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Ein Trader, dessen Wallet bereits mit vorauseilenden Token-Listings auf Binance in Verbindung gebracht wurde, hat am gestrigen Freitag in Sekunden über 100.000 Dollar Gewinn gemacht.
$100k in Sekunden – Trader sahnt auf Binance ab
Ein nicht identifizierter Krypto-Trader hat über 100.000 Dollar Gewinn eingefahren, nachdem er einen Token nur wenige Minuten vor der Notierung auf der Krypto-Börse Binance gekauft hatte. Das hat eine Analyse des On-Chain-Detektivs Lookonchain ergeben.
A smart money bought 26,881 $GNS at a cost of $208,335 before #Binance announcement of listing $GNS.
Then sold 26,881$GNS and got $315,082.
This guy made $106,747 in a few hours!https://t.co/B5gTvWwAN5 pic.twitter.com/f7G0yyIMPm
— Lookonchain (@lookonchain) February 17, 2023
Der Trader erwarb Token des „Gains Network“ (GNS) im Wert von 208.335 US-Dollar – nur 30 Minuten bevor Binance den Token an seiner globalen Börse erstmals notiert hat. Unmittelbar nach der Notierung stieg GNS um 51% – von 7,92 Dollar auf 12,01 Dollar. Der Trader veräußerte daraufhin seine GNS-Position und schöpfte in kürzester Zeit 106.747 Dollar Gewinn ab.
A smart money bought 26,881 $GNS at a cost of $208,335 before #Binance announcement of listing $GNS.
Then sold 26,881$GNS and got $315,082.
This guy made $106,747 in a few hours!https://t.co/B5gTvWwAN5 pic.twitter.com/f7G0yyIMPm
— Lookonchain (@lookonchain) February 17, 2023
Ein „gut getimter Trade“
Lookonchain bezeichnet den außergewöhnlich gut getimten Trade – vielleicht ein wenig frech – als „smartes Geld“. Wenn man den jüngsten Trends jedoch Glauben schenken darf, dann hat Klugheit nichts damit zu tun.
- Bitcoin
(BTC) - Preis
$98,896.00
- Marktkapitalisierung
$1.96 T
Im vergangenen Jahr wurden mehrere führende Kryptobörsen wegen Fällen von Front-Running unter die Lupe genommen. Dabei handelt es sich um eine Praxis von Tradern, die mit Insider-Informationen bewaffnet sind und große Positionen von Token aufbauen. Token, bei denen es so gut wie sicher ist, dass sie im Wert steigen werden – und in diesem Fall durch eine begehrte Notierung an einer zentralen Kryptobörse.
Anfang des Monats bekannte sich Ishan Wahi, ein ehemaliger Coinbase-Produktmanager, schuldig, an einem Insidertradingsystem beteiligt gewesen zu sein, das ihm 1,1 Millionen Dollar Gewinn einbrachte. Der Fall wurde von der Bundesstaatsanwaltschaft als der erste Fall von Insider-Trading mit Kryptowährungen bezeichnet.
Als die Anklage gegen Wahi im Juli bekanntgegeben wurde, verurteilte der CEO von Binance, Changpeng Zhao, das Vorgehen des Coinbase-Mitarbeiters. Zhao:
„Krypto oder nicht, reguliert oder nicht, Insidertrading und Front Running sollten in jedem Land strafbar sein.“
Crypto or not, regulated or not, insider trading and front running should be criminal offenses in any country.
For anyone working in this industry, don't do it.
Even if you just witnessed one, you may be in trouble later. Report it as early as you can. https://t.co/FmKWAV6b9c
— CZ 🔶 BNB (@cz_binance) July 21, 2022
Merkwürdige Praktiken bei Binance
Aber Binance selbst ist möglicherweise auch nicht immun gegen solche Praktiken. Ende letzten Monats beispielsweise behauptete Conor Grogan, Head of Product bei Coinbase, dass es in den letzten anderthalb Jahren zahlreiche Fälle gegeben habe, in denen angegliederte Wallets immer wieder Token aufkauften, kurz bevor sie auf Binance gelistet wurden – samt Millionen Dollar an Gewinn.
In diesen Vorwürfen und einem damit zusammenhängenden Bericht des Wall Street Journal wurde dieselbe Wallet-Adresse identifiziert, die von der heutigen GNS-Notierung profitiert hat.
It appears that there is a pattern of Binance front-running over 18+ months
I found connected wallets that:
-Bought $900k Rari seconds before and dumped minutes after listing
-Bought ~78K ERN between June 17 and June 21 and sold right after listing announcement
-Did same w/ TORN https://t.co/yAolrfeHkO pic.twitter.com/VRq3vzfcgd— Conor (@jconorgrogan) January 23, 2023
Mit anderen Worten: Wer auch immer den heutigen, fragwürdig getimten Trade durchgeführt hat, tat dies, während sein Wallet bereits in der Öffentlichkeit stand. Das zeigt, wie schwierig es sein kann, solche Exploits zu stoppen, wenn sie tatsächlich auf Insiderwissen beruhen.
Binance behauptet, dass es eine Selbstverwaltungspolitik einführt, die Mitarbeiter daran hindert, über kurze Zeiträume zu traden. Aber Coinbases Wahi zum Beispiel gab Insider-Informationen über bald gelistete Token an seinen Bruder und seinen Freund weiter – eine Praxis, die technisch nicht durch die internen Richtlinien von Binance verboten ist.
This has been a strict policy at Binance at least since I started here in 2021. We have an internal security team that monitors multiple platforms for possible employee trading activity and it is a zero tolerance policy. It is the quickest way to get fired here @WuBlockchain https://t.co/nBpKVadsTG
— Patrick Hillmann (@PRHillmann) January 10, 2023
Binance hat auf Anfragen nach einem Kommentar zu dieser Angelegenheit nicht reagiert. Im Gegensatz zu Coinbase, das seinen Hauptsitz in den Vereinigten Staaten hat, wickeln viele Krypto-Börsen, darunter auch Binance, den Großteil ihrer globalen Geschäfte außerhalb der Zuständigkeit der amerikanischen Regulierungsbehörden ab.
Textnachweis: Decrypt
Zuletzt aktualisiert am 18. Februar 2023
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