Um am Ende des Monats noch genügend Geld übrig zu haben, so muss man natürlich wissen, wie hoch die monatlichen Einnahmen wie auch Ausgaben sind. Jedoch ist es nicht immer einfach, die Ausgaben richtig einzuschätzen. Gibt man am Ende mehr Geld aus, als man eingenommen hat, so wird man relativ schnell einen Dispo-Kredit bei seiner Bank beantragen müssen – und das wird so richtig teuer.
Zu glauben, dass nur eine kleine Minderheit in Deutschland Probleme hat, die Einnahmen wie Ausgaben richtig einzuschätzen, wäre wünschenswert, entspricht jedoch nicht der Realität. Rund 7 Millionen Deutsche sind überschuldet – und nur ein Teil ist unverschuldet in finanzielle Not geraten. Ein immer größer werdender Teil gibt das Geld nämlich mit beiden Händen aus.
Natürlich sind die fehlgeschlagene Selbständigkeit, persönliche Probleme, Lebenskrisen oder auch eine Reduktion des Einkommens die Hauptgründe, jedoch sind um die 8 Prozent deshalb verschuldet, weil sie ein absolut falsches Konsumverhalten haben. Die Gefahr, zwischen billigen Krediten und Null-Prozent-Finanzierungen den Überblick zu verlieren, ist ausgesprochen hoch. Vor allem auch aufgrund des Umstands, dass das Sparen als unattraktiv wahrgenommen wird – bevor man sich für ein Sparbuch mit einer Verzinsung im Bereich der 0,0125 Prozent entscheidet, gibt man das Geld lieber für einen neuen Fernseher, ein neues Smartphone oder neue Küchengeräte aus.
Es geht also in erster Linie darum, dass man einmal erkennt, wie hoch die Einnahmen und die Ausgaben sind und gegebenenfalls auch darum, dass man die Notbremse zieht, wenn man zu dem Ergebnis kommt, dass die Ausgaben immer höher werden. Übersteigen beispielsweise schon die monatlichen Fixkosten die Einnahmen, so ist das finanzielle Chaos bereits vorprogrammiert.
Für Ordnung sorgen
Wer nicht gegen Ende des Monats ein Minus verbuchen will oder bereits kurz davor ist, in die Schuldenspirale zu rutschen, der sollte seine Konsumausgaben überdenken und versuchen, diese so schnell wie möglich in den Griff zu bekommen. Um in Erfahrung zu bringen, wie hoch die monatlichen Ausgaben sind, sollte man sich einmal einen Überblick verschaffen und überprüfen, wie viel Geld steht monatlich zur Verfügung und welche Summen ausgegeben werden. Nur dann, wenn man auch weiß, wofür das Geld ausgegeben wird, kann gespart werden.
Früher musste man mit Heft und Stift arbeiten oder komplizierte Excel-Tabellen erstellen, um ein Haushaltsbuch zu führen, damit man in Erfahrung bringt, wo wirklich der Schuh drückt. Heutzutage gibt es schon Apps, die eine nicht zu unterschätzende Hilfe sind, wenn es etwa darum geht, wieder Ordnung in das finanzielle Chaos zu bringen. Doch auch hier gilt, dass man im Vorfeld einen Vergleich anstellen muss, denn nicht jede App kann zu 100 Prozent empfohlen werden.
Bevor man jedoch einen Vergleich anstellt, ist es wichtig, dass man für sich selbst die Frage beantwortet, welche Funktionen überhaupt zur Verfügung stehen sollen. Denn nur dann, wenn die App auch die eigenen Vorstellungen erfüllt, kann diese auch nach den eigenen Wünschen so genutzt werden, damit man das finanzielle Chaos beseitigen kann.
Das Haushaltsbuch
Wer ein Haushaltsbuch führt, der hat auch einen Überblick, wie viel Geld im Monat zur Verfügung steht, wie hoch die monatlichen Ausgaben sind und wofür das Geld auch ausgegeben wurde. Natürlich mag die Bezeichnung „Haushaltsbuch“ schon etwas altmodisch klingen, jedoch darf der Nutzen einer derartigen Aufstellung keinesfalls unterschätzt werden. Vor allem auch dann nicht, wenn man sich für eine dementsprechende App entscheidet.
