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Uniswap ist momentan vom Pech verfolgt. Vor kurzem hat die dezentrale Kryptobörse ihr Wallet gelauncht, was mit einigen Anlaufschwierigkeiten verbunden war beziehungsweise ist. Zuerst weigerte sich Apple, das Angebot in den AppStore aufzunehmen – und neuer Ärger bahnt sich an. Die deutsche Bankenaufsicht BaFin hat Ermittlungen gegen das Unternehmen eingeleitet – und das alles wegen eines Tweets.
Was war passiert – oder warum man aufpassen sollte, was man twittert
Stein des Anstoßes war ein eigentlich harmloser Tweet von Uniswap, der lautete: „Guten Morgen Deutschland!“ So weit, so harmlos – eigentlich. Denn in dem Tweet findet beziehungsweise fand man auch einen Downloadlink für das neue Wallet der Börse und da wurde die Bankenaufsicht hellhörig. Denn nach dem Kreditwesengesetz dürfen Anbieter in Deutschland keine Werbung machen, die nicht im Besitz der Erlaubnis für Finanzdienstleistungen sind – und genau da liegt der Hase im Pfeffer. Uniswap ist eine dezentrale Börse und in Deutschland muss es einen Betreiber geben, der einer Bank oder einer Kryptobörse zuzuordnen ist. Außerdem würde das DeFi Protokoll gegen das Wertpapierhandelsgesetz verstoßen.
Was ist eine dezentrale Kryptobörse (CEX)?
Bei einer dezentralen Börse ist es möglich Kryptowährungen zu kaufen, zu verkaufen und zu handeln, ohne dass ein dritter zwischengeschaltet ist. Die Börse baut rein auf der Blockchain auf. Vermittler werden bei einer DEX durch Smart Contracts ersetzt. Die Smart Contracts führen die Sperre und die Freigabe während des Handelns durch. Die DEX-Börsen sind anonym und die Käufer beziehungsweise Verkäufer behalten die Kontrolle über ihre Kryptowährungen während des Kaufs beziehungsweise Verkaufs. Durch den dezentralen Charakter der Börsen ist allerdings kein Handel mit Fiat-Geld möglich Uniswap wurde 2018 von Hayden Adams gegründet, einem ehemaligen Mitarbeiter von Siemens und ist mittlerweile die größte dezentrale Börse und viertgrößte Kryptobörse nach täglichem Handelsvolumen.
Und wie funktioniert eine zentrale Kryptbörse (DEX?)
Bei einer zentralen Kryptobörse zahlt man in der Regel einen Vermögenswert direkt ein, entweder über Fiat-Geld oder über Kryptowährungen. Zentralisierte Exchanges sind nicht anonym und man muss, bevor man überhaupt Kryptos oder ähnliches kaufen kann, ein KYC (Know-Your-Customer) Verfahren durchlaufen. Danach liegen die Vermögenswerte bei der Kryptobörse, man gibt also die Kontrolle über die Kryptos und/oder das Fiat-Geld ab. Bekannte zentrale Kryptobörsen sind beispielsweise Libertex oder Coinbase, die beide übrigens von der BaFin reguliert beziehungsweise lizenziert sind.
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We’re opening more mobile wallet access spots to the first 50 gms we receive 👇 pic.twitter.com/9tEbdBN5hy
— Uniswap Labs 🦄 (@Uniswap) March 6, 2023
Was sagt Uniswap zu den Vorwürfen der BaFin?
Uniswap sagt, dass die Börse keinen Wertpapierhandel betreibt und damit nicht unter die Regularien der BaFin fällt. Dennoch nimmt man die Aufsichtsbehörde ernst. Das Unternehmen will jetzt beispielsweise ein Compliance-Team gründen und hat den Handel mit bestimmten Kryptos eingeschränkt. Der Fall Uniswap zeigt allerdings, dass mittlerweile auch die deutschen Aufsichtsbehörden ein Auge auf die Kryptounternehmen haben. Auch andere Kryptoprojekte hatten in der Vergangenheit Ärger mit der BaFin, beispielsweise Cake Defi, das Unternehmen des umstrittenen Unternehmers Julian Hosp oder Crypto.com. Zu den spektakulärsten Fällen gehört wahrscheinlich der Kryptoscam One Coin. Mit der frei erfundenen Kryptowährung zockten die „Krypto-Queen“ Ruja Ignatova und ihre Geschäftspartner Millionen von Anlegern ab. Nachdem der Betrug aufgeflogen war, setzte sich Ignatova ab. Heute gehört sie zu den „FBI Most Wanted“ übrigens neben Jan Marsalek, dem ehemaligen COO von Wirecard.
Zuletzt aktualisiert am 15. März 2023
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