Bitcoin-Mining verzeichnet größten Schwierigkeitsrückgang aller Zeiten – Miner warnen vor den Folgen

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Die Bitcoin-Mining-Schwierigkeit ist um 28% gefallen, nachdem die chinesische Regierung Mining-Farmen geschlossen hat. Miner sagen, dass sich das Netzwerk in nächster Zeit nicht vollständig davon erholen wird.

Bitcoin-Mining-Difficulty im freien Fall

Bitcoins Mining-Schwierigkeit ist gerade um 28% gefallen – der größte Rückgang in der Geschichte des Netzwerks. Der Rückgang zeigt die schwerwiegenden Auswirkungen von Chinas jüngstem Durchgreifen gegen seine Bitcoin-Miner.

Die Mining-Schwierigkeit misst die Rechenleistung, die benötigt wird, um Bitcoin-Transaktionen zu validieren – und folglich auch, wie schwer es ist, neue Bitcoins zu verdienen. Das Netzwerk passt die Schwierigkeit alle vierzehn Tage an, um den Grad des Wettbewerbs unter den Minern zu reflektieren. Einfach ausgedrückt: Eine niedrigere Mining-Schwierigkeit zeigt weniger Wettbewerb an.

Der heutige Rückgang der Mining-Schwierigkeit folgt auf Chinas hartes Durchgreifen gegen Bitcoin-Miner, die für geschätzte 65% der Hash-Rate des Netzwerks verantwortlich waren. Lange bevor die Regierung letzten Monat begann, die Miner abzuschalten, erreichte Bitcoins Hash-Rate am 15. April mit 198 EH/s (sprich: viel) ihren Höhepunkt. Nach dem harten Durchgreifen sank die Hash-Rate auf 89 EH/s.

Chinesische Miner wandern nun massenhaft aus oder verkaufen Mining-Maschinen an ausländische Mining-Farmen. Aber: Bis Chinas Bitcoin-Miner ein neues Zuhause finden, profitieren nicht-chinesische Miner von der reduzierten Schwierigkeit, die es billiger und einfacher macht, Bitcoin zu minen.

Hierzu Ben Gagnon, Chief Mining Officer bei Bitfarms in Toronto:

„Alle anderen Miner, die weiterhin tätig sind, gewinnen einen angemessenen Marktanteil und damit tägliche Block-Belohnungen.“

Peter Wall, CEO der in London ansässigen Firma Argo Mining, betont: Während die Miner im Westen versuchen, aus der Lücke, die das chinesische Durchgreifen hinterlassen hat, Kapital zu schlagen, boomt der Markt für Mining-Standorte. Wall:

„Vertriebene chinesische Miner suchen auf der ganzen Welt nach geeigneten Hosting-Standorten für ihre Maschinen, und das bedeutet, dass an Orten wie Nordamerika Strom und Platz so teuer sind wie nie zuvor.“

Das harte Durchgreifen der chinesischen Regierung und der darauffolgende Exodus der Miner haben zu einer Halbierung des Bitcoin-Preises beigetragen (von etwa $64k auf $33k). Die reduzierte Hashrate bedeutet auch, dass es nicht so viele Computer gibt, die das Netzwerk stützen – was es weniger sicher macht.

Allerdings ist das Durchgreifen auf lange Sicht gut für Bitcoin. Das glaubt Josh Goodbody, der früher Huobis Mining-Verkäufe im Westen leitete, bevor er COO der Krypto-Depotstelle Qredo wurde. Goodbody zufolge ist das Netzwerk nun weniger abhängig von der chinesischen Regierung.

Weitere Schwierigkeiten erwartet

Die Probleme dürften sich womöglich nicht so schnell in Wohlgefallen auflösen. Bitcoin wird in zwei Wochen wieder einmal die Schwierigkeit anpassen. Aber es ist unwahrscheinlich, dass die Änderung so dramatisch ausfallen wird, so Miner.

Gagnon:

„Während wir vielleicht sehen, dass in den nächsten Wochen noch mehr Hashrate in China offline geht, wird das klein sein im Vergleich zu dem, was wir bereits gesehen haben und wahrscheinlich ausgeglichen durch die ersten Miner, die in neue Einrichtungen umziehen.“

In jedem Fall sei „fast die gesamte chinesische Hashrate bereits offline“, so Gagnon.

Wall zufolge wollen die chinesischen Miner so schnell wie möglich zur Normalität zurückkehren.

„Für Miner, die ihren Standort verlagern wollen, ist die Zeit von entscheidender Bedeutung. Die Verringerung der Hash-Rate und der anschließende Einbruch der Schwierigkeit im Mining wird nicht ewig andauern.“

Aber es sei schwierig zu bestimmen, wann und wo chinesische Mining-Betreiber ihre Maschinen wieder aufstellen werden, da die Größe der chinesischen Infrastruktur einfach nirgendwo sonst auf der Welt existiert. Gagnon:

„Die Welt funktioniert nicht mit chinesischer Geschwindigkeit.“

Es zeigt sich: Digitale Währungen sind offenbar immer noch realen Beschränkungen unterworfen.

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Textnachweis: Decrypt

Zuletzt aktualisiert am 4. Juli 2021

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Jannis GrunewaldExperte für Kryptowährungen

Jannis Grunewald schreibt seit mehr als acht Jahren über Kryptowährungen und Technologie-Trends. Erstmals mit Bitcoin in Kontakt gekommen ist er 2015 als Inhaber einer Digitalagentur; mittlerweile gibt's für ihn kaum einen Tag ohne BTC, ETH und Co. Ob technische Analyse, Krypto-Trading, NFTs oder Web 3.0 – Jannis besitzt ein breites Fachwissen über moderne Finanz- und Wirtschaftsthemen, setzt dies auch entsprechend ein: Er führt Interviews mit bekannten Persönlichkeiten der Krypto-Branche, kommentiert Entwicklungen, schreibt Prognosen, News und Analysen. Der gefragte Autor ist hervorragend in der Szene vernetzt, zudem regelmäßiger Gast auf Krypto- und Blockchain-Konferenzen weltweit. Sie finden Jannis' Publikationen in führenden Fachmagazinen – beispielsweise auf Finanzen.net, Cryptonews.com, Kryptoszene oder Business2Community.

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