„Bleibt weg“: Binance-Boss warnt vor Krypto-Börsen – droht nach FTX die nächste Pleite?

„Bleibt weg“ Binance-Boss warnt vor anderen Krypto-Börsen – droht die nächste Pleite?

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Crypto.com hat im Oktober fast 85% der ETH-Reserven an gate.io übertragen. Der CEO versichert derweil zwar, dass es ein Versehen gewesen sei. Auf Twitter geht dennoch die Angst um, dass es zu einer neuen Börsen-Pleite kommt. Binance-Boss Changpeng Zhao warnt sogar, man solle sich vor bestimmten Krypto-Börsen fernhalten.

Droht die nächste Krypto-Börsen-Pleite?

Die Twitter-Community diskutiert aktuell über die versteckten Motive hinter den Vermögensübertragungen zwischen Crypto.com und Gate.io, die im Oktober stattgefunden haben.

Der CEO der Börse, Kris Marszalek, hat auf die Spekulationen reagiert und gesagt: Der Transfer habe versehentlich stattgefunden und sei inzwischen rückgängig gemacht worden.

Laut Marszalek wurden die Gelder an eine neue Cold-Storage-Adresse gesendet – aber fälschlicherweise an eine Gate.io-Adresse mit Whitelist.

Die Krypto-Börse Gate.io bestätigt die Darstellung und bekräftigt in einem Twitter-Posting, dass die Prüfung des Nachweises der Reserven die von Crypto.com überwiesenen ETH nicht umfasst habe. Das Unternehmen teilte auch die Transaktions-ID – die bestätigt, dass alle Gelder an Crypto.com zurückgegeben wurden.

Die Überweisung

Die Blockchain-Transaktionsdaten von Etherscan zeigen: Crypto.com hat 320.000 Ethereum (ETH) an einen Wallet übertragen, der dann am 21. Oktober die Vermögenswerte an einen Gate.io-Wallet übertragen hat. Zu diesem Zeitpunkt belief sich der Wert des Vermögens auf 415,9 Millionen Dollar.

Börsen verschieben häufig Gelder zu Liquiditätszwecken. Der Zeitpunkt der Transaktion sorgt jedoch für Spekulationen in der Community.

Am 28. Oktober legte Gate.io seinen Reservennachweis vor und machte ihn als Open Source zugänglich. Der Bericht zeigt: Gate.io verfügt über genügend ETH-Reserven, um die Gelder der Nutzer um 104% zu besichern. Der Bericht besagt jedoch auch, dass die Daten für die Prüfung des Reservennachweises am 19. Oktober erhoben wurden – sprich: vor der Überweisung von 320.000 ETH durch Crypto.com.

Am 11. November gab Marszalek auf Twitter bekannt, dass die Börse über Reserven in Höhe von 3,0 Milliarden US-Dollar verfügt, und teilte die entsprechenden BTC- und ETH-Wallets. Marszalek zufolge werde in den kommenden Tagen ein detaillierterer Bericht über die Reserven veröffentlicht.

Seine Liste der kalten ETH-Wallets enthielt die Adresse, von der die 320.000 ETH an Gate.io übertragen wurden. Die Liste enthielt auch die Adresse, an die Gate.io zwischen dem 25. und 30. Oktober etwa 285.000 ETH-Token zurückübertragen hat.

Den Gerüchten, dass die Reserven von Gate.io durch die Reserven von Crypto.com aufgebläht wurden, widmet sich Marszalek hingegen in einem Twitter-Thread.

Marszalek versichert: Gelder aus den Crypto.com-Verwahrungssystemen können nur in Hot Wallets, Cold Wallets und autorisierte Konten von Drittanbietern verschoben werden, die auf der Whitelist stehen. Die Gelder wurden auf das Unternehmenskonto von Crypto.com bei Gate.io verschoben, anstatt auf den vorgesehenen Cold Wallet.

Twitter-Nutzer vermuten finstere Absichten

Trotz der Zusicherungen von Crypto.com und Gate.io behaupten viele Twitter-Nutzer, dass die Börsen sich gegenseitig Geld leihen, um ihre Reserven aufzustocken.

„Oh mein Gott! Einige Krypto-Börsen scheinen sich gegenseitig Geld zu leihen, um „Schnappschüsse“ ihrer Reserven zu fälschen.“

Blockchain-Reporter @WuBlockchain beispielsweise weist darauf hin, dass Huobi Global nach der Veröffentlichung eines Schnappschusses zum Nachweis von Geldern 10.000 ETH an Binance- und OKX-Wallets geschickt hat. Nach Angaben des Nutzers zeigte die Adresse während des Snapshots 14.858 ETH als Reserven an, während sie nach den Überweisungen 4.044 ETH hielt. Laut der Analyse von Etherscan-Daten enthielt der erwähnte Wallet zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels 18.225 ETH.

Einige Twitter-Nutzer brachten die Situation bei Huobi mit der von Crypto.com und Gate.io in Verbindung und behaupten, dass die Börsen die Reserven aufblähen und Vermögenswerte rücküberweisen, nachdem der Snapshot eingereicht wurde. Die Nutzer sehen die Transfers als unbestätigte Beweise, die ihre Theorie der Crypto.com-Insolvenz stützen.

Diese Zweifel und Befürchtungen werden auch von Binance-CEO Changpeng „CZ“ Zhao geschürt. Der warnt die Nutzer vor Börsen, die große Vermögenstransfers vor oder nach der Veröffentlichung von Kapitalnachweisen durchführen, schreibt: „Bleibt weg“.

https://twitter.com/cz_binance/status/1591690261029130240

Marszalek hat den Nutzern wiederholt versichert, dass Crypto.com die Gelder aufgrund eines Fehlers an Gate.io überwiesen hat. Und die Realität unterstützt seine Version der Geschichte offenbar.

Allerdings hat sich das Krypto-Ökosystem vom Vertrauensverlust von FTX-Chef Sam Bankman-Fried noch nicht erholt. Der behauptete schließlich auch einen Tag vor der Insolvenz noch, dass FTX „voll liquide“ sei.

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Textnachweis: Cryptoslate

Zuletzt aktualisiert am 15. November 2022

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