Ethereum Kurs-Prognose: Wie das „Triple Halving“ ETH auf mehr als 150.000 Dollar bringen wird

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Es ist die wohl bullishste Ethereum-Prognose aller Zeiten: Ein Analyst beschreibt in einer neuen 79-seitigen (!) Studie, weshalb Ethereum in den nächsten 12 Monaten einen Angebotsschock erleiden wird, der die zweitplatzierte Kryptowährung auf mehr als 150.000 Dollar bringt.

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Ein Plädoyer für Ethereum-Bullen

In einem Bericht mit dem Titel „Wie Ethereum bis 2023 $150.000 erreichen kann – und ein Plädoyer für Ethereum-Bullen, größere Träume zu träumen“ widmet sich der pseudonyme Analyst namens „SquishChaos“ auf 79 Seiten der Frage, wie Ethereum seinen Wert innerhalb der nächsten Monate vervielfachen kann. Die kurze Antwort: durch einen sogenannten Angebotsschock. Damit gemeint ist: Es gibt zu wenig Ethereum auf den Krypto-Märkten – und eine zu große Nachfrage. Doch wie begründet der Analyst seine bullishe These?

Ethereum – vor einer „Dreifach-Halbierung“?

In seiner Analyse beschreibt der ETH-Enthusiast, wie Ethereum mit dem Übergang zu Proof-Of-Stake (POS) in den nächsten zwölf Monaten einen Angebotsschock erleiden wird. Der, erläutert SquishChaos, werde so massiv sein wie drei Bitcoin-Halbierungen (Bitcoin Halvings) gleichzeitig. Doch von vorne.

Am 17. April 2021 gab Ethereum-Forscher Justin Drake auf Twitter eine Einschätzung ab, wie sich der „jährliche Netto-Kaufdruck“ durch die kommenden Ethereum-Upgrades EIP1559 und Proof of Stake verändern würde. Drake verlinkte dabei auf ein Spreadsheet mit seiner Arbeit und setzte die Verschiebung des Kaufdrucks in Beziehung zu der Summe an ETH, die sich im ETH2.0 Einzahlungsvertrag und in den Beständen des Vermögensverwalters Grayscale befindet. Analyst SquishChaos über den Tweet:

„Als ich die Tabelle sah, wurde mir klar, dass er den Effekt dramatisch unterschätzt. Anhand seiner Berechnungen kam ich zu dem Schluss, dass der Verkaufsdruck um 90% sinken würde – ein Effekt von mehr als 3 Bitcoin-Halbierungs-Ereignissen.“

Und:

„Ich glaube wirklich, dass die Welt die Preisveränderung, die wir erleben werden, dramatisch unterschätzt.“

Diese „dreifache Halbierung“ sei nicht einfach nur ein Pump, sondern vielmehr eine Analyse der Finanzströme – um zu modellieren, was mit dem Preis von Ethereum bis Januar 2023 passieren wird. SquishChaos ist sicher: Das dreifache Halbierungsereignis von Ethereum wird einen sogenannten Superzyklus einleiten – also eine Phase im Bull-Run, in der Ethereum schneller und höher steigt als jemals zuvor.

Kurz erklärt: Was ist ein Halving Event?

Alle vier Jahre wird gemäß dem Bitcoin-Algorithmus die Menge an neu ausgegebenen Bitcoins an Bitcoin-Miner halbiert. Man kann es zum Beispiel mit Goldschürfern vergleichen, die alle vier Jahre nur noch die Hälfte der Goldmenge pro Jahr fördern können, die sie zuvor gefördert haben. Das Angebot an neuen Bitcoins, die auf den Markt kommen, wird reduziert – das Halving hat aber keinen Einfluss auf die Menge, die bereits im Umlauf ist. In Bitcoins Vergangenheit wurde jeder größere Zyklus durch ein solches Halbierungsereignis eingeleitet. Hat eine entsprechende Entwicklung bei Ethereum also ähnliche Folgen für den Kurs?

SquishChaos kommentiert:

„Ich habe festgestellt, dass die Verkaufsdruck-Reduktion, die durch die
Umstellung auf EIP1559 und Proof of Stake stattfinden wird, eine 90%ige Reduzierung, etwas mehr als 3 aufeinanderfolgenden Halbierungsereignissen entspricht (10% verbleibender Verkaufsdruck < 50%*50%*50%). Zum Vergleich: In seiner gesamten Lebensdauer hatte Bitcoin nur 3 Halbierungsereignisse. Die Auswirkungen auf den Preis erscheinen auf den ersten Blick enorm.“

Doch was bedeutet das tatsächlich für den ETH-Kurs?

