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In den späten Abendstunden des Freitags hat FTX-Gründer Sam Bankman-Fried klammheimlich 10 Milliarden Dollar über eine „Hintertür“ an das Unternehmen Alameda transferiert.
Am späten Freitagabend wurde bestätigt, dass FTX-Gründer Sam Bankman-Fried (SBF) insgesamt rund 10 Mrd. Dollar von FTX zu Alameda Research verschoben hat.
Auch Spekulationen über einen Hack kamen immer wieder auf, nachdem mehrere abnormale Wallet-Transaktionen aufgefallen waren. Die deuten darauf hin, dass zwischen 1 und 2 Milliarden Dollar an Kundengeldern fehlen. Als SBF zu den fehlenden 1-2 Milliarden Dollar befragt wurde, lautete seine Antwort:
„???“
FTX gehackt? Was ist passiert?
Bei der Überprüfung der Blockchain-Transaktionen hat sich gezeigt, dass die Wallet-Adresse von FTX seit dem 11. November um 9:20 Uhr ET insgesamt 105,3 Millionen Dollar an Ethereum-, Solana- und BNB-Token von internationalen und US-amerikanischen Wallets erhalten hatte.
In einem ausführlich dokumentierten Twitter-Thread über die laufenden Transaktionen verfolgte Nutzer Foobar öffentlich den Geldfluss, der zu diesem Zeitpunkt stattfand.
Hundreds of millions of dollars are now flowing out of FTX wallets, some speculate liquidators but it's late on a friday night, not typical times for such rapid heavy movements. Some withdrawals are being swapped from Tether to DAI. Hack or insider actions? $26 million here pic.twitter.com/8wWlaE7na9
— foobar/ (@0xfoobar) November 12, 2022
Der FTX-Wallet tauschte 16 Millionen USDT gegen DAI über die dezentrale Börse 1inch, nachdem Tether ihre USDT auf die schwarze Liste gesetzt hatte. Die Adresse genehmigte dann USDT, LINK und sETH und verkaufte anschließend USDT und sETH.
Die Krypto-Gemeinschaft verfolgte allerdings weiterhin die Ab- und Zuflüsse von Wallet-Transaktionen und stellte dabei fest: Der Wallet hatte auch LINK im Wert von 24 Millionen Dollar auf CowSwap genehmigt. Darüber hinaus erwarb derselbe Wallet laut On-Chain-Daten Millionen in LIDO.
Hack oder Insider-Job?
Der General Counsel von FTX U.S., Ryne Miller, behauptet, dass FTX US und FTX.Com nach der Beantragung des Konkurses nach Chapter 11 alle digitalen Vermögenswerte in Cold Storage verschoben hätten. Miller zufolge sei der Prozess beschleunigt worden, um den Schaden der beobachteten unautorisierten Transaktionen zu begrenzen.
https://twitter.com/_Ryne_Miller/status/1591326796305530880
Nur etwas mehr als zwei Stunden später twitterte „Bitcoin Archive“ die bahnbrechende Nachricht, dass „FTX eine ,Hintertür’“ in die Buchhaltungssoftware von SBF eingebaut hatte. Dieser Weg wurde genutzt, um Vermögenswerte in Milliardenhöhe zu verschieben – und zwar ohne dass Mitarbeiter und externe Prüfer gewarnt wurden.
BREAKING: FTX had a “backdoor” built into its accounting software by SBF, which he used to move billions without triggering alerts to other staff, auditors etc – Reuters
— Bitcoin Archive (@BTC_Archive) November 12, 2022
Diese „Hintertür“ wurde mit Hilfe einer maßgeschneiderten Software eingerichtet, die es SBF ermöglicht, Befehle auszuführen, um Finanzdaten des Unternehmens zu ändern, ohne dass es jemand mitbekommt.
Durch die Nutzung dieser „Hintertür“ weden sowohl buchhalterische Warnhinweise als auch interne Compliance-Probleme vermieden.
Mögliche rechtliche Folgen
Gegen FTX läuft eine Untersuchung der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC (Securities and Exchange Commission) wegen der Verwaltung und Handhabung von Kundengeldern. Diese jüngste Entwicklung wirft für FTX noch mehr Fragen auf, da die SEC-Untersuchung immer näher rückt.
FTX gab am Freitagabend bekannt, dass der renommierte Restrukturierungsspezialist John J. Ray III die Kontrolle über das Unternehmen übernehmen wird. Ray III war für die Liquidation der Enron Corp. verantwortlich. Ein Unternehmen, das für eine der größten Insolvenzen der Welt steht.
Textnachweis: Cryptoslate
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