XRP Kurs stürzt ab – ist die SEC schuld?

Ripple XRP

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Dass die Ripple Labs, also das Unternehmen hinter dem XRP Coin und die SEC, die US-Börsenaufsicht in diesem Leben noch Freunde werden, ist ziemlich unwahrscheinlich. Jetzt soll die SEC sogar schuld am Absturz des XRP Tokens sein. Das ist zumindest die Meinung von Brad Garlinghouse, dem CEO von Ripple Labs. Hintergrund ist das eigentlich abgeschlossene Gerichtsverfahren der Behörde gegen das Unternehmen, wobei die Betonung hier auf „eigentlich“ liegt.

Erst Aussetzung der Strafzahlung – jetzt Berufung

Der Rechtsstreit zwischen den beiden Parteien zieht sich mittlerweile seit Jahren hin. Die SEC stufte den XRP Token als Wertpapier ein und hat im Jahr 2020 Klage eingereicht, sowohl gegen das Unternehmen als auch gegen den CEO Brad Garlinghouse und Mitgründer Chris Larsen, wobei diese Anklage später fallen gelassen wurde. Der Vorwurf der Behörde lautete, dass Ripple über
1,3 Milliarden US-Dollar durch den Verkauf des Coins unrechtmäßig erwirtschaftet hatte, da es sich dabei um ein „unregistriertes Wertpapier“ handele. Im Jahr 2023 fällte Richterin Analisa Torres ein vielbeachtetes Urteil, dass es sich bei Sekundärverkäufen an Privatinvestoren des XRP Tokens nicht um einen Wertpapierverkauf handele. Dementsprechend entschied die Richterin, dass der XRP kein Wertpapier gemäß dem Howey Test ist, da der Coin nicht alle Bedingungen erfüllt. Anders sieht das bei den Verkäufen an institutionelle Anleger aus. Hier einigten sich die Parteien auf eine Strafzahlung von 125 Millionen US-Dollar – eigentlich. Diese Strafe soll jetzt ausgesetzt werden. Allerdings schlug das Anwaltsteam von Ripple Labs vor, rund 139 Millionen Dollar auf ein Bankkonto einzuzahlen – bis nach dem Ablauf der Berufungsfrist oder dem Abschluss einer Berufung. Nun ist genau das geschehen, was viele erwartet hatten: Die SEC legte Berufung gegen das Urteil ein. Sollte dieser stattgegeben werden, geht der jahrelange Streit in die zweite Runde.

SEC Berufungsantrag: XRP Kurs stürzt ab

Kaum wurde die Nachricht bekannt, stürzte der XRP Kurs prompt ab. Auf Wochensicht korrigierte der Token um rund 18 Prozent. Aktuell notiert der Coin bei 0,5355 US-Dollar. Damit ist der Coin von seinem einstigen Allzeithoch von 3,84 US-Dollar vom Januar 2018 ziemlich weit entfernt. Eine Entwicklung, die nicht nur der allgemeinen Marktstimmung zuzuschreiben ist. Dieser Meinung ist zumindest Brad Garlinghouse. In einem Post auf X (ehem. Twitter) antwortete der CEO der Ripple Labs auf einen Post, der ein Kurschart von XRP zeigt, sinngemäß: Dieses Chart zeigt Ihnen, wie die SEC Sie (die Anleger) schützt (ja, das ist Sarkasmus). Die Mission der SEC ist es allerdings, Anleger zu schützen. Im Zuge der FTX-Pleite geriet die Behörde gehörig unter Druck.

Rücktritt bei der SEC

Währenddessen gab der Director of Enforcement Division der SEC Grubir Grewal seinen Rücktritt bekannt. Die Berufung gegen das Ripple Urteil war nur wenige Stunden vorher eingereicht worden. Seine Nachfolge übernimmt interimsmäßig sein Stellvertreter Sanjay Wadhwa, bis ein Nachfolger gefunden ist. Grubir Grewal war für seine strenge Verfolgung der Krypto-Industrie bekannt. Über 100 Strafverfahren wurden während seiner dreijährigen Amtszeit eingeleitet. Auch der Chef der Behörde, Gary Gensler steht seit längerem unter Beschuss und gilt als sowas wie der „Endgegner“ in der Kryptowelt. Den Krypto-Fonds Spezialisten Bitwise kann das Hickhack zwischen der SEC und Ripple anscheindend nicht schocken. Das Unternehmen reichte einen Antrag auf eine Trust Einrichtung im US-Bundesstaat Delaware ein und machte damit den ersten konkreten Schritt Richtung eines XRP-Spot-ETF. Analysten sehen die Zukunft von XRP ebenfalls positiv. Der Analyst RIZ schrieb auf X (ehem. Twitter) sinngemäß, dass es ziemlich seltsam wäre, wenn XRP in diesem Bullenlauf nicht einen Kurs von 20 US-Dollar erreichen würde.

Riz hob vor allem den automatischen Burning-Mechanismus der Blockchain hervor. Bei jeder Transaktion wird ein kleiner Teil XRP verbrannt. Zudem zielt der USP des Projekts auf eine große Kundengruppe ab, nämlich Finanzinstitute. Mit RippleNet sind schnelle und kostengünstige internationale Geldtransfers möglich, womit Ripple Finanzinstitutionen eine effiziente Alternative zu traditionellen Systemen wie SWIFT bietet. Der XRP ist der native Token der Plattform.

Zuletzt aktualisiert am 6. Oktober 2024

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