verbraucher. Sie könnten nicht nur die Art und Weise, wie wir über Geld denken und damit umgehen, verändern, sondern auch die globale Wirtschaftslandschaft prägen.

Zuletzt aktualisiert am 27. März 2024

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Martin Schwarz Experte für Kryptowährungen

Martin, mit einem MSc. in Wirtschaftsinformatik und Fokus auf asymmetrischer Kryptographie und M2M-Kommunikation, ist seit 2015 in der Welt von Bitcoin und Kryptowährungen unterwegs. Schon mit 17 begann er mit dem Handel von Kryptowährungen und erwarb seinen ersten Bitcoin. Neben seinem Interesse an Kryptowährungen widmet er sich in seiner Freizeit Online-Casinos und Sportwetten, wo er mit 18 Blackjack-Strategien entwickelte und sogenannte Sure-Bets durchführte. Seine Expertise dokumentierte er frühzeitig als Autor zu Themen wie Kryptowährungen, Trading, Aktien, Casinos und Sportwetten, wodurch er heute als gefragter Experte und Autor mit über 10 Jahren Erfahrung gilt.

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