Wer sich mit dem Thema Finanzen auch nur kurze Zeit auseinandersetzt, der wird nicht um das Thema der Investition herumkommen. Dabei fürchten viele, dass man besonders viel Kapital benötigt, um sein Geld anlegen und vermehren zu können. Dies stimmt so allerdings nicht. Auch private Kleinanleger können schon mit geringen Summen ihr Kapital erfolgreich investieren.
Warum jeder einmal gründlich über eine mögliche Investition nachdenken sollte und welche Möglichkeiten dafür zur Verfügung stehen, werden wir im folgenden Artikel näher beleuchten.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Investition?
Investition: Folgt man dieser Definition, so ist ein Sparplan, in den monatlich 50 Euro einbezahlt werden, eine Investition.
Konsum: Erwirbt man jedoch Möbel, elektronische Geräte, ein Auto oder kauft eine Immobilie, die selbst bewohnt wird, so handelt es sich um den Konsum.
Bei Konsumgütern handelt es sich um Dinge, die sich mit der Zeit abnutzen und somit verbrauchen. Zu beachten ist, dass Konsum immer Geld kostet (Geldsenke), während Investitionen jedoch Geld generieren (Geldquelle).
Beispiel: Kauft man sich heute ein neuen Laptop oder ein neues Smartphones, so weiß man, dass diese beiden Produkte in spätestens zwei Jahren derart veraltet sind, sodass man nur einen Bruchteil des Neupreises dafür bekommt. So auch, wenn man sich ein neues Auto kauft – innerhalb von Minuten ist der Wert gesunken. Aber auch bei Möbeln gilt die Faustregel, dass der Wertverlust bei 25 Prozent/Jahr liegt. Ein Sofa, das 1.000 Euro gekostet hat, kann nach einem Jahr für rund 750 Euro verkauft werden – nach zehn Jahren liegt der Wert bei 0 Euro.
Besonders vorsichtig muss man sein, wenn man eine Immobilie erwirbt – auch hier handelt es sich nicht um eine Investition, sondern viel mehr um den Konsum. Denn zu glauben, dass man nur den Anschaffungspreis bezahlen muss, wäre falsch. Zu Beginn sind es nur Schönheitsreparaturen – fleckige Teppiche werden erneuert, dreckige Wände neu gestrichen und alte Armaturen ausgetauscht. Zerstören Hagel und Sturm das Dach oder hat ein Unwetter dafür gesorgt, dass im Keller das Wasser steht, so handelt es sich um die ersten Substanzverluste. Wer eine Immobilie besitzt, der muss immer wieder Geld in die Hand nehmen und in seine vier Wände stecken, damit der Wert überhaupt erhalten bleibt.
Welche Gründe sprechen für Investitionen?
Nicht nur die Vermehrung des Eigenkapitals kann als Grund für eine Investition gesehen werden. Hier kommen weitere Punkte, die dafür sprechen:
Das Finanzvermögen soll gesteigert werden
Wer gewinnbringend investiert, der darf sich sehr wohl auch über eine Vermehrung des Vermögens freuen. Zu den beliebtesten Anlagebereichen gehören
Hier darf man solide Erträge erwarten, sofern langfristig investiert wird.
Sparen für den Ruhestand
Während der aktiven Arbeitsjahre sollte man sehr wohl darauf achten, dass für das Alter Rücklagen aufgebaut werden. Das Portfolio kann natürlich nach den eigenen Wünschen aufgebaut wie gestaltet werden.
Wichtig ist nur, dass man hier ein ordentliches Gleichgewicht hat – das heißt, man sollte in sichere wie auch in chancenreiche Produkte investieren. Beispiele:
Sichere Produkte: Anleihen oder auch Tages- wie Festgeld
Chancenreiche Produkte: Aktien oder auch Fonds.
Der Schutz vor der Inflation
Auch dann, wenn man sein Geld absichern möchte, ist es ratsam, dass das Ersparte investiert wird. Für den sicherheitsorientierten Sparer, der sich bislang nur mit seinem Sparbuch oder Tagesgeld befasst hat, mag es zwar merkwürdig erscheinen, besonders empfehlenswert sind jedoch Aktien.
Aktuell sind die Guthabenzinsen, die für traditionelle Produkte geboten werden, derart gering, sodass das Ersparte von der Inflation aufgefressen wird. Es tritt also tatsächlich der umgekehrte Effekt ein – statt einer Vermögensvermehrung kommt es zu einem realen Geldwertverlust. Hart gesagt: 100 Euro, die zu Beginn des Jahres auf das Sparbuch gelegt werden, schrumpfen zum Jahresende auf 95 Euro.
