Nachhaltig investieren: Warum ESG immer mehr Investoren enttäuscht – und 3 passende Krypto-Alternativen

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ESG-konforme Anlagemöglichkeiten waren die letzten zwei Jahre am Boomen – doch nun scheint sich der Wind zu drehen: Immer mehr Skandale erschüttern die Branche, die Rufe nach Greenwashing und konkreteren Regulierungen werden immer lauter.

Wir beleuchten in diesem Artikel, was ESG-konforme Anlagemöglichkeiten sind, warum Investoren sich momentan enttäuscht äußern – und welchen wertvollen Beitrag die Kryptobranche zu diesem Thema leisten kann.

Was sind ESG-konforme Anlagemöglichkeiten

Der Trend läuft zu nachhaltigeren Produkten, die dem Klimawandel entgegenwirken – und zwar nicht nur bei den Themen Lebensmittel und Reisen, sondern besonders auch in der Finanzbranche. Diese steht daher vor der Herausforderung, messbar zu machen, wie nachhaltig einzelne Unternehmen agieren. Und genau dafür wurde der Begriff ESG eingeführt:

Die Abkürzung ESG steht für Environmental, Social und Governance – also für die Themen Nachhaltigkeit, Soziales und Unternehmensführung. Hier wird jeweils von einer Ratingagentur bewertet, wie ein Unternehmen in jedem dieser Bereiche abschneidet.

Dafür werden häufig Ausschlusskriterien verwendet: Zu diesen gehören die Produktion und der Handel von Waffen, Menschen- und Arbeitsrechtsverletzungen, Glücksspiel, Tabak, Alkohol, Kernenergie und Umweltzerstörung als Teil des Geschäftsmodells. Ergänzend gibt es manchmal Positivkriterien, die ebenfalls zu einer Bewertung als ESG-Unternehmen führen können.

Mehrere dieser Unternehmen können dann zusammengefasst in ESG-konformen ETFs oder Fonds gehandelt werden. Kryptowährungen sind grundsätzlich keine klassischen ESG-Investment. Dennoch gibt es auch hier Coins, die die ESG-Kriterien erfüllen.

ESG-Investments: Diese Probleme beschäftigen die Anleger

Nachdem der Handel mit nachhaltigen Anlageprodukten für gut zwei Jahren einen Boom erlebte, scheint dieser nun abzuflachen: Die Nachfrage nach ESG-Produkten wird geringer, auch die Rendite fällt. Mit diesen drei Punkten verstehst du, wie es dazu kommen konnte.

Greenwashing Vorwürfe gegen ESG-Investments

Schon von Anfang an gab es Stimmen, die ESG-Investments als reines Greenwashing abtaten: Die Investments sollten gar nicht nachhaltig sein, sondern nur die Konsumenten beschwichtigen. Bei den Unternehmen aus ESG-Fonds seien unter anderem die ganz großen Umweltsünder enthalten. Was hat es mit dieser Aussage auf sich?

Wir haben bereits erwähnt, dass als Ausschlusskriterien für ESG-Anlagen oft Waffenhandel, Menschen- und Arbeitsrechtsverletzungen, Glücksspiel, Tabak, Alkohol, Kernenergie und Umweltzerstörung dienen.

Dies mag vernünftig klingen – allerdings werden dadurch bereits ganze Branchen ausgeschlossen. Häufig fällt die Wahl dann auf Firmen aus der Konsumgüterindustrie oder aus der Tech-Branche. Das bedeutet konkret: Der Gigant Facebook, der wegen seiner Datenschutzpraktiken in der Kritik steht, ist meist ebenso dabei wie der Nestlé, der weltweit größte Lebensmittelkonzern.

Auch Unternehmen aus der Baubranche – Stichwort HeidelbergCement – sowie Energieunternehmen, die neben einem nachhaltigen Zweig zur globalen Öl- und Gasförderung beitragen. Inwiefern dies nun nachhaltig ist, muss jeder Anleger selbst anhand der eigenen Werte entscheiden.

Mit Markteinbruch 2022: Renditen bleiben aus

Wie bereits erwähnt, findet man in ESG-Fonds oder ETFs viele Tech-Aktien vor. Tatsächlich kommt es häufig zu einer Überbewertung dieser Titel. Dies war für lange Zeit problemlos möglich und führte sogar dazu, dass ESG-Fonds die konventionellen Anlageprodukte übertroffen haben.

Dies sieht allerdings in einer volatilen Marktphase – in der wir uns aktuell wieder befinden – anders aus. Jetzt reagiert bereits der Gesamtmarkt mit fallenden Zahlen auf aktuelle die makroökonomische Lage. Und noch stärker als der Gesamtmarkt sind die Tech-Aktien betroffen: Viele Anleger halten diese als risikobehafteten Teil ihres Portfolios und stoßen sie dementsprechend bei einer schwierigen Marktlage ab.

ESG-Fonds werden also von der aktuellen wirtschaftlichen Situation und ihren Auswirkungen auf den Aktienmarkt stärker getroffen als viele konventionelle Anlageprodukte.