Eine größere, stärkere Bewegung nach oben kommt

SquishChaos betont, dass man beachten müsse, dass sich Ethereums dreifache Halbierung im Vorfeld nicht so abzeichnet wie eine Bitcoin-Halbierung. Die Krypto-Preise seien bereits ziemlich gestiegen. Ethereum befindet sich derzeit in der merkwürdigen Situation, Bitcoin in den letzten 12 Monaten überflügelt zu haben – und das ohne ein ähnliches Halbierungsereignis. SquishChaos hierzu:

„Ich glaube, dass wir noch keine wirklich Ethereum-fokussierten Zuflüsse sehen, die den Preis bewegen, und das spiegelt sich darin wider, dass das ETH/BTC-Verhältnis noch weit von seinem 2017-2018-Hoch entfernt ist.“

Der Analyst erinnert daran, dass Bitcoin-Halbierungs-Ereignisse davon eingeläutet werden, dass Anleger mit schwachen „Papierhänden“ ihre Coins zu niedrigen Preisen verkaufen und dadurch eine größere, stärkere Bewegung im Aufwärtszyklus antreiben. SquishChaos glaubt, dass das gleiche bei Ethereum passieren könnte:

„Aber zu Preisen, die in der Nähe der Ziele vieler ultra-bullisher Analysten für den gesamten Zyklus liegen, da das Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage bei einer dreifachen Halbierung Investoren abziehen könnte, die bereit sind, zu Preisen wie $10.000 bis $20.000 zu verkaufen.“

Und das würde Ethereum positionieren für eine „erstaunliche Bewegung“ – hin zu 150.000 Dollar und mehr.

Ethereum gesperrt in DeFi und Staking

Damit Ethereum wie geplant von der Proof-Of-Work-Blockchain (gesichert durch Miner) zu einer Proof-Of-Stake-Blockchain (gesichert durch Staker) übergehen kann, braucht das Netzwerk zahlreiche Nutzer, die ihre Coins staken. Der bedeutende Unterschied: Bei POS wird Ethereum als Kapital eingesetzt – während bei Proof of Work teure Computerhardware zum Einsatz kommt. POS zieht also Liquidität ab – und das im großen Stil. Zum Zeitpunkt der Analyse wurden 3,94 Millionen ETH gestaked. Da Staking-Belohnungen fehlen, handelt es sich hierbei um Early Adopter: Menschen, die darauf verzichten, ihr Ethereum zu verkaufen, ohne eine Entschädigung dafür zu erhalten.

SquishChaos zufolge sei zu erwarten, dass diese Zahl nach dem Umstieg auf Proof of Stake dramatisch ansteigen wird. Hinzu kommt: Eine große Anzahl an ETH ist nicht nur per Staking gebunden – durch den Siegeszug der DeFi-Branche nutzen immer mehr Investoren ihr Ethereum zudem als Sicherheit, um in DeFi-Produkten Renditen zu erhalten. Kurzum: Schon jetzt wird Ethereum immer knapper.

Was EIP 1559 bewirken wird

Mit der Implementierung des EIP 1559-Upgrades werden dann zusätzlich 70% der Transaktionsgebühren im Ethereum-Netzwerk verbrannt (sprich: die Menge wird für immer aus dem Umlauf gelöscht). Die restlichen 30% werden (zusätzlich zur regulären Ausgabe) an Staker als Staking-Belohnung geliefert.

Viele Ethereum-Bullen würden zwar voll und ganz verstehen, dass EIP1559 Ethereum als Wertaufbewahrungsmittel verbessern wird. Aber, so der pseudonyme Analyst:

„Ich glaube nicht, dass sie darüber hinaus modellieren, welche Auswirkungen das auf die Elastizität des Angebots hat. Wenn das Angebot entfernt wird, ist es wichtiger, ob es von HODlern entfernt wird, die ohnehin schon unelastisch waren oder von Spekulanten, die dieses Ether in Zukunft nicht verkaufen können.“

