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Meme Coins basieren, wie der Name ja schon verrät, in der Regel auf Memes. Also Ideen, Bilder, Videos, Texte oder Konzepte, die sich durch soziale Interaktion verbreiten, in den meisten Fällen humorvoll sind und häufig an aktuelle Ereignisse oder Trends anknüpfen. So auch die Figur Chill Guy. Erschaffen wurde der „coole Typ, dem alles sch***egal ist“, von dem Künstler Philip Banks. Vorgestellt wurde die Figur im Jahr 2023 eigentlich auf dem X (ehem. Twitter) Konkurrenten Bluesky, doch es dauerte nicht lange, bis „Chill Guy“ seinen Weg auch dorthin fand.
Meme-Coin mit Urheberrechtsverstoß
Am 15. November wurde Just a chill guy (CHILLGUY) auf Solana gelauncht. Der Coin erreichte seitdem eine Marktkapitalisierung von 532 Millionen US-Dollar und notiert derzeit bei 0,5323 US-Dollar. Im Kryptoranking steht der Coin auf Platz 169, was durchaus eine beeindruckende Leistung für einen Coin, der noch nicht mal ganz einen Monat alt ist. Das Problem an der Sache: Der Schöpfer von „Chill Guy“ ist ganz und gar nicht damit einverstanden, dass aus seiner Figur ohne seine Erlaubnis ein Meme-Coin gemacht wurde. Denn die Figur ist urheberrechtlich geschützt. Philip Banks will jetzt Abmahnungen gegen diejenigen aussprechen, die seine Figur unerlaubt für „gewinnorientierte Dinge“ verwendet haben. Banks wird sogar noch expliziter und sagt, dass er nie die Erlaubnis geben wird, dass seine Kunst für etwas verwendet wird, das mit Krypto zu tun hat. Ihm geht es allerdings nicht darum, alles und jeden anzuzeigen, die seine Figur verwenden. Banks sagt, dass er vorher gefragt werden möchte und er als Urheber genannt werden will. Zahlreiche Firmen haben den Chill Guy bereits genutzt, unter anderem Sprite Europe.
it’s been awhile since the last time this happened, but since I’ve been getting messages through twitter, ig, and even through my ko-fi, I just want to be clear about this;
I don’t endorse or consent to my art being used to any crypto related things. please leave me alone. pic.twitter.com/cgQdmiUEF3
— philb (@PhillipBankss) November 17, 2024
Wie geht es mit dem Meme-Coin Chill Guy weiter
Für Banks könnte es allerdings schwierig werden, den Meme-Coin vom Markt nehmen zu lassen. Das Erstellen neuer Token ist so gesehen genehmigungsfrei und seit Plattformen wie Pump.Fun oder Sun.Pump aufgekommen sind, kann praktisch jeder einen Meme-Coin erstellen. Die Token durchlaufen keinen Genehmigungsprozess und die meisten Meme-Coin Schöpfer bleiben anonym. So auch bei dem CHILLGUY Coin. Hinter dem Projekt steht das Pseudonym mrowl und gelauncht wurde der Token über das Launchpad Pump.Fun. Banks muss also herausfinden (lassen) wer hinter dem Projekt steht. Ansonsten besteht noch die Möglichkeit, dass er die Börsen kontaktiert, auf denen der Coin gehandelt wird, damit diese den Handel einschränken. Das könnte sich wiederum auf die Listings bei zentralen Börsen wie Binance oder Coinbase auswirken. Sobald ein Meme-Coin auf den beiden größten Börsen gelistet wird, gilt das als eine Art „Ritterschlag“ und ist fast eine Garantie für Kursexplosionen.
Meme-Coins und die Urheberrechtsverstöße
CHILLGUY ist nicht der erste Coin, bei dem es Urheberrechtsverstöße gab und es wird auch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht der letzte sein. Im Jahr 2023 gab es eine Unterlassungsforderung gegen den GrumpyCat Token. Auch hier wurde der Meme ohne Genehmigung für einen Coin genutzt.
— Grumpy Cat (@RealGrumpyCat) May 22, 2023
Matt Furie, der Schöpfer von „Pepe the Frog“ musste ebenfalls klagen – gegen Alex Jones Infowars, der unerlaubt Poster mit dem Meme verkaufte. Die beiden einigten sich mit einem Vergleich über 150.000 US-Dollar. Furie veranlasste außerdem, dass das Projekt „Sad Frogs District“ auf Open Sea vorübergehend gesperrt wurde. Die Entwickler der NFT’s mussten ihre Frösche überarbeiten, damit keine Ähnlichkeit mehr mit dem Urfrosch besteht. Auch die amerikanische Supermarkette Trader Joe’s verklagte eine dezentrale Börse mit dem Namen Trader Joe. Diese Klage wurde allerdings abgewiesen. Die Ankündigung von Philip Banks zeigt aber auch, dass der Meme-Coin Space längst kein rechtsfreier Raum (mehr) ist, in dem die Tokenersteller machen können, was sie wollen.
Zuletzt aktualisiert am 4. Dezember 2024
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