Der Stiftungsfonds der Harvard University hat in den Krypto-Token des Blockchain-Startups „Blockstack“ investiert, wodurch das Unternehmen in seinem privaten Token-Verkauf 48 Millionen Dollar einnehmen konnte.
Einem Statement zufolge, das am 11. April bei der Securities and Exchange Commission (SEC) eingereicht wurde, hat die Blockstack LLC, ein US-amerikanischer Anbieter von Blockchain-Software, einen Vertreter des Harvard Managements zum Mitglied des Token Advisory Boards ernannt.
Das Dokument beschreibt Blockstacks Ausgabe von 723 Millionen Token für 48 Millionen Dollar innerhalb des letzten Jahres. Derzeit bietet das Unternehmen Investitionsverträge an und emittiert 295 Millionen Wertpapiere zu einem jeweiligen Preis von 0,3 US-Dollar.
Zwei weitere Vertreter von Lux Capital und Foundation Capital werden ebenfalls dem Beirat angehören. Die drei Vertreter sind Kommanditisten eines QP-Fonds, der rund 95,8 Millionen Token gekauft hat.
Harvard steigt in den Token-Markt ein
Wie eine Statistik des National Center for Education verdeutlicht, erhielten Universitäten und Hochschulen in den Vereinigten Staaten bis zum Ende des Geschäftsjahres 2015 Stiftungsgelder in Höhe von 547 Milliarden Dollar, wobei 118 Milliarden Dollar an die fünf besten Universitätsstiftungen gingen. Laut Anthony Pompliano, Mitbegründer des Krypto-Venture-Fonds Morgan Creek Digital, investierte die Stiftung 5 bis 10 Millionen Dollar in den Token-Verkauf:
BREAKING: Harvard’s endowment invested $5M – $10M directly into Blockstack’s token sale.
This means that one of the leading university endowments is comfortable holding tokens directly.
THE VIRUS IS SPREADING 🔥
— Pomp 🌪 (@APompliano) April 11, 2019
Letztes Jahr erreichte der Harvard College Endowment Fund 39,2 Milliarden Dollar und ist damit der größte College Endowment Fund der Welt. Blockstack hingegen hat derzeit 21 Mitarbeiter und Vermögenswerte im Wert von 32 Millionen Dollar.
Yale ist auch dafür bekannt, in Kryptowährungsfonds zu investieren. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass aufgrund der Tatsache, dass es sich bei diesen akademischen Einrichtungen um private Unternehmen handelt, nur wenige Details darüber gibt, wie und wo sie ihre Mittel investieren.
Allerdings gibt es unmissverständliche Hinweise darauf, dass Stiftungen wie jene von Harvard in Kryptowährungen investieren. Wenn akademische Institutionen anfangen, aktiv in Kryptoanlagen und Blockchain-Unternehmen zu investieren, dann kann das bedeuten, dass es institutionellen Investoren endlich gelingt, auf den Krypto-Zug aufzuspringen.
Möglicher Domino-Effekt?
Institutionelle Investoren sind im Allgemeinen risikoscheuer als Kleinanleger im Krypto-Bereich, sodass jegliche Investitionen dieser Unternehmen in digitale Assets ein positives Zeichen für andere Investoren sind.
Nachdem nun bestätigt wurde, dass seriöse Institutionen einiges aus der Kryptoindustrie für glaubwürdig genug halten, um darin zu investieren, könnte dies andere Investoren dazu anregen, einen Schritt in Richtung digitaler Assets zu unternehmen.
Eine Reihe international renommierter Hochschulen hat bereits Interesse an der Kryptoindustrie gezeigt. Einige Universitäten haben damit begonnen, branchenbezogene Kurse anzubieten, wie z.B. Tutorials für Blockchains und Smart Contracts, während andere wie Cambridge intensive Forschung im Bereich Krypto-Finanzierung finanzieren. Einige Schulen akzeptieren sogar Studiengebühren in Bitcoin, etwa das Kings College in North Carolina.
Obwohl es Hinweise darauf gibt, dass Akteure aus dem akademischen Bereich stärker in Krypto investieren, so ist das Ausmaß dieser Investitionen noch unklar. Allerdings könnten Investitionen aus Stiftungen anderen Finanzinstituten signalisieren, dass es in der Blockchain- und Krypto-Industrie sinnvolle Investitionsmöglichkeiten gibt.
Bildnachweis: pixabay, CC0 Textnachweis: cryptoslate
Zuletzt aktualisiert am 13. April 2019
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