Krypto-Firmen fallen wie Dominossteine – auch Voyager Digital meldet Insolvenz an

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Im Vergleich zu 2021 musste der Krypto-Markt dieses Jahr bereits herbe Verluste einstecken. Bitcoin musste ein Vielfaches seines Wertes verlieren und handelt aktuell bei 70% im Vergleich zu seinem Allzeithoch. Bei den Altcoins sieht es ähnlich aus, Verluste um die 70% sind an der Tagesordnung.

Diese Situation trifft auch Krypto-Unternehmen und Fintechs: Coinbase kündigt an, 1.100 Stellen abzubauen, bei Crypto.com werden 260 Stellen gestrichen. Bei Gemini werden 10% der bestehenden Stellen, bei Blockfi sogar 30% der Stellen abgebaut. Doch noch härter hat es in den letzten Wochen einige Krypto-Lending-Plattformen getroffen: Sowohl Celsius Protocol als auch Vauld mussten bereits einen Auszahlungsstopp verhängen. Nun trifft es mit Voyager Digital eine Krypto-Bank aus den USA.

Vor einer Woche kündigte Voyager Digital bereits an, den Handel inklusive Einzahlungen, Abhebungen und seinem Rewards-Programm aussetzen zu müssen. Heute meldete das Unternehmen Insolvenz an. Dafür hat Voyager Digital bei dem zuständigen New Yorker Gericht unter Chapter 11 ein Insolvenzverfahren eingeleitet.

NEU: Das Krypto-Lending-Unternehmen Voyager Digital ist das letzte bekannte Krypto-Unternehmen, das in den letzten Tagen Insolvenz angemeldet hat.

Auslöser für die Insolvenz war die Liquidation von Three Arrows Capital (3AC). Denn diese waren wichtige Kreditnehmer von Voyager Digital und schulden ihnen 15.000 Bitcoin und 350 Millionen USDC.

Insolvenz von Three Arrows Capital löst Kettenreaktion aus

Three Arrows Capital war aufgrund des Absturzes von TerraUSD, dem Stablecoin, dessen Kurs stets bei einem Gegenwert von einem US-Dollar bleiben sollte, in Schieflage geraten und erhielt vor zwei Wochen eine Inverzugsetzung von Voyager Digital. Three Arrows Capital meldete daraufhin Insolvenz an; der Ausfall dieser Rückzahlungen setzte Voyager Digital finanziell unter Druck und führte so letztlich auch hier zur Insolvenz.

Eigenen Aussagen zufolge hält Voyager Digital jedoch weiterhin Assets im Wert von rund 1,3 Milliarden US-Dollar auf der Plattform und verfügt über ein Konto mit 350 Millionen US-Dollar bei der Metropolitan Commercial Bank.

Im nächsten Schritt des Insolvenzverfahrens gemäß Chapter 11 werden umfangreiche Sanierungs- und Umstrukturierungsmaßnahmen durchgeführt, um so sicherzustellen, dass möglichst viele Forderungen der Gläubiger bedient werden können.

Voyager Digital will alle Beteiligten bestmöglich schützen

„Diese umfassende Umstrukturierung ist der beste Weg, um die Vermögenswerte der Plattform zu schützen und den Wert für alle Stakeholder, einschließlich der Kunden, zu maximieren“, erklärte Stephen Ehrlich, Chief Executive Officer von Voyager in einem offiziellen Statement und auf Twitter.

Voyagers, wir haben heute einen freiwilligen finanziellen Umstrukturierungsprozess eingeleitet, um die Vermögenswerte der Plattform zu schützen, den Wert für alle Beteiligten, insbesondere die Kunden, zu maximieren und als stärkeres Unternehmen hervorzugehen. Voyager wird seinen Betrieb durchgehend fortsetzen.

Wer ist Voyager Digital?

Voyager Digital ist eine Bank, die sich auf Kryptowährungskredite (sogenanntes Krypto-Lending) spezialisiert hat. Bei diesen können die Nutzer eigene Kryptowährungen als Assets zur Verfügung stellen und durch die Kreditvergabe an andere Nutzer Zinsen erwirtschaften. Zusätzlich war der Handel sowie die Verwahrung von Kryptowährungen möglich.

Während Voyager Digital 2021 vom allgemeinen Krypto-Boom profitieren und so beeindruckende Umsatzzahlen vorzeigen konnte, musste das Unternehmen dieses Jahr bereits seit Jahresbeginn Verluste einstecken. Zum Vergleich: Während der Kurs im Januar noch bei 8,50 USD lag, war er am 01. Juli, dem Zeitpunkt der Ankündigung des Auszahlungsstopps, bereits auf 0,27 USD gefallen.

Heute handelt die Unternehmensaktie bei 0,13 USD – sie hat also seit der Ankündigung des Auszahlungsstopps nochmals 50 % an Wert verloren!

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Zuletzt aktualisiert am 6. Juli 2022

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Martin SchwarzExperte für Kryptowährungen

Martin, mit einem MSc. in Wirtschaftsinformatik und Fokus auf asymmetrischer Kryptographie und M2M-Kommunikation, ist seit 2015 in der Welt von Bitcoin und Kryptowährungen unterwegs. Schon mit 17 begann er mit dem Handel von Kryptowährungen und erwarb seinen ersten Bitcoin. Neben seinem Interesse an Kryptowährungen widmet er sich in seiner Freizeit Online-Casinos und Sportwetten, wo er mit 18 Blackjack-Strategien entwickelte und sogenannte Sure-Bets durchführte. Seine Expertise dokumentierte er frühzeitig als Autor zu Themen wie Kryptowährungen, Trading, Aktien, Casinos und Sportwetten, wodurch er heute als gefragter Experte und Autor mit über 10 Jahren Erfahrung gilt.

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