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Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY wird für das Versagen im Fall Wirecard hart bestraft, neben Sanktionen muss das Unternehmen ein Bußgeld von 500.000 Euro zahlen.
Sanktionen und Bußgeld für EY
Die APAS, die Abschlussprüferaufsicht des Bundes, hat neben EY auch einzelne Prüfer sanktioniert. Insgesamt zwei Jahre darf die Gesellschaft bei Unternehmen von öffentlichem Interesse keine gesetzlichen Abschlussprüfungen durchführen. Die APAS sieht es als erwiesen an, dass EY in den Jahren 2016 bis 2018 die Berufspflichten bei der Prüfung von Wirecard verletzt hat. Bestandsmandate darf EY allerdings weiterhin behalten. Auch einzelne Prüfer wurden mit Bußgeldern zwischen 23.000 Euro und 300.000 Euro sanktioniert. Gegen den Bescheid können sowohl EY als auch die Prüfer Widerspruch einlegen.
Großer Vertrauensverlust seitens der Unternehmen
Derzeit hat EY in Deutschland noch acht Mandate, darunter Volkswagen und die Deutsche Bank. Erst im September vergangenes Jahr hat das Unternehmen das Prüfungsmandat für Siemens an PwC verloren, nach 14 Jahren. Das hat allerdings nur indirekt etwas mit Wirecard zu tun. Nachdem der Betrug des ehemaligen DAX-Unternehmens aufgeflogen war, wurden in dessen Folge das Gesetz verschärft (Finanzmarktintegritätsstärkungsgesetz). Ein Unternehmen muss den Wirtschaftsprüfer jetzt nach 10 Jahren wechseln – früher waren es 24 Jahre. Ebenfalls stark eingeschränkt wurde eine gleichzeitige Beratungstätigkeit, diese sind für Unternehmen wie EY, Deloitte, KPMG oder PwC, die gleichzeitig auch die „Big Four“ genannt werden, deutlich lukrativer.
Das Vertrauen in EY scheint trotzdem schwer erschüttert. Im vergangenen Jahr gelang es der Gesellschaft nicht, neue Mandate in Deutschland zu gewinnen, trotz aller Beteuerungen, dass man stets „nach bestem Wissen und Gewissen“ gehandelt hätte.
Wichtiges Signal für geprellte Anleger
Der Beschluss der APAS könnte für EY aber noch weitere Folgen haben – und zwar in Bezug auf eventuelle Klagen geprellter Wirecard Anleger. Denn die Prüfungsgesellschaft hat ja festgestellt, dass eindeutig Berufspflichten verletzt wurden Seit Juni 2020 sind über 1.000 Schadenersatzklagen gegen EY eingegangen. Auch die Commerzbank hat Klage gegen die Gesellschaft eingereicht. Die Bank hat wegen der Wirecard-Pleite rund 200 Millionen Euro verloren.
EY ist nicht die einzige Gesellschaft, die geschlampt hat
Es ist natürlich relativ einfach, EY an den Pranger zu stellen. Dass die Gesellschaft in Bezug auf Wirecard nicht ordentlich gearbeitet hat, dürfte unbestritten sein. Hätten die Prüfer genauer hingeschaut, wäre der Betrug mit Sicherheit schon sehr viel früher aufgeflogen.
Aber auch die anderen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften haben sich in der Vergangenheit nicht mit Ruhm bekleckert. Da wäre zum Beispiel die KPMG. Deren Büroräume wurden in Zusammenhang mit dem Cum Ex-Skandal durchsucht. Ebenso gab es Durchsuchungen bei PwC. KPMG steht zudem im Zusammenhang mit einem der größten Wirtschaftsskandale vor Wircard, der Comroad AG. Hier hatte Inhaber Bodo Schnabel rund 95 % seiner Umsätze schlicht und einfach erfunden – unter den Augen der Prüfer der KPMG. Auch FlowTex geht auf die Kappe von KPMG. Bei Enron war es Arthur Anderson, denen nicht aufgefallen ist, dass das Unternehmen aus Schulden Gewinne gemacht hat. Das zog übrigens den bisher größten Bilanzskandal in den USA nach sich. Ob das Finanzmarktintegritätsstärkungsgesetz, so der sperrige Name des 2021 verabschiedeten Gesetz in Deutschland etwas bringt, wird die Zukunft zeigen.
Zuletzt aktualisiert am 4. April 2023
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