Was ist DeFi? Decentralized Finance einfach erklärt

Wer in der Finanzwelt unterwegs ist, kommt seit einiger Zeit nicht mehr am Begriff DeFi vorbei. Der DeFi-Sektor soll dabei sogar das Potenzial besitzen, die gesamte Finanzbranche zu verändern und eine echte Konkurrenz zu traditionellen Finanzdienstleistern darzustellen.

Aber was ist DeFi eigentlich genau? Diese Frage beantworten wir in diesem Artikel!

Dabei sehen wir uns die verschiedenen Komponenten von Decentralized Finance genauer an und analysieren zudem die Chancen und Risiken, die mit diesen Angeboten einhergehen.

Decentralized Finance Erklärung

Decentralized FinanceDecentralized Finance (DeFi) ist ein Sammelbegriff für verschiedene Finanzdienstleistungen, die dezentral organisiert werden. Die dezentralen Finanzen stellen damit den Gegenpol zum aktuell zentralisierten Finanzwesen dar.

Während in einem zentralen Finanzwesen alle Dienstleistungen über einen Mittelsmann, wie beispielsweise Banken oder andere Service-Anbieter, abgewickelt werden, macht sich DeFi neuartige Technologien wie die Blockchain zu Nutze, um Dienstleistungen direkt zwischen den beteiligten Parteien abzuwickeln.

Dies bedeutet konkret, dass alle klassischen Finanzdienstleistungen wie die Geldanlage, Kredite, aber auch Transaktionen dezentral und über verschiedene Anwendungen organisiert werden – ohne, dass hierfür eine Bank oder ein anderer Finanzdienstleister benötigt wird. Hinzu kommt, dass durch die neuartige Blockchain-Technologie auch komplett neue Finanzinstrumente entwickelt werden können.

Hierbei sind DeFi-Lösungen oftmals effizienter und günstiger als klassische Angebote, da durch den Wegfall der Mittelsmänner eine große Gebührenkomponente wegfallen kann.

Dank dieser Kombination aus klassischen Finanzprodukten und neuartiger Technologien stellt Decentralized Finance eine Alternative zum zentralen Finanzwesen dar.

Was kann man mit DeFi alles machen?

Im DeFi-Bereich finden sich inzwischen verschiedene Angebote. Am wichtigsten sind hierbei die Bereiche Transaktionen, Lending, Staking und Trading. Diese Bereiche zeichnen sich durch folgende Eigenschaften aus:

TransaktionenLendingStakingTrading

Transaktionen

Auch im Bereich der Decentralized Finances ist es möglich, Geld zwischen verschiedenen Personen oder Unternehmen zu transferieren. Im Gegensatz zum klassischen Finanzsystem kommen hierbei aber nicht Euro oder Dollar, sondern Kryptowährungen zum Einsatz.

Auch der Ablauf unterscheidet sich vom klassischen Finanzsystem: Während die Zahlungen „normalerweise“ über Banken und Zahlungsdienstleister abgewickelt werden, nutzt man im DeFi-Bereich verschiedene Blockchain-Lösungen, um Transaktionen durchzuführen. Die Blockchain-Zahlungsabwicklung hat die Vorteile, dass sie oftmals günstiger und zudem teilweise auch sicherer ist als klassische Technologien.

Lending

Beim Lending handelt es sich um Kredite, die über dezentrale Anwendungen abgewickelt werden. Das bedeutet, dass ein Gläubiger Geld direkt an einen Schuldner verleiht und dafür Zins- und Tilgungszahlungen erhält.

Die Kreditabwicklung findet hierbei über eine dezentrale Anwendung (dApp) statt. In dieser dApp gibt der Schuldner seine Anforderungen, wie beispielsweise die benötigte Summe, die Kreditlaufzeit und die Tilgungsmöglichkeiten ein und wird daraufhin automatisch mit einem passenden Gläubiger verbunden. Danach erhält der Schuldner die Kreditsumme und der Gläubiger seine Zins- und Tilgungszahlungen.

An diesem Beispiel wird deutlich, dass hierfür keine Bank mehr benötigt wird und die Kredite mit Hilfe der dezentralen Anwendung direkt zwischen den Nutzern abgewickelt werden.

Für Besitzer von Kryptowährungen stellt das Lending eine gute Möglichkeit zur Erzielung eines passiven Einkommens dar, da man seine Kryptowährungen für sich arbeiten lassen kann und nicht mehr nur auf dem Wallet liegen lässt.