ESG-Branche von Skandalen gebeutelt

Dazu kommt ebenfalls vermehrt Kritik an den Ratinganbietern wie BlackRock, DWS oder MSCI – häufig intern, von ehemaligen Chefs oder Vorstandschefs, die unrechtmäßiges Vorgehen und Verschleierung offenlegen. Die größte Aufregung verursacht in letzter Zeit die Vorwürfe von Desiree Fixler:

2021 erhebt Desiree Fixler schwere Greenwashing-Vorwürfe gegen DWS. Im Interview mit dem Wall Street Journal beschreibt sie, die DWS habe ihre ESG-Fähigkeiten falsch dargestellt – konkret die Darstellung im Jahresbericht 2020 und die Höhe der in „ESG integrated“ Mandaten und Fonds angelegten Beträgen. Die DWS wies diese Vorwürfe zurück, es kam jedoch zu sowohl in Deutschland als auch in den USA zu Ermittlungen durch die entsprechenden Behörden.

Das Ergebnis? In Zukunft soll es komplexere, jedoch auch eindeutigere Regeln dazu geben, auf welches Unternehmen der Begriff ESG angewendet werden darf.

Welche Alternativen zu ESG-Anlagen haben Investoren?

An allererster Stelle sollte hier der Punkt „Do-Your-Own-Research“ stehen: Zu jedem Zeitpunkt sollten die Anleger sich eigenständig und umfassend über ihre ausgewähltes Finanzprodukt informieren. Bei Fonds oder ETFs gehört dazu auch, sich die Zusammensetzung und beinhaltete Aktien genau anzuschauen. So wird schnell deutlich, ob diese mit dem eigenen Nachhaltigkeitsempfinden der Anleger übereinstimmen.

Kryptowährungen mögen grundsätzlich nicht zu den ESG-Investments gehören und der ein oder andere Anleger mag sie sogar als klimaschädlich einstufen. Dennoch gibt es auch hier Coins, die die ESG-Kriterien erfüllen sowie andere Coins, die einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz leisten.

Hier ist es also wichtig, klar zu differenzieren – und nicht ausgehend vom hohen Stromverbrauch des Bitcoin und der damit einhergehenden Kritik auf alle anderen Kryptowährungen zu schließen. Zwar stimmt es, dass der Bitcoin tatsächlich aufgrund des Proof-of-Work Konsensmechanismus beim Mining unglaublich viel Energie und auch Rechenpower verbraucht.

Doch viele Kryptowährungen sind grundsätzlich anders aufgebaut: Manche Kryptowährungen, wie SolarCoin oder Powerledger, konzentrieren sich bereits darauf, einen konkreten Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Andere benutzen beispielsweise mit Proof-of-Stake einen weit energieeffizienteren Konsensmechanismus oder sind insgesamt viel nachhaltiger aufgestellt.

Diese Coins können sich für nachhaltige Anleger lohnen

IMPT: IMPT ist ein neues Krypto-Projekt, dass sich ein besonders ehrgeiziges Ziel gesetzt hat: IMPT möchte den Emissionshandel auf die Blockchain holen! Dieser ist zwar bereits seit 2005 ein zentraler Aspekt im Kampf gegen den Klimawandel – in der Realität fehlt allerdings die passende Infrastruktur um dies effizient und großflächig umzusetzen.

An dieser Stelle möchte IMPT mit der richtigen Blockchain-Technologie ansetzen und den kompletten Prozess mit Hilfe von NFTs abwickeln. Nach einem Einkauf erhalten die Verbraucher eine Gutschrift über die passende Menge an IMPT-Token; diese können sie nutzen, um einen CO2-Ausgleich vorzunehmen.

Aktuell befindet sich das Projekt noch im Vorverkauf und kann daher nur über die offizielle Website erworben werden. Dies bedeutet allerdings auch, dass mit etwas Glück überdurchschnittliche Rendite möglich sind.

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Polygon: Polygon ist eine Plattform, die die Struktur und Skalierbarkeit von Ethereum verbessern möchte. Die Kernkomponente ist Polyon SDK, ein flexibles Framework zum Erstellen von Sidechains. Damit verwandelt Polygon Ethereum in ein vollwertiges Multi-Chain-System.

Das Ganze ähnelt dann Blockchain-Systemen wie Polkadot oder Avalanche, nutzt dabei jedoch das bekannte und lebendige Ethereum-Ökosystem. Hinzu kommen eine beeindruckende Transaktionsgeschwindigkeit sowie Blockbestätigungszeit.

Im April 2022 kündigt Polygon mit seinem „Green Manifesto: A Smart Contract with Planet Earth” an, zukünftig auf CO2-Neutralität zu setzen. Das Projekt arbeitet mit KlimaDAO zusammen, um für einen On-Chain-CO2-Ausgleich zu sorgen und steckt insgesamt 20 Millionen US-Dollar in den Ausgleich seines CO2-Ausstoßes.

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Cardano (ADA): Cardano möchte sich als Alternative zu Ethereum etablieren und konzentriert sich dementsprechend ebenfalls auf dApps und Smart Contracts. Das besondere dabei: Bei der Entwicklung wird jeder einzelne Schritt einem Peer-Review-Prozess unterzogen und die Entwicklung so detailliert protokolliert. Denn Cardano möchte in Zukunft neben Unternehmen potentiell auch Regierungen als Kunden gewinnen.

Cardano arbeitet mit dem Proof-of-Stake Konsensmechanismus, hat nur geringe Gebühren und eine hohe Transaktionsgeschwindigkeit. Insgesamt ist die Blockchain einfacher zu skalieren als Ethereum. Dies alles macht Cardano zu einem umweltfreundlichen Produkt. Sie wird in den Stufen Fundament, Dezentralisierung, Smart Contracts, Skalierung und Governance aufgebaut und der native Token des Netzwerks heißt ADA.

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Zuletzt aktualisiert am 12. Oktober 2022

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