Kryptomarkt kommt einfach nicht zur Ruhe: Fettes Minus bei Bitpanda

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Seit dem Zusammenbruch von Terra/Luna und dem Kollaps von FTX gleicht der Kryptomarkt einer Achterbahnfahrt – und im Moment geht es eher abwärts als aufwärts. Betroffen ist davon auch der deutschsprachige Markt, wie die Geschäftszahlen von Bitpanda zeigen. 2021 stieg der Umsatz des Fintechs noch um satte 764 Prozent auf rund 477 Millionen Euro. 2022 hingegen sehen die Zahlen nicht mehr ganz so rosig aus. Der Umsatz ist über die Hälfte gefallen – auf 90 Millionen Euro. Das Unternehmen schloss mit einem Verlust von rund 116 Millionen Euro ab und das, obwohl rund 270 Mitarbeiter gehen mussten, das Marketing zurückgefahren und ein Einstellungsstopp verhängt wurde (Quelle: Finance Forward). Negativ zu Buche schlug auch die 33 Millionen Euro außerplanmäßige Abschreibung.

Neue Standbeine neben Krypto

Trotzdem blickt Bitpanda einigermaßen optimistisch in die Zukunft. Seit 2022 ist das Fintech im Besitz der begehrten BaFin Lizenz (etwas woran Binance übrigens bisher gescheitert ist). Zudem baut sich das Unternehmen weitere Standbeine neben dem Kryptohandel auf. Unter anderem gehört dazu eine White-Label Lösung. Außerdem tüftelt Bitpanda momentan an einem KI gesteuerten Wealth-Management. Zudem soll das Geschäft mit Aktien und ETF weiter ausgebaut werden. Der Hauptfokus liegt allerdings weiterhin auf Kryptowährungen. Übrigens hat auch der große Konkurrent Coinbase, ebenfalls im Besitz einer BaFin Lizenz, mit Verlusten zu kämpfen. Das Minus im Jahr 2022 lag hier bei 65 Prozent.

Die Sache mit der Bewertung

Momentan stehen die Fintechs stark unter Druck, Bitpanda ist da keine Ausnahme. 2021 wurde das Unternehmen noch mit 3,3 Milliarden Euro bewertet. Die Bewertung 2022 liegt mit 1,3 Milliarden weit darunter. Das Unternehmen selbst sagt dazu, dass es sich dabei um eine bilanzielle Bewertung nach österreichischen Bilanzierungsstandards handelt. Diese wäre im Zuge einer Umgründung erfolgt (Quelle: Finance Forward).

Bitpanda leverage trading

FTX war nur der Anfang?

Fast alle Kryptounternehmen wurden von dem Terra/Luna Crash und der FTX-Pleite hart getroffen. Vor kurzem begann der Prozess gegen den ehemaligen CEO von FTX, Sam Bankmann-Fried. Do Kwon, der Gründer von Terra/Luna, verbüßt zurzeit eine Haftstrafe in Montenegro und wird danach vermutlich abgeschoben . Ob er in die USA oder nach Südkorea ausgeliefert wird, steht noch nicht fest. Die Pleite ihrer Unternehmen brachte auch noch andere in Bedrängnis. Die Kryptobank BlockFi meldete beispielsweise nach der FTX-Pleite Insolvenz an. Zu den Geldgebern des Unternehmens gehörte unter anderem FTX. 2022 stand sogar noch eine Übernahme im Raum. Ebenfalls mit in den Abwärtsstrudel wurde Genesis Global gerissen. Auch die Kryptobörse Gemini der Winklevoss-Zwillinge blieb nicht verschont. Im Rahmen des Earn Programms verlieh die Börse die Coins an Genesis. Diese wiederum stoppte nach der FTX-Pleite die Auszahlung an ihre Kunden – also auch an Gemini. Innerhalb von 24 Stunden zogen die Kunden 570 Millionen Dollar von der Börse ab, aus Angst, dass ihre Einlagen auf Nimmerwiedersehen verschwinden könnten.
Gemini ist weiter auf dem Markt – und wurde wie Genesis zwischenzeitlich auch noch von der SEC verklagt.

Was ist mit Binance?

Die Kryptobörse Binance ist immer noch die unangefochtene Nummer 1 der Kryptobörsen – und doch beginnt der Stern zu sinken.

Das Unternehmen liegt mit zahlreichen Behörden im Streit, darunter die SEC, die momentan zur Jagd auf Kryptbörsen und Coins geblasen hat. Außerdem hat Binance die begehrte BaFin Lizenz nicht erhalten. Offiziell heißt es „freiwillig“. Doch ganz so freiwillig wird der Rückzug vermutlich nicht gewesen sein. Dazu kommt massiver Personalabbau. Rund 1.000 Mitarbeiter wurden bisher gekündigt oder haben gekündigt – letzteres vor allem in der Führungsetage.

Zuletzt aktualisiert am 10. Oktober 2023

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