Ethereum Classic Preisvorhersage 2021 bis 2028: 10x für ETC möglich?

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Viele Krypto-Neueinsteiger dürften in den letzten Tagen erstmals von Ethereum Classic gehört haben. Dabei handelt es sich um die „Original-Version“ von Ethereum, aus der ETH als Hard Fork hervorgegangen ist.

ETC hat gerade eine massive Rallye gesehen, mit Tagesgewinnen von über 50%. Doch wie nachhaltig ist der Run – und wie hoch kann ETC steigen?

Vor einem Monat lag der Preis von Ethereum Classic noch bei rund 18 Dollar. Dann kam der plötzliche Höhenflug.

Aktuell notiert ETC bei 142,08 Dollar – und viele Investoren und Trader fragen sich jetzt natürlich, wie lang der Anstieg noch weitergeht.

Lohnt sich eine Investition? Kann ETC überhaupt langfristig erfolgreich sein, nachdem ETH als direkter Konkurrent bereits auf Platz 2 der Krypto-Top-100 geklettert ist?

ETC erklärt: Was ist Ethereum Classic?

Worin unterscheiden sich Ethereum und Ethereum Classic eigentlich? Wie ist ETC entstanden?

Ethereum Classic fungiert ebenso wie Ethereum als Smart-Contract-Netzwerk und kann dezentralisierte Anwendungen (DApps) hosten. Steigt der ETC-Preis, erhöhen sich auch die Belohnungen, die Miner für die Verifizierung von Blöcken erhalten.

Geraume Zeit existierte nur ein einziges Ethereum-Ökosystem. Dann kam es zu einem sogenannten Hard Fork – und es entstanden zwei verschiedene Versionen des Ethereum-Blockchain-Netzwerks.

Alles begann 2013: Damals stellte der russisch-kanadische Softwareentwickler Vitalik Buterin seine Idee für eine neue Bitcoin-Programmiersprache vor. Die sollte es möglich machen, Tasks zu automatisieren und Apps auf der Blockchain zu erstellen.

Klingt enthusiastisch – fand innerhalb der Bitcoin-Community allerdings nicht viel Anklang. So entschied sich Buterin, Kapital per Crowdfunding zu sammeln.

Das hatte Erfolg: Stolze 25.000 BTC kamen zusammen – Ethereum war geboren. Soweit, so gut.

Der Angriff auf Ethereum Classic

Doch dann kam im Juli 2016 der Super-GAU: ein Angriff, der Ethereums Ausrichtung und Konzept für immer verändern sollte.

Dabei wurde die dezentrale autonome Organisation (DAO) von Ethereum zum Opfer der Attacke – 3,6 Millionen Ether-Coins kamen abhanden.

Die Angreifer fanden eine Lücke im Blockchain-Code, die dazu führte, dass das Netzwerk wiederholt dieselben DAO-Token zurückzahlte – ohne dass die Transaktionen auf der Chain registriert wurden.

Die Lösung der Entwickler: eine Abspaltung, der sogenannte Hard Fork. Man wollte die Blockchain sozusagen nicht „resetten“, um die Auswirkungen des Hacks rückgängig zu machen.

Vielmehr entschied man sich mehrheitlich dafür, ein „neues“ Ethereum abzuspalten – das heutige Ethereum. Die ursprüngliche Blockchain hingegen wurde zu Ethereum Classic.

Miner und Börsen unterstützten allerdings beide Blockchains – das Legacy-Netzwerk von Ethereum Classic konnte also mit ETC als nativem Coin weiterlaufen.

Mittlerweile unterscheiden sich die beiden Kryptowährungen deutlich. Insbesondere Ethereum hat eine Reihe von Updates erhalten und wird in Zukunft noch einige bekommen.

Ziel ist Ethereum 2.0 – der Wechsel von der aktuellen Proof-Of-Work-Blockchain hin zu einem Proof-of-Stake-Konsensmodell. Das soll das Ethereum-Netzwerk unter anderem schneller und effizienter machen. Für ETC gibt es derartige Pläne nicht.

Jahre später kam es übrigens erneut zum Exploit: Im Januar 2019 fand ein 51-Prozent-Angriff statt, bei dem 1 Million Dollar in ETC doppelt ausgegeben wurden.

Diese Attacken sind nur möglich, wenn jemand mindestens 51 Prozent des Netzwerks besitzt – und je tiefer der Preis einer Kryptowährung fällt, desto günstiger wird es für Angreifer, sich entsprechend „einzukaufen“.

ETC scheint besonders anfällig für diese 51-Prozent-Angriffe. Allein im letzten Jahr fanden drei davon statt.

Viele Entwickler betonen, sie hätten das Vertrauen in das Netzwerk verloren, und eine weit verbreitete Einschätzung lautet: ETC müsse zu einem PoS-Konsensmechanismus wechseln, um zukünftige Hacks zu vermeiden.

Ethereum Classic – Alleinstellungsmerkmale

Das Hauptziel von Ethereum Classic ist es, die Ethereum-Blockchain so zu erhalten, wie sie ursprünglich war – ohne den Versuch, den DAO-Hack ungeschehen zu machen.

