November 2022 – der Monat, in dem Bitcoins Bull-Run enden wird

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Wie lange wird Bitcoins aktueller Bull-Run noch andauern? Steht er kurz vor seinem Ende – oder wird er noch mehr als ein Jahr andauern, wie ein Krypto-Analyst vorhersagt? Und: Kann Grayscales Freigabe von 40.000 Bitcoins die nächste Etappe anheizen – oder stürzt Bitcoin infolge ab?

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Befindet sich Bitcoin in einem mehrjährigen Bull-Run?

Krypto-Analysten wie Willy Woo, Profi-Trader Michaël van de Poppe oder Blockchain-Daten-Anbieter Santiment betonen inmitten der immer bearisher werdenden Stimmung auf den Märkten aktuell: Es gibt gute Hinweise dafür, dass sich Bitcoin immer noch in einem Bullen-Markt befindet – auch wenn die Preisaktion das nicht unbedingt reflektiert (wir berichteten). Krypto-Youtuber Nicholas Merten von DataDash liefert auch gleich ein Zeitfenster mit, wie lange der Bull-Run seiner Einschätzung nach noch andauern wird.

In einem neuen Video erklärt Merten seinen 463.000 Youtube-Abonnenten: Nach allem, was wir von Bitcoin durch vorherige Bull-Runs wissen, sollte man davon ausgehen, dass der laufende Zyklus noch geraume Zeit anhalten wird. Er rechnet vor: November 2022 ist der Monat, in dem Bitcoin seinen Höhepunkt (Top) erreichen und der Bull-Run enden wird.

Der Analyst:

„Elf Jahre Preisgeschichte… Was wirklich interessant ist, ist, dass wir sehen, dass sich jeder Zyklus von irgendwo zwischen elf Monaten und 13 Monaten ausdehnt. Wenn wir also der Geschichte folgen würden, können wir hier weitere 12 Monate hinzufügen. Siebenundvierzig Monate ist die erwartete Länge des Zyklus, in dem wir uns derzeit befinden… Wir sind weit von den erwarteten 47 Monaten entfernt – November 2022 ist der Zeitpunkt, an dem wir das Top erwarten sollten.“

Auch kurzfristig könnte BTC eine positive Entwicklung verzeichnen. On-Chain-Spezialist William Clemente III schreibt in einem aktuellen Tweet: Er erwartet bei Bitcoin eine „große Bewegung“. Der bullische Fall: BTC versucht derzeit, den Widerstand bei 34.200 Dollar in Unterstützung zu verwandeln. Gelingt es den Bullen, das Niveau zu verteidigen und zu halten, wird ein neuer Anstieg über §35k wahrscheinlich. Da Bitcoin seit rund 52 Tagen seitwärts tradet und sich sozusagen mehr und mehr auflädt, könnte der Anstieg über $40k, sobald er denn stattfindet, explosiv ausfallen.

Grayscale schaltet 40.000 Bitcoins frei

Ein weiteres wichtiges Ereignis für Bitcoin-Investoren ist diesen Monat auch die Freigabe von Bitcoin beim institutionellen Vermögensverwalter Grayscale. Fraglich ist, ob der Vorgang Bitcoin ausreichend Aufwärtsdynamik verschafft, um aus seiner Trading-Range auszubrechen und zu neuen Höchstständen aufzusteigen – oder ob ein Sell-off entsteht, der Bitcoin in eine Abwärtsspirale schickt.

Hintergrund: Beim Grayscale Bitcoin Trust handelt es sich um den weltweit größten Krypto-Fonds. Das Anlagevehikel gehört dem Krypto-Asset-Manager Nummer 1, Grayscale Investments, LLC. Über den Trust können private und institutionelle Anleger ein Bitcoin-Engagement eingehen, ohne die Kryptowährung selbst zu besitzen. So wurde der GBTC-Fonds unter Anlegern sehr beliebt.

Nun wird der Grayscale Bitcoin Fund (GBTC) in den kommenden Wochen mehr als 40.000 BTC freigeben, allein am 18. Juli sollen es mehr als 16.000 BTC sein. Grayscale hält insgesamt 654.600 BTC – das entspricht mehr als 3% aller Bitcoins. Welche Auswirkungen die Freigabe konkret auf den Bitcoin-Preis haben wird, ist noch unklar. Nach der Freischaltung können Investoren ihre Anteile entweder zum aktuellen Marktpreis liquidieren oder sie behalten und später verkaufen. Werden sie abgestoßen, könnte das einen Verkaufsdruck auf BTC und GBTC erzeugen. Derzeit unklar ist, ob das passieren wird oder ob die Auswirkungen auf Bitcoin nicht doch positiv sein könnten.

