Mycelium – Bitcoin Android Wallet

Hinweis: Auch für iOS gibt es ein Mycelium Wallet, diese wurde aber separat von der Android – Version entwickelt, und unterscheidet sich stark hinsichtlich des Funktionsumfanges.

Mycelium ist eine der ältesten Smartphone Wallets. Schon 2013 entstand sie aus dem Projekt, BitcoinSpinner. Der Wallet ist nicht Open Source, das heißt die Lizenz erlaubt es nicht, selbst Modifikationen zu verbreiten. Der Quellcode ist allerdings öffentlich einsehbar, sodass man diesen bei Interesse lesen und verstehen kann.

Download

• Verfügbar ist der Wallet im Google Play Store
• Die Anwendung kann auch direkt von der Homepage heruntergeladen werden
• Der Quellcode ist auf Github einsehbar

Der Download ist ca 5 bis 7 MB groß, je nach Gerät variiert die Größe, die installierte Anwendung liegt bei ungefähr 25 MB. Dazu kommen dann noch ein paar MB für die Daten, abhängig vom Umfang der Nutzung liegt der Bedarf bei etwa 3 bis 5 MB.

Backup

Mycelium ist ein HD Wallet und implementiert die Standards BIP32, BIP 39 und BIP44. Das heißt sie erlaubt das erstellen mehrerer Konten und verwendet als Backup-System standardisierte Wörter Listen. Sie ist kompatibel mit anderen Wallets, die diese Standards verwenden, wie zum Beispiel die Hardware Wallets Trezor* oder Ledger Nano S*.

Sobald man die Applikation startet (Abbildung 1) wird man gefragt, ob man ein Backup verwenden oder ein neuen Wallet erstellen möchte. Wer das neue Wallet erstellt, wartet einige Sekunden, und sieht dann die Standard-Ansicht. Längeres Synchronisieren zum “Aufholen” mit der Blockchain, wie man es von anderen Wallets kennt, entfällt. Das liegt daran, dass Mycelium keine SPV Wallet ist, welche regulär im Bitcoin Netzwerk Informationen einholen und verifizieren muss. Mycelium verbindet sich exklusiv mit speziellen Mycelium Servern, die darauf ausgelegt sind,benötigte Informationen effizient und schnell zu liefern.

Bevor man anfängt, Bitcoin auf die Wallet zu senden (siehe Dashboard Abbildung 2), sollte man unbedingt ein Backup erstellen. Hardware oder Software können jederzeit Fehlfunktionen haben und Smartphones können verloren, beschädigt oder gestohlen werden. Um in diesem Fall trotzdem noch Zugriff auf die Bitcoins zu haben, wählt man im Menü den Punkt “Backup” aus.

Man bekommt anschließend 12 Wörter angezeigt, die man aufschreiben sollte. Die Screenshot-Funktion ist an dieser Stelle nicht grundlos deaktiviert – das Backup sollte niemals digital gespeichert werden, insbesondere bei Bildern kann es leicht passieren, dass diese von anderen Apps oder Cloud-Diensten gesehen werden können, und dadurch Fremde Zugriff auf die eigenen Bitcoins bekommen. Nach dem Notieren der Wörter wird man aufgefordert, sie noch einmal einzugeben, um sicherzustellen, dass man alles korrekt und leserlich aufgeschrieben hat. Danach die Notiz der besagten 12 Wörter am besten direkt an einen sicheren Ort lagern.

Empfangen

Zum Empfangen von Bitcoin (Abbildung 4) kann man nun den „Empfangen Button“ auf der Startseite verwenden. Man bekommt einen QR Code angezeigt, und hat außerdem die Möglichkeit, die Bitcoin Adresse in die Zwischenablage zu kopieren oder direkt mit anderen Apps zu teilen. Auch ein Betrag kann optional angegeben werden, und wird dann in den QR Code eingebettet.

Senden

Zum Senden verwendet man die gleichnamige „Senden Schaltfläche“ – hier kann man wählen, ob man einen QR Code scannen möchte, an eine eigene Adresse senden, eine Adresse aus der Zwischenablage verwenden möchte oder gar manuell eintippen will, wohin das Geld gehen soll (Abbildung 5).

Weitere Funktionen

Außer der Startseite bietet Mycelium noch drei weitere Tabs: Auf der linken Seite befindet sich eine Übersicht über die eigenen Konten, hier kann man auch neue Konten anlegen, importieren oder exportieren – und auswählen, welches Konto gerade aktiv sein soll. Auf der rechten Seite befinden sich die Transaktionshistorie, in der vergangene Transaktionen eingesehen und beschriftet werden können, sowie das Adressbuch, in der man häufig genutzte Adressen ablegen kann.

Mycelium beinhaltet außerdem eine Vielzahl an zusätzlichen Funktionen und Integrationen, welche die App zu einem sehr mächtigen Wallet machen:

– Auswahl zwischen vielen verschiedenen Sprachen – Auswahl zwischen vielen unterstützten Währungen für Fiat Anzeigen – Auswahl der Quelle für den Bitcoin Preis – Auswahl zwischen verschiedenen Block Explorern zur Anzeige von Transaktionsdetails – Unterstützung für Hardware Wallets Trezor* und Ledger* – Integration für verschiedene Optionen zum Kauf und Verkauf von Bitcoin, wie zum Beispiel Glidera für US Kunden oder Myceliums eigener Marktplatz “Local Trader” – Integration von Cashila zum Zahlen von Rechnungen und SEPA Überweisungen direkt mit Bitcoin aus der Mycelium Wallet – Integration von Coinapult zum Einfrieren von Bitcoin in verschiedenen Fiat Währungen – Funktion für sicheres Senden von Paper Wallets

Insgesamt ist Mycelium eine sehr verlässliches und funktionsreiches Wallet. Es mag Einsteigern aufgrund der vielen Funktionen allerdings zunächst etwas komplex erscheinen. Auch Fortgeschrittene mögen an der ein oder anderen Stelle eine Funktion oder Einstellmöglichkeit vermissen, werden aber insgesamt mit einer großen Auswahl an
Möglichkeiten zur Verwaltung ihrer Bitcoin versorgt. Die App selbst ist zwar von der Verfügbarkeit der Mycelium Server abhängig, dank des standardisierten Backups kommt man aber auch bei einem Totalausfall an seine Bitcoin heran.

Egal ob Einsteiger oder Profi, es lohnt sich auf jeden Fall, sich den Wallet einmal näher anzusehen.

Zuletzt aktualisiert am 17. Januar 2018

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