Ethereum News: Ex-Entwickler erhebt schwere Vorwürfe gegen ETH Foundation

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Eigentlich blickt Ethereum (ETH) auf ein positives Jahr zurück. So konnten nicht nur einige Updates herausgebracht werden, die für eine höhere Stabilität und Sicherheit sorgten, sondern auch der ETH Kurs konnte um fast 90 % an Wert gewinnen. So hätte das Jahr 2023 für Ethereum eigentlich nach dem starken Krypto-Crash in 2022 einen erneuten Aufschwung bedeuten können.

Nun kommen allerdings nach und nach einige Anschuldigungen durch ehemalige Mitarbeiter der Ethereum Foundation ans Tageslicht, die einen negativen Blick auf die zweitgrößte Kryptowährung der Welt bieten. So hat erst kürzlich ein Ex-Mitarbeiter und ehemaliger Kern-Entwickler für Ethereum schwerwiegende Behauptungen veröffentlicht, die für starke Unruhen in der Ethereum-Community gesorgt haben.

Wurde beim Ethereum ICO betrogen?

Der Krypto-Entwickler Lane Rettig arbeitete für etwa 18 Monate bei der Ethereum Foundation als Kern-Entwickler und erlangte während dieser Zeit genaue Einblicke in viele Belange. In einem Interview erklärte er vor laufender Kamera, dass die Verteilung von Ethereum nativer Währung (ETH) nicht fair zugegangen sei. So verriet er, dass etwa 70 % aller ETH bereits während der Pre-Mine-Phase des Krypto-Projekts verteilt wurden.

Diese Zahl ist in letzter Zeit auf etwa 60 % gesunken, doch trotzdem hat seine Aussage eine rege und erhitzte Diskussion in der Ethereum-Community ausgelöst. So stellen sich derzeit viele Händler und Investoren die Frage, ob der Initial Coin Offering (ICO) von Ethereum überhaupt fair und transparent abgelaufen ist, wie dies bisher immer von den Entwicklern und führenden Persönlichkeiten der Ethereum Foundation behauptet wurde.

Die Aussage des ehemaligen Ethereum Entwicklers wurde in einem Videointerview getätigt, das sich bei den Krypto-Investoren und -enthusiasten mittlerweile wie ein sprichwörtliches Lauffeuer verbreitet hat. Allerdings erntete seine Aussage auch durchaus Kritik dafür, dass sie etwas ungenau und schwammig wirkte. Denn Rettig erklärte in dem Interview, dass er unsicher über den genauen Prozentsatz der vorgeminten ETH sei. So liegt die Spanne seiner Meinung nach zwischen 10 % und 80 %.

Allerdings betont der Ex-Entwickler, dass der Anteil der vorab geminten ETH unabhängig von der genauen Zahl übermäßig hoch sei. Damit unterstreicht seine Aussage allerdings eine der Ängste, die sich schon seit einiger Zeit in der Krypto-Branche gehalten haben. Viele Investoren und Händler sind besorgt darüber, dass gerade Ethereum zu einem hohen Prozentanteil in den Händen einiger weniger Unternehmen oder Personen liegt.

Immer mehr Fragen zur Transparenz des ETH ICO

Grundsätzlich ist die Debatte und Kontroverse rund um den ICO von Ethereum keine neue Geschichte, denn bereits in der Vergangenheit gab es viele Gerüchte und Diskussionen darüber. So debattierten Mitglieder der Ethereum-Community bereits mehrfach über die mangelnde Transparenz, die in der Anfangsphase bezüglich der Verteilung von ETH aufgetreten war. Die neuen Aussagen von Rettig heizen diese Spekulationen allerdings weiter an und sorgen dafür, dass immer mehr empörte Stimmen laut werden.

Gleichzeitig erwähnte er in seinem Interview Gerüchte über eine sehr kleine Anzahl von Ethereum-Investoren, die unter verschiedenen Pseudonymen einen Großteil der vorgeminten ETH eingekauft haben. Auch diese Spekulation weckt erneut Bedenken darüber, ob Ethereum überhaupt wirklich dezentralisiert agiert, oder ob nicht doch eine Zentralisierung und ein damit verbundenes Potenzial für Manipulation des Marktes gegeben sei.

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Außerdem wird derzeit erneut ein Video auf den sozialen Plattformen geteilt, das aus dem letzten Jahr stammt und zeigt, wie der Ethereum-Mitbegründer Joseph Lubin den frühen Ethereum-Anlegern dazu rät, während des ETH ICO unterschiedliche und vor allem multiple Pseudonyme und Identitäten zu verwenden.

