Bitcoin mit $1 Mrd. Gewinn verkauft: Top-Investor stößt großen Teil seiner Bestände ab

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Eines der öffentlichen Unternehmen mit den größten Bitcoin-Portfolios hat gewinnbringend einen Teil seiner Bitcoin-Bestände verkauft – lange vor dem Einbruch des Kryptomarktes.

Die in London ansässige Vermögensverwaltungsfirma Ruffer verließ den Bitcoin-Markt im April mit einem Gewinn von etwas mehr als $1,1 Milliarden für ihre Kunden.

Die Firma hat im November $600 Millionen investiert und verkaufte einige seiner Bestände für einen $750-Millionen-Gewinn im Dezember und Anfang Januar – und dabei blieb es auch.

Hierzu Hamish Baillie, Investment-Direktor bei Ruffer, gegenüber der „Times of London“:

„Wir haben die Position aktiv verwaltet, und als wir die letzte Tranche im April verkauften, betrug der Gesamtgewinn etwas mehr als $1,1 Milliarden.“

Im Februar galt Ruffer als eines der neun börsennotierten Unternehmen mit den größten Bitcoin-Portfolios. Die Firma ist aus dem Bitcoin-Markt ausgestiegen, weil sie vorhersagt, dass junge Leute – von denen die Firma glaubt, dass sie den Bull-Run durch Bitcoin-Käufe ausgelöst haben – nicht zu Hause bleiben werden, um mit Kryptowährungen zu traden, wenn die Verbote nachlassen.

Die Firma hat ihre Bitcoin-Gewinne in „schützende“ Vermögenswerte wie inflationsgebundene Gilts investiert. Dabei handelt es sich um Staatsanleihen, die im Einklang mit dem Einzelhandelspreisindex steigen.

Allerdings könnte Ruffer zu Bitcoin zurückkehren, so Baillie zur Times:

„Wenn man eine Multi-Asset-Strategie hat, dann sind Dinge, die sich auf unterschiedliche Weise verhalten, wirklich hilfreich. Es macht keinen Sinn, eine Multi-Asset-Strategie zu verfolgen, wenn sich all Ihre verschiedenen Assets mit der gleichen Dynamik bewegen.“

Eine andere Führungskraft der Firma sagte im Februar, dass Ruffer zwar 2017 „sehr skeptisch“ gegenüber Bitcoin gewesen sei, 2020 seine Meinung allerdings geändert habe. Die Firma sieht nun „Bitcoin als einen alternativen sicheren Hafen“ für institutionelle Investoren (hier zum Bitcoin-Kauf bei eToro).

Elon Musks Umweltkritik? „Übertrieben“

Die Umweltkritik, die kürzlich von Tesla- und SpaceX-CEO Elon Musk hervorgebracht wurde, beeinflusst Ruffer nicht sonderlich. Ein Großteil der Kritik rühre von „Übertreibungen und Fehlinformationen“, so Baillie, der behauptet, dass der Stromverbrauch von Bitcoin geringer ist als der der Spieleindustrie.

Es gibt nicht viele Daten, die diesen Vergleich unterstützen. Ein Team von Forschern am Lawrence Berkeley National Laboratory untersuchte den Energieverbrauch von Videospielen in Kalifornien im Jahr 2018. Eine Studie, die diese Forschung auf globaler Ebene extrapoliert hat, schätzt, dass Videospiele 46% mehr Strom verbrauchen als Bitcoin – räumt allerdings ein, dass dies „ungenaue Schätzungen“ sind und die Zahlen wahrscheinlich „ziemlich nahe beieinander liegen.“

Baillie ergänzt, dass „wahrscheinlich irgendwo zwischen 40 Prozent und 70 Prozent der Elektrizität“ in Bitcoin aus erneuerbaren Quellen stammt. Diese oft zitierte wilde Spanne stammt hauptsächlich aus zwei berichteten Quellen: von einem Bericht des Cambridge Centre for Alternative Finance vom September 2020, der den Verbrauch von erneuerbaren Energien auf etwa 39 Prozent beziffert, und von einem Bericht des Krypto-Asset-Managers CoinShares, der die Zahl auf bis zu 77,6 Prozent schätzt.

Baillie behauptet auch, dass Bitcoin massive soziale Vorteile mit sich bringt – insbesondere für die weniger privilegierten Teile der Welt:

„[Westliche] Währungen waren relativ stabil, aber stellen Sie sich vor, Sie hätten Bitcoin in den letzten zehn Jahren gehalten und würden in Venezuela leben. Es war eine wunderbare Wertaufbewahrung außerhalb des Geldsystems.“

Für Venezolaner mag das Halten von Bitcoin eine gute Strategie sein – für Ruffer allerdings nicht mehr.

Textnachweis: Decrypt

Zuletzt aktualisiert am 7. Juni 2021

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