Hierbei gilt jedoch, dass auch in diesem Bereich ein Ausfallrisiko herrscht und die Services aktuell noch nicht oder nur bedingt reguliert sind. Daher sind Krypto-Kredite für den Gläubiger auch mit höheren Risiken verbunden als klassische Kredite.

Staking

Das Staking stellt eine weitere Möglichkeit dar, um im DeFi-Bereich Einnahmen mit den eigenen Kryptowährungen zu generieren. Beim Staking überlässt man seine Coins dem jeweiligen Netzwerk für einen bestimmten Zeitraum und erhält hierfür Zinszahlungen.

Damit ähnelt das Staking in seiner Funktionsweise einem Tagesgeldkonto. Die Höhe der Zinsen ist dabei von Protokoll zu Protokoll unterschiedlich. Oftmals sind hier jedoch Renditen von mehr als 10 % pro Jahr möglich.

Wichtig: Das Staking ist nur bei Projekten möglich, die auf einen Proof-of-Stake-Mechanismus setzen. Somit gibt es beispielsweise kein Bitcoin-Staking, da die weltweit größte Kryptowährung auf einen Proof-of-Work-Konsens setzt.

Staking-Nutzer sollten beachten, dass die Belohnungen immer in Form der jeweiligen Kryptowährung ausbezahlt werden, so dass es hier ein erhöhtes Kursrisiko gibt. Verliert eine Kryptowährung stark an Wert, sind im Umkehrschluss auch die Zinszahlungen weniger Wert.

Da das Staking weiterhin ein weitestgehend unregulierter Markt ist, weist auch dieser DeFi-Bereich deutlich höhere Risiken als klassische Tages-oder Festgeldkonten auf. Es existiert hier keine Einlagensicherung, so dass es auch zu umfangreichen Verlusten kommen kann.

Trading

Beim DeFi-Trading kann man Kryptowährungen direkt miteinander tauschen. Im Gegensatz zum normalen Trading findet der Handel hier nicht über eine zentrale, sondern über eine dezentrale Börse (=DEX) statt.

Beim klassischen Trading werden Käufer und Verkäufer über eine zentrale Börse zusammengebracht. Dabei kommt ein Orderbuch zum Einsatz, das die Aufträge von Käufern und Verkäufern beinhaltet und diese miteinander verbindet.

Beim dezentralen Trading findet der Handel hingegen meistens über sogenannte Liquiditätspools mit einem Automated Market Maker-Modell (=AMM) statt. Innerhalb dieser Liquiditätspools befinden sich immer Währungspaare, so dass man eine Währung direkt gegen eine andere eintauschen kann. Die Wechselkurse ergeben sich hierbei immer aus dem Verhältnis der beiden Währungspaare zueinander.

Der Vorteil der dezentralen Handelsplätze (=decentralized exchanges) besteht darin, dass sie jederzeit geöffnet haben und Trader somit zu jeder Tages- und Nachtzeit Kryptowährungen handeln können. Zudem ist der Handel oftmals mit deutlich geringeren Gebühren verbunden.

Auch beim DeFi-Trading gilt jedoch die Einschränkung, dass die dezentralen Handelsplätze unreguliert sind. Das bedeutet, dass der Anlegerschutz hier kaum bis gar nicht ausgeprägt ist und die Nutzung daher auch mit erhöhten Risiken einhergeht.

Was sind die Vor- und Nachteile von DeFi Kryptowährungen

Pro DeFi Kryptowährungen

  • Finanzgeschäfte ohne Mittelmänner
  • Große Auswahl an Investmentmöglichkeiten
  • Passives Einkommen mit eigenen Coins
  • Höhere Renditemöglichkeiten als bei klassischen Investments
  • Frühzeitiges Investment in Zukunftstechnologien

Contra DeFi Kryptowährungen

  • Unregulierter Markt
  • Hohes Verlustrisiko
  • Kein Anlegerschutz

DeFi-Kryptowährungen sind eine sehr junge Anlageklasse und gehen damit sowohl mit großen Chancen, als auch Risiken einher. Die größte Chance des DeFi-Bereichs besteht darin, dass Nutzer keine Banken oder Finanzdienstleister mehr benötigen und ihre Finanzgeschäfte somit dezentral mit anderen Nutzern abwickeln können.

