Neue Regeln für Kryptowährungen in Europa: Was Anleger jetzt wissen müssen

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Dass eine Krypto-Regulierung kommt, ist länger bekannt und wurde daher bereits kontrovers diskutiert. Der Chance auf mehr Sicherheit und vielfältigere institutionelle Investoren steht die Angst vor dem Verlust an Privatsphäre und Dezentralität gegenüber.

Nun haben sich die Vertreter der EU-Kommission, des Parlaments und des Rats im Juli auf einen Gesetzesentwurf geeinigt. Der ECON-Ausschuss des Europäischen Parlaments bestätigt den MiCA-Deal Mitte Oktober. Die EU wird damit das erste Land, dass die Kryptomärkte reguliert und dürfte so weltweit zum Trendsetter werden. Denn dass auch andere Länder daran interessiert sind, die Krypto-Branche strenger kontrollieren zu können ist kein Geheimnis.

In Kraft treten wird MiCA, das Gesetz zur Regulierung der Märkte für Krypto-Vermögenswerte (Markets in Crypto Assets), zwar erst 2024 – dennoch zeigt Coincierge.de in diesem Artikel auf, welche Veränderungen dadurch auf Verbraucher zukommen.

Markets in Crypto Assets: Zahlen, Daten, Fakten

Nachdem über Möglichkeiten, Herausforderungen und Chancen einer Kryptoregulierung für ganze zwei Jahre diskutiert wurde, ist es nun soweit: Am 11. Oktober wurde das Gesetz zur Regulierung der Märkte für Krypto-Vermögenswerte (Markets in Crypto Assets, MiCA) durch den ECON-Ausschuss des Europäischen Parlaments bestätigt. Zuvor hatten die Beamten des EU-Parlaments in einer Abstimmung 28 zu 1 für dieses Gesetz gestimmt. Bis es 2024 in Kraft tritt wird allerdings noch einige Zeit vergehen.

MiCA soll die Ausgabe, den Vertrieb und den Handel von Kryptowährungen regeln. Damit ist die EU weltweit das erste Land, dass ein umfassendes Gesetz zur Regulierung von Kryptowährungen vorlegt. Damit wird das Gesetz auch als globaler Standard gelten, an dem sich andere Regierungen beim Entwerfen ihrer eigenen Regularien orientieren können.

Dabei wird MiCA alle Kryptoanlagen betreffen, die nicht durch bereits bestehende Finanzdienstleistungsgesetze reguliert werden. Was das konkret bedeutet und welche Kriterien angewendet werden wird die Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) festlegen. Diese wird die entsprechenden Regulierungsstandards und Auslegungshinweise erarbeiten, die eine einheitliche Anwendung durch die nationalen Aufsichtsbehörden ermöglichen.

Das wird sich mit MiCA ändern

Die Ziele von MiCA sind hoch gesteckt: Rechtssicherheit für Emittenten, gleiche Wettbewerbsbedingungen für Dienstleister und hohe Standards für den Verbraucherschutz. Wie genau diese aussehen und welche Bereiche der Krypto-Branche besonders betroffen sind erfährst du hier.

Mehr Regeln für Kryptobörsen

Kryptobörsen spielen für die gesamte Krypto-Branche eine zentrale Rolle: Über sie werden immer noch die meisten Transaktionen abgewickelt.

Durch MiCA wird sich für sie einiges ändern: Zukünftig benötigen sie eine Zulassung, um in der EU Geschäfte machen zu dürfen. Für alle Kryptowährungen, die keinen klaren Herausgeber haben, müssen sie ihren Kunden ein umfassendes Whitepaper mit Informationen zur Verfügung stellen.

Außerdem sollen die Risiken des Krypto-Handels stärker betont werden, klare Marketingstandards greifen und im Rahmen dessen auch das Thema Marktmanipulation stärker angegangen werden.

Doch der wichtigste Punkt ist sicherlich dieser: Genau wie konventionelle Banken sollen auch Krypto-Börsen in Zukunft eine Art Einlagensicherung anbieten. Denn bisher ist das Vermögen der Nutzer nicht abgesichert, solange es auf einer Kryptobörse liegt: Geht diese insolvent oder wird Opfer eines Hackerangriffs haftet allein der Kunde. Dies soll sich in Zukunft ändern.

Stärkere Anforderungen an Stable-Coins

Auch Stablecoin Unternehmen müssen mit deutlich strengeren Anforderungen rechnen. Dazu beigetragen hat sicherlich das Blockchain-Projekt Terra und der dazugehörige Stablecoin TerraUSD (UST) entscheidend beigetragen: Im Gegensatz zu den meisten Stablecoins war UST algorithmisch-generiert und unterbesichert.

Das heißt der Wert des UST-Coins war durch einen Algorithmus an den Wert des Dollars gekoppelt. Diese Bindung brach im Mai 2022 zusammen – was wiederum zu Panikverkäufen führte und den Wert des zugehörigen Luna Tokens destabilisierte. Dass so ein großes Ökosystem wie Terra von einem Moment auf den anderen in sich zusammenbrechen konnte hatte Auswirkungen auf den Gesamtmarkt und riss ihn komplett in die Tiefe.

