EZB-Vorstand verspricht Datenschutz beim CBDC-Euro – anders als bei „instabilen Coins“

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EZB-Vorstandsmitglied Fabio Panetta versichert: Ein staatlich verwalteter digitaler Euro wird die Privatsphäre der Menschen schützen – im Gegensatz zu dem von Facebook unterstützten „instabilen Coin“ namens Diem.

Fabio Panetta, Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), geht davon aus, dass ein digitaler Euro besser für die Privatsphäre wäre als ein Stablecoin, der von einem großen Tech-Unternehmen herausgegeben wird.

Panetta in einem heute veröffentlichten Interview zur Financial Times:

„Wenn die Zentralbank in digitale Zahlungen involviert wird, wird die Privatsphäre besser geschützt sein […], weil wir nicht wie private Unternehmen sind. […] Wir haben kein kommerzielles Interesse daran, die Daten der Nutzer zu speichern, zu verwalten oder zu monetarisieren.“

Letzten Monat hatte die von Facebook unterstützte Diem Association erklärt, dass eine Pilotversion ihres Stablecoins – eine private digitale Währung, die 1:1 an eine Fiat-Währung gekoppelt ist – sich auf dem Weg befindet. Panetta beschreibt Diem, ehemals Libra, als „instabilen Coin“, so die FT.

Zwei Jahre fürs Design

Im Gegensatz dazu soll der digitale Euro der EZB eine digitale Zentralbankwährung (CBDC) sein. Es ist noch ein vorläufiger Plan – laut EZB-Präsidentin Christine Lagarde könnte die Umsetzung mindestens vier Jahre dauern. Allein die Ausarbeitung des Designs des Coins könnte zwei Jahre in Anspruch nehmen – zumindest Panetta zufolge.

Erst vor zwei Wochen hatte die EZB den Regierungen geraten, auf CBDCs zu achten. In einem Bericht vom 2. Juni betont die EZB: Regierungen, die vor CBDCs zurückschrecken, riskieren, ihr Finanzsystem und ihre geldpolitische Autonomie „ausländischen Tech-Giganten auszusetzen, die in Zukunft möglicherweise künstliche Währungen anbieten“. Der Bericht geht allerdings nicht auf Diem ein.

Panetta äußerte sich auch nicht weiter dazu, wie ein digitaler Euro seiner Einschätzung nach die Privatsphäre schützen würde – er deutete lediglich an, dass die EZB nicht so hungrig nach Verbraucherdaten sein würde wie ein privates Unternehmen. Panetta:

„Die Zahlung wird durchgehen, aber niemand in der Zahlungskette würde Zugang zu allen Informationen haben.“

Im Gegensatz zu Kryptowährungen wie Bitcoin sind CBDCs im Allgemeinen nicht dezentralisiert. Im April hat die EZB die Öffentlichkeit zu ihren CBDC-Plänen befragt und herausgefunden: Die Hälfte aller Befragten denkt, dass die Blockchain-Technologie mit Fälschungen umgehen und technische Pannen beheben kann.

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Textnachweis: Decrypt

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Jannis GrunewaldExperte für Kryptowährungen

Jannis Grunewald schreibt seit mehr als acht Jahren über Kryptowährungen und Technologie-Trends. Erstmals mit Bitcoin in Kontakt gekommen ist er 2015 als Inhaber einer Digitalagentur; mittlerweile gibt's für ihn kaum einen Tag ohne BTC, ETH und Co. Ob technische Analyse, Krypto-Trading, NFTs oder Web 3.0 – Jannis besitzt ein breites Fachwissen über moderne Finanz- und Wirtschaftsthemen, setzt dies auch entsprechend ein: Er führt Interviews mit bekannten Persönlichkeiten der Krypto-Branche, kommentiert Entwicklungen, schreibt Prognosen, News und Analysen. Der gefragte Autor ist hervorragend in der Szene vernetzt, zudem regelmäßiger Gast auf Krypto- und Blockchain-Konferenzen weltweit. Sie finden Jannis' Publikationen in führenden Fachmagazinen – beispielsweise auf Finanzen.net, Cryptonews.com, Kryptoszene oder Business2Community.

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