Diese autarke Abwicklung kann unter anderem mit niedrigen Gebühren und einem erhöhten Renditepotenzial einhergehen. Gerade die Renditen für das Lending oder Staking fallen oftmals deutlich höher aus als bei klassischen Anlageformen. Es ist keine Seltenheit, dass man in diesen Bereichen jährliche Renditen (APY) von mehr als 10 % erzielen kann.

Die hohen Renditemöglichkeiten gehen aber auch immer mit einem gesteigerten Risiko einher. Der DeFi-Markt ist größtenteils unreguliert, so dass die Anbieter kaum Anforderungen erfüllen müssen und auch kein Anlegerschutz herrscht. Es ist daher möglich, dass es bei DeFi-Investments auch zu sehr hohen Verlusten kommt.

Anhand dieser kurzen Ausführungen wird bereits deutlich, dass DeFi-Kryptowährungen einen sehr spannenden Markt darstellen, der aber auch mit hohen Risiken verbunden ist. Anleger sollten ihren Blick deshalb nicht nur auf die Höhe der Rendite, sondern auch auf die Risiken richten und genau abwägen, ob und inwiefern sie in diesen Bereich investieren möchten.

Wie kann man in DeFi Crypto investieren?

Es gibt verschiedene Wege, um in DeFi-Crypto investieren zu können. Hierbei sind besonders das Staking, das Lending und das Trading beliebte Anlageformen. Während man beim Staking, einem Netzwerk die eigenen Coins zur Verfügung stellt, verleiht man beim Lending Kryptowährungen an andere Nutzer. Beim Trading handelt man über dezentrale Handelsplätze mit Kryptowährungen und probiert dabei kurzfristige Kursveränderungen für sich zu nutzen.

Die Gemeinsamkeit dieser Anlageformen besteht darin, dass man hierfür immer ein Krypto-Wallet benötigt. Das Wallet dient zur Aufbewahrung von Kryptowährungen und kann direkt mit den verschiedenen DeFi-Plattformen verbunden werden.

Wer also am Staking, Lending oder Trading teilnehmen möchte, benötigt unbedingt ein Krypto-Wallet. Hervorragende Krypto-Wallets findet man unter anderem bei Metamask und WalletConnect, da diese Anbieter verschiedenste Kryptowährungen unterstützen und Nutzern damit ein möglichst hohes Maß an Flexibilität bieten.

Was ist Cake DeFi?

Cake DeFi Test Über Cake DeFi erhalten Anleger Zugriff auf verschiedene DeFi-Projekte. Hierbei stehen unter anderem Staking-, Lending- und Liquidity Mining-Angebote zur Verfügung.

Dank dieser Angebote kann man die eigenen Coins für sich arbeiten lassen und ein passives Einkommen mit Kryptowährungen erzielen. Laut Aussagen des Anbieters sind so Renditen in Höhe von bis zu 61,8 % pro Jahr möglich.

Anders als der Name suggeriert, ist Cake DeFi jedoch kein dezentraler Anbieter, sondern ein Unternehmen aus Singapur, das Anlegern einen vereinfachten Zugang zu DeFi-Projekten verschafft. Anleger investieren hierbei nicht direkt in die jeweiligen Protokolle, sondern bündeln ihr Kapital mit anderen Anlegern. Cake DeFi legt diese Einlagen dann in verschiedenen DeFi-Protokollen an.

Das Unternehmen zählt bereits seit einigen Jahren zu einem der größten Vermittler im DeFi-Bereich und bietet Anlegern damit einen einfachen Einstieg in die Welt der dezentralen Finanzen. Investoren sollten jedoch beachten, dass Cake DeFi die Kontrolle über die Einlagen hat und der Anlegerschutz damit deutlich niedriger ausfällt als bei klassischen Anlageformen.

Kann man DeFi Coins auch Staken?

Das Staking ist eines der zentralen Elemente im DeFi-Bereich. Hierbei überlassen Krypto-Holder dem Netzwerk ihre Coins für einen festgelegten Zeitraum und erhalten dafür im Gegenzug Belohnungen in Form von zusätzlichen Token.

