Informatikerin kritisiert Ethereums‘ Casper

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Die angesehene Informatikerin Dahlia Malkhi kritisierte das bei Ethereum bevorstehende Proof of Stake (PoS) System namens Casper. Sie sei von Kryptowährungen begeistert, allerdings würde zu wenig akademische Forschung zum Thema Sicherheit von Protokollen wie Casper betrieben.

Von Proof of Work zu Proof of Stake

Das Proof of Work (PoW) System ist effektiv, was die Sicherung eines Netzwerks betrifft, benötigt aber Unmengen an Strom und belastet damit die Umwelt. Das Bitcoin-Mining benötigt bald so viel Strom wie das Land Argentinien, also knapp 140 Terawattstunden oder 0,6 Prozent der weltweiten Energieversorgung.

Proof of Stake ist eine Lösung für das Energieproblem. Das PoS-System sichert das Netzwerk, indem Teilnehmer ihre Münzen staken („setzen“). Sobald ein Benutzer die digitale Währung „setzt“, hat er die Möglichkeit, den nächsten Block zu finden und dafür eine Belohnung zu erhalten. Je mehr digitale Münzen man setzt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass man den nächsten Block findet.

Proof of Stake – Die Schwachstellen

Der Ansatz klingt verlockend und einfach umzusetzen. In der Praxis gibt es aber mehrere Probleme. Das größte Problem ist das „Nothing at Stake“ – Problem. Angenommen, jemand möchte das Bitcoin Netzwerk angreifen. Dafür benötigt diese Person genügend Ausrüstung, um 51 Prozent der zukünftigen Blöcke zu generieren. Heutzutage ist das mehr als unwahrscheinlich. Außerdem müssen Miner ihre Hardware, Stromkosten und Kosten für die Lagerung bezahlen. Dadurch haben sie immer einen Anreiz, die richtige Blockchain zu schürfen und Geld zu verdienen.

Die Person ist von Bitcoin genervt und sucht sich jetzt ein PoS – System aus. Sie kauft zuerst einen Großteil der Münzen auf und setzt diese, um falsche neue Blöcke zu erzeugen. Andere, ehrliche Staker würden jetzt nichts verlieren, wenn sie die richtigen und falschen Blöcke erzeugen würden. Denn die Staker können gleichzeitig auf beiden Blockchains staken und erhalten dadurch mehr Geld.

Das Problem wurde bewusst einfach gehalten und erklärt, das folgende englischsprachige Video geht detaillierter auf die „Nothing at Stake“ Problematik ein:

Casper als Lösung?

Ethereum versucht, dieses Problem mit einem System namens Casper zu lösen. Casper, das PoS-System von Ethereum, soll diejenigen bestrafen, die eine neue Blockchain generieren.

Für Ethereums‘ PoS-System muss man eine bestimmte Menge an Ether setzen, um Transaktionen zu validieren. Wenn das Ethereum-Netzwerk jetzt glaubt, dass ein Staker lügt bzw. falsche Daten generiert, wird ein Teil der Ether des Stakers vom Netzwerk beschlagnahmt. Das schafft Anreiz, auf der richtigen Blockchain zu bleiben.

Geld regiert die Welt

Malkhi äußerte sich kritisch zu PoS-Systemen:

Ich denke, dass Proof-of-Stake fundamentale Schwachstellen hat. Man gibt einer Gruppe die Macht und das Sagen […] Meiner Meinung nach gibt man den Leuten die Macht, die eine Menge Geld haben.

Allerdings ist das kein Problem, das nur Proof-of-Stake betrifft. Das trifft auch auf Proof-of-Work und auf die reale Welt zu. Geld bedeutet Einfluss und Macht.

Wieso die Kritik?

Malkhi meint ihr wären zwei Dinge wichtig: Sicherheit und „Liveness“. Und wenn die Schwachstellen, die Produkte wie Casper haben, nicht behoben würden, dann hätten die System keinen nutzen.

Ausschlaggebend für die Kritik könnte das Gespräch mit Vlad Zamfir (Forschung für Casper) sein. In diesem soll Vlad argumentiert haben, dass ein System dann nützlich wäre, wenn es größtenteils „live“ sei. Das widerspricht natürlich der Ansicht einer israelisch-amerikanischen Informatiker, die sich auf die Sicherheit verschiedener spezialisiert.

Für Malkhi ist es noch ein langer Weg, bis die Probleme der Blockchain-Systeme behoben werden.

Original via cryptocomes.com, Image via pixabay

Zuletzt aktualisiert am 6. März 2018

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Martin SchwarzExperte für Kryptowährungen

Martin, mit einem MSc. in Wirtschaftsinformatik und Fokus auf asymmetrischer Kryptographie und M2M-Kommunikation, ist seit 2015 in der Welt von Bitcoin und Kryptowährungen unterwegs. Schon mit 17 begann er mit dem Handel von Kryptowährungen und erwarb seinen ersten Bitcoin. Neben seinem Interesse an Kryptowährungen widmet er sich in seiner Freizeit Online-Casinos und Sportwetten, wo er mit 18 Blackjack-Strategien entwickelte und sogenannte Sure-Bets durchführte. Seine Expertise dokumentierte er frühzeitig als Autor zu Themen wie Kryptowährungen, Trading, Aktien, Casinos und Sportwetten, wodurch er heute als gefragter Experte und Autor mit über 10 Jahren Erfahrung gilt.

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