Krypto News: Do Kwon in Montenegro verhaftet

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Als im Mai 2022 Terra/Luna kollabierte, ging ein Beben durch die Kryptowelt. Das einstige Lieblingskind der Anleger stürzte auf Ramschniveau ab. Auch andere Kryptowährungen gerieten gehörig ins Straucheln, darunter der Bitcoin. Nur einer gab sich davon völlig unbeeindruckt: der Gründer von Terra/Luna Do Kwon. Der gab sich zwar in einem Interview reumütig, setzte sich aber kurz darauf ab. Jetzt wurde er in Montenegro verhaftet.

Rückblick: der Zusammenbruch von Terra Luna

Bis Mitte Mai 2022 war die Kryptowelt noch mehr oder weniger in Ordnung. Doch der Wonnemonat machte die alte Bauernweisheit „Alles neu macht der Mai“ wahr und machte vor allem die Kryptokurse neu. Nur vielleicht nicht ganz so, wie viele Anleger sich das gewünscht hatten.

Die Kryptowährung Terra Luna (LUNC) kollabierte und riss weitere Kryptos mit sich in den Abwärtsstrudel. Im Vorfeld hatte sich der Stablecoin UST von Terra Luna vom Dollar entkoppelt. Der UST war ein algorithmischer Stablecoin. Das heißt der Coin wurde, vereinfacht erklärt, auf der anderen Seite der Blockchain vom Luna Coin abgesichert. Der USDT hingegen, also der Stablecoin vom Tether, ist mit realem Fiat-Geld gesichert.

Wurde UST auf der einen Seite verkauft, wurde auf der anderen Seite Luna nachgeprägt und die UST dementsprechend verbrannt. Das Ganze funktionierte natürlich auch vice versa. Warum sich der UST vom US-Dollar entkoppelte, ist bis heute nicht ganz klar. Einige geben der allgemein schlechten Stimmung am Markt, die damals herrschte, die Schuld. Es gibt aber auch Gerüchte, dass ein gezielter Angriff auf das Netzwerk stattfand.

Fakt ist, dass der Preis für den UST plötzlich auf 0,30 US-Dollar fiel. Daraufhin kam es zu panikartigen Verkäufen des Stablecoins. Auf der anderen Seite wurden immer mehr LUNC nachgeprägt, wodurch es zu einer Hyperinflation kam. Innerhalb von kürzester Zeit rauschte der Kurs von 120 US-Dollar auf wenige Cent.

Die Sache mit den Bitcoins

Was interessant ist: Vor dem Crash kaufte Terra über mehrere Wochen insgesamt 80.300 Bitcoin, die zum damaligen Kurs rund 3 Milliarden US-Dollar wert waren. In den Richtlinien von Terra war zum damaligen Zeitpunkt festgeschrieben, dass die Bitcoin verkauft werden sollen, wenn der UST um einen gewissen Prozentsatz sinkt. Dadurch sollte der Kurs des Stablecoins wieder stabilisiert werden.

Während der Kurs also in den Keller rauschte, verkaufte die Luna Foundation 80.000 Bitcoin. Dadurch sank wiederum der Kurs des BTC – und die Kurse der anderen Kryptowährungen. Jetzt kommen wir allerdings in das Reich der Spekulationen.

Das Terra-Netzwerk wurde Berichten zufolge gezielt angegriffen: Da die Angreifer ebenso angeblich gezielt Bitcoin Short-Positionen aufgebaut hatten beziehungsweise Long-Positionen für den UST. Als der Kurs zusammenbrach, wurde der Markt massenhaft mit Stablecoin geflutet, wodurch der Kurs erst recht in den Keller ging.

Daraufhin konnten die Angreifer ihre Short-Positionen lösen und gingen mit – ganz legalen – Millionengewinnen nach Hause. Andere Anleger verloren hingegen ihr ganzes Vermögen, dass sie in LUNC investiert hatten.

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Was danach geschah

Nachdem Gründer Do Kwon darüber abstimmen ließ, erfolgte Ende Mai ein Hardfork. Seitdem gibt es zwei LUNA-Coins, den „alten“ LUNA, der jetzt LUNA Classic (LUNC) heißt und den neuen LUNA, der auf einer neuen Blockchain läuft. Do Kwon gab zu diesem Zeitpunkt auch noch Interviews, in denen er sich ganz zerknirscht gab und die volle Schuld für das Terra Luna Desaster auf sich nahm. Dann verschwand er plötzlich spurlos.

In Montenegro war dann Schluss

Auslöser für die Flucht Do Kwons könnte der Haftbefehl sein, der gegen ihn ergangen ist. In Südkorea, seiner Heimat, erlies ein Gericht in Seoul gegen ihn und fünf weitere Beteiligte einen Haftbefehl.

Mittlerweile hat auch die SEC, die Börsenaufsicht in den USA, Anklage in acht Punkten gegen ihn erhoben. Do Kwon, der stets seine Unschuld beteuerte, wurde der Boden in Singapur, wo er sich zu diesem Zeitpunkt aufhielt, wohl zu heiß und er verschwand. Ende September erging von Interpol eine Red Notice, somit wurde weltweit nach ihm gefahndet.

Nach monatelanger Flucht war jetzt für Do Kwon in Montenegro Schluss. Am 23. März wurde er am Flughafen in der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica von Sicherheitskräften festgenommen. Dort hatte er versucht, mit falschen Papieren nach Dubai zu fliegen.

Gegenwärtig prüfen die Behörden in Montenegro noch seine Identität. Südkorea wird, sobald feststeht, dass es sich wirklich um den gesuchten Terra Luna Gründer handelt, die Auslieferung beantragen.

Zuletzt aktualisiert am 24. März 2023

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