Als Anleger muss man jedoch bedenken, dass derart hohe Renditemöglichkeiten auch mit großen Risiken verbunden sind. Es kann auch im Staking-Bereich jederzeit zu Kursverlusten kommen. Diese Kursverluste können in den meisten Fällen auch nicht von den überproportional hohen Staking-Rewards aufgefangen werden.

Fazit

Tamadoge kaufen Der Bereich der dezentralen Finanzen (decentralized finance) steht in direkter Konkurrenz zum klassischen Finanzwesen und möchte die gesamte Branche revolutionieren. Hierbei setzen DeFi-Projekte auf innovative Technologien und möchten dadurch die Mittelsmänner eliminieren und Nutzern bessere Anlagemöglichkeiten bieten.

Aktuell existieren gerade in den Bereichen Staking, Lending und Trading bereits interessante Lösungen, die Anlegern die Möglichkeit zur Erzielung eines passiven Einkommens mit Kryptowährungen bieten. Hinzu kommen fast täglich neue spannende Projekte, die verschiedene Angebote kombinieren und somit auch interessante Investments darstellen können.

Trotz der fortschrittlichen Technologien und den innovativen Produkten ist der DeFi-Bereich auch mit hohen Risiken verbunden. Das größte Risiko ist dabei die mangelnde Regulierung. Aufgrund ihrer Dezentralität ist es fast unmöglich, die Projekte zu regulieren. Dies führt jedoch auch dazu, dass im gesamten Sektor keine Maßnahmen zum Anlegerschutz existieren und Anleger daher alle Risiken selbst tragen müssen.

Vor diesem Hintergrund zeigt sich, dass Decentralized Finance eine der spannendsten Entwicklungen der vergangenen Jahre ist. Aufgrund des Mangels an Regulierung sind die Angebote jedoch mit hohen Risiken verbunden und daher nur für risikofreudige Anleger geeignet.

FAQs

Was genau ist DeFi?

DeFi steht für „Decentralized Finances“ und ist damit ein Sammelbegriff für alle Finanzdienstleistungen, die dezentral organisiert sind. Unter diesem Begriff finden sich vor allem Angebote für das Staking, Lending und Trading von Kryptowährungen. Die Angebote setzen dabei im Gegensatz zum klassischen Finanzwesen auf eine dezentrale Organisation, in der keine Mittelsmänner wie beispielsweise Banken oder Versicherungen mehr benötigt werden. Stattdessen werden die Angebote direkt zwischen den Nutzern über verschiedene Protokolle und dezentrale Anwendungen abgewickelt.

Welche Krypto sind DeFi?

Zu den DeFi-Kryptowährungen zählen unter anderem Ethereum (ETH), Cardano (ADA) und viele mehr. Der DeFi-Kryptomarkt ist in den letzten Jahren stark gewachsen, sodass es inzwischen ein riesiges Angebot an verfügbaren Kryptowährungen aus diesem Sektor gibt.

Ist DeFi sicher?

Viele DeFi-Projekte setzen auf umfangreiche Maßnahmen, um ihr Angebot aus technischer Sicht möglichst sicher zu gestalten. Aus finanzieller Sicht sind DeFi-Projekte nicht sicher, da auch hier keine Renditegarantie existiert. Ein Investment in DeFi-Angebote ist aufgrund der mangelnden Regulierung grundsätzlich immer mit einem erhöhten Risiko verbunden.

Was gehört zu DeFi?

Zu DeFi gehören alle Finanzdienstleistungen, die dezentral organisiert werden. Hierunter finden sich beispielsweise Angebote für das Staking, Lending, Liquidity Mining oder das Trading. Fasst man den Begriff noch weiter, zählen auch einfache Krypto-Transaktionen zu diesem Sektor.

Zuletzt aktualisiert am 18. Dezember 2024

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Christoph Peterson Experte für Kryptowährungen

Christoph ist vor ein paar Jahren auf das Thema Kryptowährungen gestoßen und beschäftigt sich als Autor und Enthusiast seither intensiv mit den Themen Kryptowährungen, Blockchain und STOs. Er schreibt regelmäßig für das Online-Magazin Coincierge.de, wo er über alle Aspekte der Krypto- und Blockchain-Technologie berichtet und Analysen zu Kryptowährungstrends und Nachrichten liefert. Christophs Ziel ist es, die Leser mit genauen Informationen zu versorgen, um ihnen zu helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen, wenn es um Investitionen in Kryptowährungen oder andere Produkte in diesem Sektor geht.

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