Russlands Zentralbank will Krypto-Investitionen verbieten: neuer Bericht

Russlands Zentralbank will Krypto-Investitionen verbieten neuer Bericht

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Die „Centrobank“ ist Berichten zufolge besorgt, dass das wachsende Volumen des Krypto-Tradings Risiken für die Finanzstabilität darstellen könnte.

Die russische Zentralbank (Centrobank) versucht Berichten zufolge, den Einwohnern des Landes den Kauf von Bitcoin und anderen Kryptowährungen zu verbieten. Das erklären zwei anonyme Finanzmarktquellen heute gegenüber Reuters.

Dem Bericht zufolge ist die Centrobank besorgt über potenzielle Risiken für die finanzielle Stabilität des Landes – der Grund: „die steigende Zahl von Krypto-Transaktionen“. Derzeit sind Kryptowährungen in Russland in gewissem Maße legal, da die Einwohner sie besitzen und traden können – aber sie können Kryptowährungen nicht als Zahlungsmittel verwenden.

Laut einer Quelle von Reuters befindet sich die Centrobank derzeit „in Gesprächen mit Marktteilnehmern und Experten über ein mögliches Verbot“. Wenn es genehmigt wird, kann es neue Krypto-Käufe in Russland verbieten, wird aber keine rückwirkende Wirkung auf digitale Vermögenswerte haben, die in der Vergangenheit gekauft wurden.

Eine andere Quelle sagte dem Blatt, dass die Centrobank derzeit alle Kryptowährungen „vollständig ablehnt“.

Russisches Krypto-Verbot wäre ein Eigentor

Auf der anderen Seite würde ein mögliches pauschales Verbot nicht nur die Strafverfolgungsbehörden bei ihren kryptobezogenen Ermittlungen behindern. Es ist laut Sergey Mendeleev, СЕО eines auf Kryptowährungen fokussierten Finanzdienstleistungs-Startups InDeFi SmartBank, einfach „völlig sinnlos“.

Mendeleev:

„Kryptowährungen wurden speziell dafür entwickelt, auch bei einem vollständigen Verbot zu funktionieren. China hat sie zum Beispiel verboten, na und? Benutzen die Chinesen jetzt weniger Kryptowährungen? Nein, natürlich nicht. Es ist nur so, dass jeder vorsichtiger wird und in den Untergrund geht.“

Mendeleev zufolge hätten die russischen Strafverfolgungsbehörden zwar derzeit zumindest einige Möglichkeiten, kryptobezogene Straftaten über Börsen zu untersuchen. Letztlich fehle aber die Möglichkeit, Anfragen zu stellen, wenn die Centrobank ein solches Verbot durchsetzt.

Mendeleev ergänzt:

„Das Verbot des Besitzes von Kryptowährungen klingt generell lächerlich. Die Leute verstehen immer noch nicht, dass ich nur einen Reim im Kopf haben könnte, und diese Wortfolge könnte zig Millionen Dollar wert sein – und niemand wird je davon erfahren.“

Ein mögliches Verbot von Kryptowährungen sei „völlig sinnlos“ und würde nichts ändern.

„Aber sie werden die Steuern vergessen müssen. Sie haben Casinos verboten – und was ist der Sinn? Alles ging online und in den Untergrund, nur Zehntausende von Menschen waren mitten in der Krise ohne Arbeit, während der Staat auch seine Einnahmen verlor.“

Wachsende Zahl von Krypto-Transaktionen

Wie RosBusinessConsulting Ende November berichtet hat, schätzt die Centrobank, dass die Russen derzeit Krypto-Transaktionen im Wert von rund 5 Milliarden US-Dollar pro Jahr tätigen.

Außerdem stellt die Bank fest, dass russische Nutzer zu den aktivsten Krypto-Tradern der Welt gehören. Berichten zufolge ist Russland eines der führenden Länder in Bezug auf die Häufigkeit, mit der seine Einwohner Kryptobörsen besuchen.

Im September gab die Centrobank außerdem ihre Pläne bekannt, die Liste der eingeschränkten Verwendungszwecke von Kryptowährungen (z.B. Zahlungen) zu erweitern und neue verwaltungs- und strafrechtliche Verpflichtungen für entsprechende Verstöße einzuführen.

Auch Konfiszierung ist angedacht

Hinzu kommt: Die russische Generalstaatsanwaltschaft arbeitet aktiv an einer Reihe neuer Änderungen des Strafrechts. Die sollen es den Strafverfolgungsbehörden ermöglichen, illegal erworbene Bitcoin und andere Kryptowährungen legal zu beschlagnahmen.

Laut Nikita Soshnikov, Direktor der regulierten Kryptobörse Alfacash und ehemaliger Leiter von Deloitte CIS, laufen ähnliche Gespräche in Russland sogar schon seit mindestens 2019:

„Derzeit gibt es in Russland keinen rechtlichen Rahmen für die Beschlagnahme – und vor allem für den anschließenden Verkauf von beschlagnahmtem Eigentum in Form von Kryptowährungen. Aber das hat die Strafverfolgungsbehörden nicht davon abgehalten, solches Eigentum zu beschlagnahmen.“

Vor diesem Hintergrund machen die Aussagen des Generalstaatsanwalts des Landes von letzter Woche durchaus Sinn. Sollte der Kauf von Kryptowährungen in Russland illegal werden, bräuchten die Strafverfolgungsbehörden sicherlich eine Art rechtlichen Rahmen, um sie zu beschlagnahmen – aber wie?

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Textnachweis: Cryptoslate

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Jannis GrunewaldExperte für Kryptowährungen

Jannis Grunewald schreibt seit mehr als acht Jahren über Kryptowährungen und Technologie-Trends. Erstmals mit Bitcoin in Kontakt gekommen ist er 2015 als Inhaber einer Digitalagentur; mittlerweile gibt's für ihn kaum einen Tag ohne BTC, ETH und Co. Ob technische Analyse, Krypto-Trading, NFTs oder Web 3.0 – Jannis besitzt ein breites Fachwissen über moderne Finanz- und Wirtschaftsthemen, setzt dies auch entsprechend ein: Er führt Interviews mit bekannten Persönlichkeiten der Krypto-Branche, kommentiert Entwicklungen, schreibt Prognosen, News und Analysen. Der gefragte Autor ist hervorragend in der Szene vernetzt, zudem regelmäßiger Gast auf Krypto- und Blockchain-Konferenzen weltweit. Sie finden Jannis' Publikationen in führenden Fachmagazinen – beispielsweise auf Finanzen.net, Cryptonews.com, Kryptoszene oder Business2Community.

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