Diese Strategie sollte dazu genutzt werden, um vor allem die Öffentlichkeit nicht von weiteren Investitionen abzuschrecken. So hatten die Entwickler zum ICO dem Anschein nach die Befürchtung, dass später eine hohe Konzentration von Ethereum auf nur wenige Investoren öffentlich gemacht werden könnte. Auch diese Enthüllung wirft erneut die Frage auf, wie transparent überhaupt das gesamte ETH-Vertriebsverfahren abgelaufen ist.

Ethereums Ruf leidet: Betrügere Absichten vorhanden?

Rettig arbeitete ungefähr eineinhalb Jahre bei der Ethereum Foundation als Entwickler und nannte die von ihm wahrgenommenen Probleme als Hauptgrund dafür, warum er das Unternehmen verlassen hat. Seiner Erzählung zufolge wichen die ihm zugeteilten Aufgaben stark von dem ab, was er bei Antritt seiner Rolle ursprünglich erwartet hatte. Dies führte dazu, dass er mehr und mehr das Gefühl bekam, unbeabsichtigt das Interesse einer einzigen Person zu unterstützen – nämlich Joseph Lubin.

Tatsächlich steht Rettig mit diesen Vorwürfen auch nicht alleine dar, denn sie sind keine Einzelfälle. Auch Steven Nerayoff, der selbst als Berater für die Ethereum Foundation gearbeitet hat, beschuldigte in der Vergangenheit mehrfach die Führung von Ethereum. Vor allem die Gründer Vitalik Buterin und Joseph Lubin wurden von ihm mehrfach namentlich erwähnt und beschuldigt, während des ICO von Ethereum betrügerische Aktivitäten unternommen zu haben.

So verglich Nerayoff das angebliche Fehlverhalten der Ethereum-Führung mit dem Betrug der mittlerweile insolventen Kryptobörse FTX und behauptete sogar, dass der Ethereum-Betrug noch schwerwiegender sei. Bereits die Aussagen Nerayoffs sorgten für eine lange Debatte darüber, wie genau Macht und Reichtum im Ethereum-Ökonetzwerk verteilt wurde und auch heute noch verteilt ist.

So fordert ein Großteil der Krypto-Community bereits seit einiger Zeit lautstark nach einer höheren Transparenz und fairen Praktiken für Ethereum sowie für alle anderen großen Blockchain-Projekte. Sollten sich die Spekulationen und Gerüchte um einen betrügerischen ICO verhärten, so könnte sich dies nachhaltig auf den Ruf von Ethereum auswirken und nicht nur ein schlechtes Licht auf ICOs werfen, sondern die gesamte Krypto-Branche negativ beeinflussen.

Ethereum-Preis zeigt sich diese Woche äußerst volatil

Während diese Nachrichten den Ethereum Kurs durchaus beeinflusst haben, scheint sich die zweitgrößte Kryptowährung der Welt allerdings wieder schnell zu erholen. So fiel gestern der Preis für einen ETH-Token laut den Daten von CoinGecko kurzfristig auf 2.133,21 US-Dollar, doch zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels wurde Ethereum schon wieder für 2.241,16 US-Dollar gehandelt. Das entspricht einem Plus von 5,30 % innerhalb der letzten 24 Stunden.

Der Ethereum (ETH) Kurs der letzten 7 Tage (Quelle: CoinMarketCap)

Allerdings zeigt ein Blick auf den Ethereum Kurs der letzten sieben Tage (siehe Bild oben), dass der ETH-Token eine äußerst volatile Woche hinter sich hat. So wurde die letzte Woche von starken Kursschwankungen bestimmt. So konnte trotz starker Verluste und ebenso starker Gewinne der ETH-Preis in der letzten Woche lediglich um 0,88 % zulegen.

Etwas entspannter sieht der Ethereum Kurs allerdings beim Blick auf die letzten 30 Tage aus, denn hier konnte der ETH-Token um immerhin 14,39 % zulegen. Für die Zukunft bleibt also abzuwarten, ob die Ethereum Prognose weiterhin einen bullishen Trend voraussagen kann oder ob weitere negative Aspekte zum Vorschein kommen beziehungsweise sich die aktuellen Spekulationen verhärten können.

Zuletzt aktualisiert am 19. Dezember 2023

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