Die Überzeugung, die Blockchain solle unverändert bleiben, hat auch heute noch Befürworter, etwa Grayscale-CEO Barry Silbert. Dessen Firma hat ihre ETC-Position kontinuierlich aufgestockt: Mittlerweile verfügt der Grayscale Ethereum Classic Trust über 1,7 Milliarden Dollar AUM.

Im Gegensatz zu Ethereum hat Ethereum Classic auch keine Pläne, auf Proof-of-Stake (PoS) umzustellen. ETC war ETH zu Beginn technisch zwar sehr ähnlich, zwischenzeitlich gab es aber auch hier einige Änderungen.

Eine der gravierendsten: Integration einer fixen Obergrenze für die Anzahl an ETC-Coins. Während das ETH-Angebot nicht begrenzt ist, gibt es maximal 210.700.000 ETC.

Ethereum Classics beeindruckender Anstieg

Bitcoins Bull-Run und die Rallye auf den aggregierten Krypto-Märkten haben den ETC-Preis seit Anfang 2021 enorm gepusht. Aktuell (Zeitpunk dieses Artikels) notiert ETC bei 142 Dollar mit einem 24-Stunden-Tradingvolumen von 50.041.802.350 USD, in den letzten 24 Stunden ist der Coin um 0,44% gefallen.

Aktuelles CoinMarketCap.com-Ranking: Platz 13. Cryptoquant.com-CEO Ki Young Ju kommentiert den Aufstieg von Ethereum Classic kritisch, schreibt seinen mehr als 155.000 Twitter-Followern:

„$ETC 24h Tradingvolumen erreicht $10 Mrd. an der koreanischen Börse @upbitglobal, das Volumen ist größer als bei allen anderen Börsen. (Ich weiß nicht, warum CMC Upbit Volumen ausschließt)

Korea hat keine institutionellen Investoren, also war dieser Pump rein Retail-getrieben. Normalerweise kein gutes Zeichen.“

Dazu befragt, warum es kein gutes Zeichen sei, argumentiert Ju, warum der Pump seiner Einschätzung nach nicht gut ist für ETC:

„Dieser Bullenmarkt wurde von institutionellen US-Investoren angetrieben. Sie neigen dazu, Coins für eine lange Zeit zu halten, nicht sie zu verkaufen. Auf der anderen Seite sind Kleinanleger sehr volatil.“

Viele Kleinanleger wollen womöglich Ethereum Classic kaufen, weil sie ETC aufgrund des günstigeren Preis als billige ETH-Variante mit großem Gewinn-Potenzial sehen. Doch trifft das zu?

Ethereum Classic Preisvorhersage von 2021 bis 2028

Wie geht es für ETC weiter? Zieht sich der Coin nach der beeindruckenden Rallye wieder zurück – oder steigt er weiter?

Allgemein schwanken die Vorhersagen für den ETC-Preis stark. Einige erwarten einen Rückgang, andere einen Anstieg.

  • CoinCodex ist kurzfristig bullish bei ETC. 27 technische Indikatoren geben bullishe Signale, dem gegenüber stehen lediglich vier bearishe Signale. CoinCodex zufolge müsste Ethereum Classic unter 76,65 $ fallen, um neutral zu werden. Erst bei einem Rückgang unter 40 Dollar drohe ein Rückfall in bearishes Gebiet.
  • WalletInvestor hält bei ETC in den nächsten Wochen einen Anstieg auf bis zu 246 Dollar für möglich. Danach wird es bearish: Langfristig sagt WalletInvestor für ETC einen Rückgang voraus. Demnach tradet ETC in exakt einem Jahr bei höchstens 54 Dollar, und im Mai 2025 könnte ETC demnach lediglich rund 70 Dollar wert sein.
  • Digitalcoinprice.com ist optimistischer: Ende 2021 könnte ETC demnach bei 218 Dollar liegen, 2025 sind es bereits 423 Dollar, und bis Ende 2028 wird ein ETH-Kurs von rund 630 Dollar prognostiziert.
  • Longforecast.com erwartet zum Jahresende einen Ethereum-Classic-Kurs von 619 Dollar. Dann geht’s bergab: Ende 2022 sind es nur noch 418 Dollar, ein Jahr später schon 333 Dollar. Anfang 2025 wird ein ETC-Kurs von nur noch 231 Dollar vorhergesagt.

Zuletzt aktualisiert am 11. Oktober 2021

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Jannis GrunewaldExperte für Kryptowährungen

Jannis Grunewald schreibt seit mehr als acht Jahren über Kryptowährungen und Technologie-Trends. Erstmals mit Bitcoin in Kontakt gekommen ist er 2015 als Inhaber einer Digitalagentur; mittlerweile gibt's für ihn kaum einen Tag ohne BTC, ETH und Co. Ob technische Analyse, Krypto-Trading, NFTs oder Web 3.0 – Jannis besitzt ein breites Fachwissen über moderne Finanz- und Wirtschaftsthemen, setzt dies auch entsprechend ein: Er führt Interviews mit bekannten Persönlichkeiten der Krypto-Branche, kommentiert Entwicklungen, schreibt Prognosen, News und Analysen. Der gefragte Autor ist hervorragend in der Szene vernetzt, zudem regelmäßiger Gast auf Krypto- und Blockchain-Konferenzen weltweit. Sie finden Jannis' Publikationen in führenden Fachmagazinen – beispielsweise auf Finanzen.net, Cryptonews.com, Kryptoszene oder Business2Community.

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