JP Morgan sieht „zusätzlichen Gegenwind“ für BTC

Die US-Großbank JP Morgan geht davon aus, dass sich die Freigabe bearish auf Bitcoin auswirken wird. Die Strategen der Bank schreiben in einer aktuellen Notiz:

„Trotz einiger Verbesserungen bleiben unsere Signale insgesamt bearish.“

Der Verkauf von GBTC-Anteilen, welche die sechsmonatige Lockup-Periode im Juni und Juli verlassen haben, hätte sich als zusätzlicher Gegenwind für Bitcoin erwiesen. Die große Sorge ist nun, dass bei Bitcoin ein Preissturz droht.

Grayscale Unlock – bullish & bearish

Auf die pessimistische Perspektive der Bank nimmt On-Chain-Spezialist Willy Woo in einem Twitter-Thread Bezug. Nach seiner Einschätzung wird Grayscales Bitcoin-Freischaltung zwei Auswirkungen haben: eine bullishe und eine bearishe. Die Frage sei lediglich, wie diese beiden aufeinander wirken. Woo geht allerdings davon aus, dass die Folgen der Freigabe „umgehend bullish“ sein werden.

Um zu verstehen, wieso, hier zunächst die Erklärung, wie GBTC seine Bestände erhöht: Der Vermögensverwalter erlaubt es akkreditierten Anlegern, BTC in den Bestand des Trusts aufzunehmen und im Gegenzug Aktien des Trusts zu erhalten. Die werden normalerweise mit einem Aufschlag auf BTC getradet. Hierbei handelt es sich um den sogenannten „Carry Trade“.

Woo erläutert: Dieser Trade war historisch betrachtet stets ein lukrativer Trade. Zeitweise wurde die Prämie mit über 100% auf die BTC im Trust getradet. Der einzige Haken: Investoren müssen ihre Anteile für sechs Monate halten, bevor sie verkaufen können. Und dadurch entstehen die von Woo angeführten zwei Auswirkungen: einerseits auf die Derivate-Märkte, andererseits auf die Spot-Märkte.

„Wenn GBTC-Anteile freigeschaltet und verkauft werden, sinkt die GBTC-Prämie (der Aktienpreis sinkt im Verhältnis zu den BTC im Trust).“

Investoren hätten dann aufgrund des negativen Premiums einen größeren Anreiz, GBTC-Anteile statt BTC zu kaufen, was einen Teil des Kaufdrucks auf die BTC-Kassamärkte ablenkt. Woo: „Das ist bärisch.“

Wichtig hierbei: Die Folgen für die Derivate-Märkte sind Woo zufolge bullish – und sie wirken sich plötzlich und direkt aus. Die Folgen für die Spot-Märkte hingegen seien erst mit Verzögerung merkbar. Woo hält Grayscales Bitcoin-Freischaltung deshalb kurzfristig für positiv. Langfristig hingegen seien die Folgen für Bitcoin neutral, da es sich um Arbitrage handelt, die sich mit der Zeit ausgleicht.

Institutionen halten sich mit dem Verkauf zurück

Analysten von QCP Capital gehen in einem aktuellen Bericht auch nicht davon aus, dass die Freischaltung Bitcoin negativ beeinträchtigen wird. Die Analysten kommentieren, dass „die meisten der großen institutionellen Positionen, die zuvor in-kind gezeichnet hatten, bereits früher freigeschaltet wurden“. Sie hätten sich zudem mit dem Verkauf zum aktuellen vergünstigten Preis zurückgehalten.

Und:

„Die bevorstehenden Freischaltungen sind für institutionelle Inhaber, die GBTC vor 6 Monaten direkt gezeichnet haben – und diese Charge besteht aus allen neuen Q1/2021-Positionen, größtenteils die letzte Tranche von ARK.“

Du kannst dir den Bericht von QCP Capital hier anschauen.

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Zuletzt aktualisiert am 12. Juli 2021

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Jannis GrunewaldExperte für Kryptowährungen

Jannis Grunewald schreibt seit mehr als acht Jahren über Kryptowährungen und Technologie-Trends. Erstmals mit Bitcoin in Kontakt gekommen ist er 2015 als Inhaber einer Digitalagentur; mittlerweile gibt's für ihn kaum einen Tag ohne BTC, ETH und Co. Ob technische Analyse, Krypto-Trading, NFTs oder Web 3.0 – Jannis besitzt ein breites Fachwissen über moderne Finanz- und Wirtschaftsthemen, setzt dies auch entsprechend ein: Er führt Interviews mit bekannten Persönlichkeiten der Krypto-Branche, kommentiert Entwicklungen, schreibt Prognosen, News und Analysen. Der gefragte Autor ist hervorragend in der Szene vernetzt, zudem regelmäßiger Gast auf Krypto- und Blockchain-Konferenzen weltweit. Sie finden Jannis' Publikationen in führenden Fachmagazinen – beispielsweise auf Finanzen.net, Cryptonews.com, Kryptoszene oder Business2Community.

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