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Nachdem das erste Quartal dieses Jahres noch von Krypto-Höhenflügen und einem neuen Allzeithoch von 73.500 US-Dollar beim Bitcoin geprägt war, bewies das Krypto-Universum ab dem zweiten Quartal einmal mehr, warum man als Investor in diesem Bereich starke Nerven braucht.
Denn nach dem heißersehnten vierten Bitcoin Halving im April, nach dem eigentlich alle mit einer neuen Rallye rechneten, stürzte der Kurs der ältesten Kryptowährung der Welt zunächst ab. Ende Juni notierte der Bitcoin bei knapp 60.000 US-Dollar und damit 13.500 US-Dollar unter dem Allzeithoch aus dem März und damit war das unterste Ende der Fahnenstange noch gar nicht erreicht. Anfang August crashte die japanische Börse und der Bitcoin fiel erneut, kurzzeitig sogar auf unter 50.000 US-Dollar. Aktuell notiert der BTC bei etwa 55.000 US-Dollar.
Es ist der Leitwährung also nicht gelungen, dauerhaft die wichtige Marke von 60.000 US-Dollar zurückzuerobern, vielmehr befindet sich der Bitcoin, zumindest gefühlt, in einer ständigen Spirale aus kurzen Erholungen die sich mit quälend langen Korrekturen abwechseln.
Bitcoin Miner Aktien im Tiefenrausch
Darunter leidet nicht nur die Marktstimmung, der Fear and Greed Index steht auf 41, sondern auch die Bitcoin Miner. Die Aktien der Bitcoin Miner haben nämlich ebenfalls mit Kursstürzen zu kämpfen. Die Aktie von Marathon Digital verlor in den letzten sechs Monaten beispielsweise rund 33 Prozent an Wert, bei Riot Plattforms waren es etwa 44 Prozent und bei Cipher Mining waren es 34 Prozent. Die Unternehmen sehen sich mit zwei Problemen konfrontiert: da sind zum einen die sinkenden Einnahmen aus dem Halving und zum anderen die gestiegenen Netzwerkkosten. Mining Unternehmen, die weniger profitabel sind, werden vermutlich vom Markt verschwinden und bei den übrigen geht jetzt der Kampf ums Überleben los. Im Juni dieses Jahres liquidierten die Miner rund 30.000 BTC im Wert von etwa 20 Milliarden US-Dollar. Im August waren es 2.655 BTC im Wert von 154 Millionen US-Dollar. Die Erlöse werden wahrscheinlich auch in einen weiteren Aufbau der Infrastruktur der verschiedenen Unternehmen fließen.
Bitcoin Mining und KI – ein Match made in Heaven?
Der Umsatzeinbruch hat außerdem so manches Mining Unternehmen kreativ werden lassen, was die Erschließung neuer Einnahmequellen betrifft. Im Fokus steht hier vor allem die KI-Branche. Denn ähnlich wie der Proof-of-Work Konsensmechanismus benötigt auch diese Technologie eine enorme Rechenleistung – und der Bedarf steigt. Dementsprechend sind die KI-Unternehmen ständig auf der Suche nach neuen Energiequellen und da bieten sich die Mining-Rechenzentren geradezu an. Das Bitcoin Mining Unternehmen Core Scientific hat beispielsweise mit Coreweave, die wiederum Nvidia von finanziert werden, einen 3,5 Milliarden US-Dollar schweren Vertrag abgeschlossen.
Die Medaille mit zwei Seiten
Auf den ersten Blick scheinen sich also zwei Branchen gefunden zu haben, die perfekt zusammenpassen. Einerseits verfügen die Miner über die Rechenkapazität, die die KI-Unternehmen benötigen, um ihre Technologien zu trainieren, andererseits haben sie auch Zugang zu der benötigten Energie. An dieser Stelle kommt aber auch das „Aber“, denn Bitcoin-Miner müssen aufrüsten, da für KI eine andere Hardware benötigt wird als für das Mining. Beim Mining kommen spezialisierte Hardwaregeräte wie ASICs (Application-Specific Integrated Circuits) zum Einsatz. Diese sind darauf optimiert, die kryptografischen Probleme des Bitcoin-Netzwerks (Bitcoin Mining Difficulty) zu lösen. Die Infrastruktur für KI basiert hingegen auf GPUs (Graphics Processing Units) und TPUs (Tensor Processing Units), die für paralleles Rechnen und das Training neuronaler Netze entwickelt wurden. Die Hardwareanforderungen sind ähnlich wie beim Mining, aber die Flexibilität ist größer, da GPUs in verschiedenen Anwendungsbereichen eingesetzt werden können, nicht nur in der KI.
Zuletzt aktualisiert am 9. September 2024
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