Ukraine-Krieg: US-Banken rüsten sich für Hacker-Angriffe aus Russland

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Große US-Banken erwarten nach der Verhängung harter Sanktionen gegen Russland Hacker-Angriffe, sagen Cyber-Spezialisten und Führungskräfte.

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Die Spannungen zwischen Russland und dem Westen haben sich am Samstag verschärft. Die USA und ihre Verbündeten haben einige russische Banken vom internationalen Zahlungssystem SWIFT ausgeschlossen und Beschränkungen für die ausländischen Beteiligungen der russischen Zentralbank verhängt.

SWIFT (Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication) ist das globale Finanznetzwerk, das den nahtlosen und schnellen Geldverkehr über internationale Grenzen hinweg ermöglicht.

SWIFT verarbeitet täglich mehr als 40 Millionen Mitteilungen und erleichtert den Austausch von Billionen von Dollar zwischen Unternehmen und Regierungen.

Das in Belgien ansässige Abwicklungssystem verbindet 11.000 große Kreditgeber und Finanzinstitute in mehr als 200 Ländern.

Es wird vermutet, dass über 1% dieser Kommunikation Zahlungen aus Russland enthält.

Russland könnte sich mit Ransomware-Angriffen rächen

Seit Wochen warnen westliche Länder davor, dass die sich verschärfenden Spannungen zu katastrophalen Ransomware-Angriffen durch Russland oder seine Unterstützer führen könnten.

Laut mehreren Führungskräften könnte die jüngste SWIFT-Beschränkung der Auslöser dafür gewesen sein.

Globale Banken, bereits in Friedenszeiten ein bevorzugtes Ziel von Cyberangriffen, verstärken aktuell die Netzwerküberwachung. Sie führen Übungen für Hacking-Szenarien durch, scannen ihre Netzwerke beispielsweise gründlich auf Bedrohungen und stellen Personal für den Fall bereit, dass die feindlichen Aktivitäten ansteigen, so Cybersicherheits-Experten.

Sie bereiten sich auf eine Vielzahl von Risiken vor, darunter Ransomware-Angriffe aus Russland.

Ransomware kann den Zugriff eines Benutzers auf ein Gerät oder dessen Dateien blockieren, bis der Angreifer eine Lösegeldzahlung erhält. Die wird in der Regel in Kryptowährungen wie beispielsweise Bitcoin geleistet.

Gesamte Krypto-Marktkapitalisierung bei 1,657 Billionen Dollar im Tageschart | Quelle: TradingView.com

265 Milliarden Dollar Verlust bis 2031 durch Cyberangriffe

Für Strafverfolgungsbehörden, Sicherheitsexperten und Regierungen ist Ransomware in den letzten Jahren zu einer der häufigsten Bedrohungen durch Cyberkriminalität geworden.

Wenn ein Ransomware-Angreifer eine Zahlung in beispielsweise Bitcoin oder einer anderen Kryptowährung verlangt, sendet er eine Krypto-Adresse. An die muss das Opfer das Geld schicken.

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Laut Cybersecurity Ventures werden Ransomware-Angriffe bis 2031 jährlich mehr als 265 Milliarden US-Dollar Schaden anrichten. Alle zwei Sekunden erfolgt ein neuer Angriff, da Ransomware-Kriminelle ihre Malware-Nutzlast und das damit verbundene Erpressungsarsenal verfeinern.

Das Internet Crime Complaint Center (IC3) des US Federal Bureau of Investigation schätzt die Verluste durch Ransomware im vergangenen Jahr auf fast 30 Millionen US-Dollar. Allein für das Jahr 2021 hat die Behörde 2.474 formelle Beschwerden über Ransomware erhalten.

US-Banken äußern sich nicht zu Cybersicherheitsstrategien

Die führenden Banken in den USA, darunter JPMorgan Chase, Citigroup, Bank of America, Wells Fargo, Morgan Stanley und Goldman Sachs Group, haben entweder nicht auf Anfragen reagiert oder sich geweigert, ihre Cybersicherheitsstrategien zu erläutern.

Nach Angaben von Teresa Walsh, Leiterin der Abteilung „Intelligence“ beim Financial Services Information Sharing and Analysis Center, haben die US-Banken auf der Grundlage früherer russischer Hackerangriffe Risikoszenarien durchgespielt.

Russland hat bereits Cyberattacken eingesetzt, um die Ukraine zu destabilisieren. Im Jahr 2017 starteten mit Russland verbundene Hacker den sogenannten NotPetya-Cyberangriff. Der hatte nicht nur ukrainische Unternehmen, sondern auch solche in Europa und den Vereinigten Staaten ins Visier genommen.

Aufgrund der dokumentierten Wirksamkeit von Ransomware kann diese eingesetzt werden, um sich bei Verhandlungen oder politischen Spannungen einen Vorteil zu verschaffen. Allerdings schalten Nationalstaaten entweder geografisch weit entfernte Dritte ein, um eine plausible Bestreitbarkeit zu gewährleisten – oder sie unternehmen keine Anstrengungen, ihre Beteiligung zu verbergen.

Die Entwickler von Ransomware werden die Architektur ihres destruktiven Codes zwar weiter verändern. Es ist aber denkbar, dass Ransomware in den nächsten zehn Jahren eine völlig neue Funktion übernehmen wird. Als Cyberwaffe in einer sich ständig verändernden geopolitischen Atmosphäre.

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Textnachweis: Bitcoinist

Zuletzt aktualisiert am 28. Februar 2022

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Jannis GrunewaldExperte für Kryptowährungen

Jannis Grunewald schreibt seit mehr als acht Jahren über Kryptowährungen und Technologie-Trends. Erstmals mit Bitcoin in Kontakt gekommen ist er 2015 als Inhaber einer Digitalagentur; mittlerweile gibt's für ihn kaum einen Tag ohne BTC, ETH und Co. Ob technische Analyse, Krypto-Trading, NFTs oder Web 3.0 – Jannis besitzt ein breites Fachwissen über moderne Finanz- und Wirtschaftsthemen, setzt dies auch entsprechend ein: Er führt Interviews mit bekannten Persönlichkeiten der Krypto-Branche, kommentiert Entwicklungen, schreibt Prognosen, News und Analysen. Der gefragte Autor ist hervorragend in der Szene vernetzt, zudem regelmäßiger Gast auf Krypto- und Blockchain-Konferenzen weltweit. Sie finden Jannis' Publikationen in führenden Fachmagazinen – beispielsweise auf Finanzen.net, Cryptonews.com, Kryptoszene oder Business2Community.

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