Wie steigt Ethereum also auf Preise jenseits von 150.000 Dollar? SquishChaos zufolge wird es erneut eine signifikante Reduktion des täglichen Marktangebots an Ether geben, sobald EIP1559 online geht – und das auch ohne Proof of Stake. Er rechnet vor:

„Der aktuelle tägliche Verkaufsdruck beträgt 22,3k ETH pro Tag. Meinen Berechnungen zufolge wird der Verkaufsdruck nach EIP1559, aber vor Proof of Stake, auf 15,7k ETH pro Tag sinken.“

Nach EIP1559 und Proof of Stake werde der Verkaufsdruck dann weiter auf 2,6k ETH pro Tag fallen. Durch diesen Rückgang von 22,3k auf 2,6k entsteht die erwähnte 90%-Reduktion des Angebots, durch die SquishChaos auf eine „dreifache Halbierung“ kommt (50%*50%*50% = 12,5% übrig).

Der Rückgang des Verkaufsdrucks allein durch EIP 1559 sei signifikant und werde eine Reduktion von 30% bewirken (etwa die Hälfte des Effekts einer einzelnen Bitcoin-Halbierung). Während sich der Markt also auf die Angebotsverschiebung durch ein EIP1559-Upgrade im Juli einstellt, werde er drei bis vier Monate später erneut von einer „noch größeren Verschiebung“ getroffen – durch den Übergang zu Proof Of Stake. Mit drastischen Folgen, so der Analyst:

„Mein Glaube ist, dass die Preis-Volatilität danach beispiellos sein wird.“

Zusätzlich positiv auf den Ethereum-Preis auswirken werde sich die rasante Entwicklung des gesamten Ökosystems, erläutert der Forscher: Non-fungible Token (NFTs), dezentrale Finanzen (DeFi), Optionen durch Smart Contracts oder große Unternehmen (Visa), die auf Ethereum aufbauen – all diese Aspekte werden den Ethereum-Kurs beflügeln. Schon jetzt, ohne Layer-2-Skalierbarkeit, ist das Volumen auf dezentralen Börsen innerhalb des letzten Jahres um 8.000% gestiegen.

Fazit der Analyse

Wikipedia zufolge besagt das „Metcalfesche Gesetz“, dass der Wert eines Telekommunikationsnetzes proportional ist zum Quadrat der Anzahl der angeschlossenen Benutzer des Systems. Einfach ausgedrückt und auf Ethereum bezogen: Ethereum wird umso wertvoller, desto mehr Leute das Netzwerk benutzen.

Im Moment hat Ethereum bereits die Bewertungslücke eines ganzen Halbierungszyklus überbrückt – und kommende Skalierbarkeitslösungen könnten dafür sorgen, dass Ethereums Nutzeranzahl explodiert. SquishChaos zieht deshalb folgendes Fazit:

„Wenn das Metcalfe’sche Gesetz tatsächlich Gültigkeit hat, ist Ethereum bei $150.000 in den nächsten 18 Monaten gar nicht so unwahrscheinlich.“

Und:

„Ich denke, im Kontext der bekannten eingehenden Nachfragezuflüsse und eines Angebotsschocks könnte der Preis angesichts des heutigen Marktkontextes leicht 150.000 $ übersteigen.“

Du kannst dir seine gesamte Analyse hier durchlesen.

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Zuletzt aktualisiert am 1. Juli 2021

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Jannis GrunewaldExperte für Kryptowährungen

Jannis Grunewald schreibt seit mehr als acht Jahren über Kryptowährungen und Technologie-Trends. Erstmals mit Bitcoin in Kontakt gekommen ist er 2015 als Inhaber einer Digitalagentur; mittlerweile gibt's für ihn kaum einen Tag ohne BTC, ETH und Co. Ob technische Analyse, Krypto-Trading, NFTs oder Web 3.0 – Jannis besitzt ein breites Fachwissen über moderne Finanz- und Wirtschaftsthemen, setzt dies auch entsprechend ein: Er führt Interviews mit bekannten Persönlichkeiten der Krypto-Branche, kommentiert Entwicklungen, schreibt Prognosen, News und Analysen. Der gefragte Autor ist hervorragend in der Szene vernetzt, zudem regelmäßiger Gast auf Krypto- und Blockchain-Konferenzen weltweit. Sie finden Jannis' Publikationen in führenden Fachmagazinen – beispielsweise auf Finanzen.net, Cryptonews.com, Kryptoszene oder Business2Community.

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