Kryptowährungen Crash ‚fataler‘ als Dotcom-Blase

Kryptowährungen Crash fataler als Dotcom-Blase

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Mitte der 1990er Jahren entstand der erste große Ansturm auf Internet-Unternehmen. Viele neu gegründete Firmen wollten an die Börse, um Kapital zu sammeln. Anleger fanden Gefallen an der medial gehypten „New Economy“, wodurch Unternehmen, die teilweise noch keinen Cent verdienten, einen Börsenwert von mehreren Milliarden USD.

Am 10. März 2000 erreichte der US-Technologieindex Nasdaq den damaligen Höchststand von 5132 Punkten. Danach setzte die Talfahrt ein, welche bis zum Oktober 2002 anhielt. Der Index rangierte „nur“ noch über 1.130 Punkten. Der Technologieindex fiel um ca. 78 Prozent und etliche Anleger hatten ihr Geld verloren.

Aufgrund der Ähnlichkeit zum Hype der Kryptowährungen wird die Dotcom-Blase immer wieder als Beispiel genannt. Und leider bestehen einige Ähnlichkeiten. Viele Kryptowährungen werden mit Hilfe eines Initial Coin Offerings gegründet, um Gelder für eine Idee zu sammeln. Teilweise wird das Projekt mit mehreren Millionen USD ausgestattet und die Marktkapitalisierung steigt – ohne Projekt oder Roadmap – auf mehrere Millionen USD an. Unternehmen werfen mit Begriffen wie „Blockchain“ und „Kryptowährung“ um sich und schon steigt der Preis der eigenen Aktie.

Der Höchststand der Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen wurde im Januar 2018 erzielt, über 835 Milliarden USD war der Krypto-Markt wert. In den darauffolgenden Monaten sollten die Preise für Kryptowährungen fallen. Den Tiefststand erreichte man bei einem Einbruch in Höhe von 80 Prozent. Heute steht die Marktkapitalisierung bei 194 Milliarden USD. Damit übersteigt der Krypto-Crash 2017/2018 die Dotcom Blase zumindest prozentual.

Blasen und Einbrüche gehören zum Alltag

Allerdings ist dieser Einbruch nicht der größte seiner Art. Bitcoin zum Beispiel hatte zuvor schon mehrere Blasen und Einbrüche. Sechs Mal fiel der Bitcoin Kurs um über 40 Prozent. Eine Korrektur über 80 Prozent ist auch keine Seltenheit. Bereits 2013 und 2013 bis 2015 brach Bitcoin um mehr als 80 Prozent ein. Beim letztgenannten Einbruch benötigte Bitcoin 772 Tage für ein neues Allzeithoch. Der jetzige Crash dauert „nur“ 249 Tage an.

Historische Daten Bitcoin Crash

Kryptowährungen wachsen in Hype-und-Crash-Phasen. Die Marktkapitalisierung lag vor einem Jahr bei 134 Milliarden USD, vor zwei Jahren bei knapp 13 Milliarden USD. Möglicherweise wird dieser Zyklus in Zukunft beibehalten.

Und um erneut den Vergleich zur Dotcom-Blase zu ziehen: Der Nasdaq-Index befindet sich heute bei 7.954 Punkten und damit deutlich über dem früheren Allzeithoch. Knapp fünfzehn Jahre dauerte es, bis das frühere Allzeithoch erreicht werden konnte.


Photo by Feliphe Schiarolli on Unsplash, CC0

Zuletzt aktualisiert am 23. Juni 2021

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Martin SchwarzExperte für Kryptowährungen

Martin, mit einem MSc. in Wirtschaftsinformatik und Fokus auf asymmetrischer Kryptographie und M2M-Kommunikation, ist seit 2015 in der Welt von Bitcoin und Kryptowährungen unterwegs. Schon mit 17 begann er mit dem Handel von Kryptowährungen und erwarb seinen ersten Bitcoin. Neben seinem Interesse an Kryptowährungen widmet er sich in seiner Freizeit Online-Casinos und Sportwetten, wo er mit 18 Blackjack-Strategien entwickelte und sogenannte Sure-Bets durchführte. Seine Expertise dokumentierte er frühzeitig als Autor zu Themen wie Kryptowährungen, Trading, Aktien, Casinos und Sportwetten, wodurch er heute als gefragter Experte und Autor mit über 10 Jahren Erfahrung gilt.

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