Die Konsum-Alternative
Wer investiert, der hat weniger Geld zur Verfügung, welches dann in weiterer Folge in elektronische Geräte, Möbel oder Kleidungsstücke gesteckt werden kann. Schränkt man sich mit einer Investition also ein, so wird auch automatisch der unnötige Konsum reduziert.
Ist man also der Meinung, dass man zu viel Geld für Konsumgüter ausgibt, sollte man mitunter Überlegungen anstellen, noch mehr Geld in Aktien, Anleihen oder Fonds zu investieren.
Online Geld investieren – Verschiedene Anlageformen im Vergleich
Eine Investition ist also aus diversen Gründen durchaus sinnvoll. Nun gilt es zu entscheiden, welche Art von Investment am besten geeignet ist. Daher kommen hier die bekanntesten Möglichkeiten:
Geld anlegen in Aktien
Investiert man in Aktien, so kann man seine Gewinne steigern. Denn durch Kurssteigerungen können sehr wohl hohe Gewinne verbucht werden. Aktien sind, vor allem auf lange Sicht gesehen, auch nicht so gefährlich, wie das gerne geglaubt wird: Befasst man sich etwa mit der Entwicklung des DAX, so konnte sich dieser innerhalb der letzten 40 Jahre ver-19-fachen.
- Zudem ist der Handel mit Aktien ausgesprochen flexibel. Aktien können jederzeit gekauft wie auch verkauft werden.
Empfehlenswert ist es jedoch, wenn man sein Geld über mehrere Jahre in Aktien investiert, da man so auch Gewinnausschüttungen (Dividenden) erhält, die von den Aktengesellschaften ausbezahlt werden.
In ETFs und Fonds investieren
Wer langfristig ein Vermögen mit Aktien aufbauen will, sollte sich für Exchange Traded Funds (kurz: ETF), also börsengehandelte Indexfonds, entscheiden. ETFs bilden nämlich Indizes nach – so etwa den S&P 500 oder auch den DAX.
ETFs sind also eine kostengünstige wie auch relativ sichere Möglichkeit, wenn es um den Vermögensaufbau geht.
In Anleihen investieren
Anleihen – oft auch Bonds, Obligationen oder auch Renten genannt – sind eigentlich nichts anderes als Schuldverschreibungen, die mit einem variablen oder auch festen Zinssatz ausgestattet sind. Ob Staat oder Unternehmen – werden Anleihen ausgegeben, so erhofft der Herausgeber auf neues Geld, sodass Projekte realisiert werden können.
Anleihen sind eine Alternative zu Aktien und sprechen vorwiegend sicherheitsorientierte Anleger an.
In Kryptowährungen investieren
Denkt man an das Jahr 2017, als der Bitcoin von 1.000 US Dollar auf knapp 20.000 US Dollar kletterte, hätte man sich wohl gewünscht, sein Geld in die Kryptowährung gesteckt zu haben. Wenige Monate später sah die Sache aber ganz anders aus – der Bitcoin stürzte im Laufe des Jahres 2018 um über 80 Prozent ab. Anfang 2019 lag die Kryptowährung im Bereich der 4.000 US Dollar.
Wer also sein Geld in digitale Währungen steckt, der darf sich mitunter über extrem hohe Kurssprünge freuen, die natürlich für hohe Gewinne sorgen – jedoch nur dann, wenn sich der Markt auch in die richtige Richtung bewegt.
Mit Robo Advisor investieren
Wer sich nüchtern mit den Robo Advisor-Angeboten auseinandersetzt, der wird relativ schnell zu dem Ergebnis kommen, dass es sich fast immer um sogenannte Dachfonds handelt. Dem Anleger wird ein klassisches Fondsportfolio angeboten, das regelmäßig neu gewichtet wird.
P2P Investments
Über sogenannte P2P-Plattformen werden Kreditsuchende wie Investoren zusammengebracht. Peer-to-Peer (kurz: P2P) bedeutet, dass ein privater Investor einer privaten Person Geld leiht. Zu den bekanntesten Plattformen gehören Mintos oder auch Auxmoney.
Der Vorteil für den Kreditgeber? Der Zinssatz ist wesentlich höher als bei einem Sparbuch oder Tagesgeld. Zudem kann das Risiko selbst gewählt werden: Man muss nicht die gesamte Kreditwunschsumme bereitstellen, sondern kann den Kreditsuchenden nur einen Teilbetrag zur Verfügung stellen.
Auch wenn derartige Geschäfte über eine Plattform laufen, so darf dennoch nicht vergessen werden, dass hier ein Ausfallrisiko besteht – das heißt, der Kredit wird nicht mehr bedient. Es kommt somit zum Verlust.