Mit MiCA müssen Stablecoin Unternehmen in Zukunft verpflichtend liquide Reserven im Verhältnis 1:1 vorrätig haben und die Nutzer im Falle einer Insolvenz ausreichend absichern können.

Außerdem sieht MiCa ein maximales Transaktionsvolumen von 200 Millionen Euro pro Tag vor. Wie dies umgesetzt werden kann und was dies für bestehende Stablecoins bedeutet ist fraglich – denn bereits jetzt haben Tether (USDT) und USD Coin (USDC) ein Transaktionsvolumen von jeweils 50,4 Milliarden US-Dollar und 5,66 Milliarden US-Dollar pro Tag.

Das wird von MiCa nicht reguliert

Obwohl ein Verbot des Konsensmechanismus Proof-of-Work – und damit indirekt auch ein Bitcoin-Verbot – intensiv diskutiert wurde, wurde dies letztlich kein Teil von MiCA. Allerdings ist der Mining-Bereich nicht komplett davon gekommen: In Zukunft muss hier der Energieverbrauch offengelegt werden.

Auch der komplette DeFi Sektor ist in MiCA nicht erfasst – dieser könnte in Zukunft allerdings eine eigene Regulierung bekommen.

Ebenfalls viel diskutiert wurde die Assetklasse der NFTs. Für diese möchte die Europäische Kommission nun eine eigene Regulierung ausarbeiten. Von MiCA sind sie also ausgeschlossen – es sei denn, sie sind Teil von großen Kollektionen. Wie diese Aussage zu verstehen ist, ist bisher noch ungeklärt.

ToFR: Neues Gesetz zur Bekämpfung von Geldwäsche

Zusätzlich zu MiCa arbeitet die EU auch an einem neuen Gesetz zur Bekämpfung von Geldwäsche: ToFT oder Transfer of Fund Regulation. Es geht also um eine Regulierung von Geldtransfers zwischen Besitzern von Kryptowährungen.

Hier soll es in Zukunft transparenter zugehen: Die EU möchte, dass Krypto-Dienstleister alle Anforderungen zur Kundenprüfung (KYC), zur Geldwäschebekämpfung (AML) und Bekämpfung von Terrorismusfinanzierung (CFT) einhalten.

Für die Krypto-Branche bedeutet das, deutlich weniger Anonymität. Denn um diese Richtlinien einhalten zu können, müssten alle Krypto-Transfers Daten über den Auftraggeber und den Empfänger beinhalten. So könnten diese gegebenenfalls mit echten Personen in Verbindung gebracht werden. Die Datenerhebung soll zusätzlich DSGVO-konform erfolgen.

Besonders kritisch betrachtet werden hier die folgenden zwei Punkte:

  • Alle Transaktionen über 1.000 Euro müssen von den Krypto-Dienstleistern gemeldet werden.
  • Diese Regeln gelten nicht nur für Kryptobörsen, sondern auch für ungehostete Wallets und selbstgehostete Wallets.

Neuer Token möchte Beitrag zum Klimaschutz leisten

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Gut zu strengeren Krypto-Regeln und mehr Nachhaltigkeit passt dieses neue Krypto-Projekt: IMPT möchte einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten und dafür den Handel mit CO2-Zertifikaten vereinfachen. Durch IMPT können diese in Zukunft über die Blockchain abgewickelt werden – der fragmentierte und komplexe Markt kann so einheitlich und transparent gestaltet werden.

Der Token befindet sich seit 3. Oktober im Vorverkauf – Investoren, die sich ebenfalls für grüne Kryptowährungen stark machen möchten, können ihn also noch zu einem besonders günstigen Preis kaufen. Momentan befindet sich das Projekt noch in der ersten von drei Vorverkaufsphasen. In dieser sind die IMPT Token noch zu einem Stückpreis von 0,018 US-Dollar erhältlich. Mit Phase 2 steigt der Preis dann auf 0,023 US-Dollar, ab Phase drei liegt er bei 0,028 US-Dollar.

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Zuletzt aktualisiert am 22. Oktober 2022

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Martin SchwarzExperte für Kryptowährungen

Martin, mit einem MSc. in Wirtschaftsinformatik und Fokus auf asymmetrischer Kryptographie und M2M-Kommunikation, ist seit 2015 in der Welt von Bitcoin und Kryptowährungen unterwegs. Schon mit 17 begann er mit dem Handel von Kryptowährungen und erwarb seinen ersten Bitcoin. Neben seinem Interesse an Kryptowährungen widmet er sich in seiner Freizeit Online-Casinos und Sportwetten, wo er mit 18 Blackjack-Strategien entwickelte und sogenannte Sure-Bets durchführte. Seine Expertise dokumentierte er frühzeitig als Autor zu Themen wie Kryptowährungen, Trading, Aktien, Casinos und Sportwetten, wodurch er heute als gefragter Experte und Autor mit über 10 Jahren Erfahrung gilt.

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