Mit „MoneyControl“ bekommt man eine relativ gute Übersicht über die eigenen Finanzen. Von Vorteil ist auch der Umstand, dass eine Kopplung zwischen allen Geräten stattfindet. Werden Ausgaben über das Smartphone eingegeben, wobei die App auch mit der Dropbox gekoppelt wurde, so werden alle Buchungen automatisch auch am Computer zur Verfügung stehen und können zudem auch als PFD exportiert werden.
Zu beachten ist, dass es eine kostenlose und eine kostenpflichtige Version gibt. Man sollte daher im Vorfeld überprüfen, ob die Funktionen, die in der gebührenfreien Version zur Verfügung stehen, ausreichend sind oder ob es mitunter besser wäre, die kostenpflichtige Version der App zu nutzen.
Das Kontenmanagement
Zahlreiche Einkäufe tätigt man heute mit der EC- oder auch Kreditkarte. Das mag extrem praktisch sein, ist aber nicht ganz ungefährlich, weil man so relativ schnell den Überblick verliert, wie viel Geld überhaupt schon ausgegeben wurde. In der Früh waren es 10 Euro im Supermarkt, dann zu Mittag 20 Euro im Restaurant, am Nachmittag ein paar Euro im Souvenirshop und ein paar Euro in einem anderen Supermarkt – am Abend glaubt man, 50 Euro ausgegeben zu haben, obwohl es 70 Euro waren, weil man vergessen hat, dass schon in der Früh ein Einkauf mit der Karte bezahlt wurde.
Mit „Zuper“ bringt man etwas Ordnung in dieses scheinbar nicht aufzuräumende Chaos. Die App, die von einem jungen Start-up entworfen wurde, ist vor allem dann empfehlenswert, wenn man gerne mit Karte zahlt, aber wieder die volle Kontrolle über seine Ausgaben haben möchte.
Mit der App kann man problemlos die eigenen Konten einbinden und zudem mit verschiedenen Budgets kategorisieren. Ob Reisen, Sparen, Haushalt oder auch die monatlichen Fahrtkosten – aufgrund der Tatsache, dass hier diverse Vorlagen zur Verfügung stehen, können die Ausgaben problemlos aufgenommen und dann nachvollziehbar verwaltet werden.
Wer also wieder einen Überblick über seine Finanzen bekommen möchte, der kann sich sehr wohl einmal mit der App befassen und so für sich selbst ausprobieren, ob „Zuper“ eine Hilfe sein könnte.
Das Vermögensmanagement
Hat man seine Ausgaben sowie auch seine gesamten Konten im Griff, so geht es in weiterer Folge darum, wie man Vermögen aufbaut. Denn jene Beträge, die am Ende des Monats noch zur Verfügung stehen, sollten nicht zur Gänze ausgegeben werden – man sollte auch Geld auf die Seite legen.
Bei „Portfolio Performance“ handelt es sich um ein relative unbekannte App, die jedoch unbedingt empfohlen werden muss, weil man so seine wachsenden Geldanlagen im Blick behält. Von Vorteil ist hier vor allem der Umstand, dass es sich um eine kostenlose Open Source-Software handelt.
Mit dieser App kann man seine Ersparnisse derart erfassen, sodass man immer einen Überblick hat, ob das Vermögen steigt – dies deshalb, weil man hier auch einen Überblick über die Zinsen, etwaige Kursgewinne wie auch Dividenden erhält.
Auch wenn die App auf dem ersten Blick etwas kompliziert wirkt, so ist „Portfolio Performance“ bei genauerer Betrachtung durchaus empfehlenswert. Jedoch sollte man sich für diese App erst dann entscheiden, wenn man mit den Apps „MoneyControl“ und „Zuper“ etwas Ordnung in sein finanzielles Chaos gebracht hat.
Für welche Apps sollte man sich entscheiden?
Es gibt zahlreiche Finanz Apps – doch welche Programme sind eine Hilfe? Natürlich geht es in erster Linie um die Anforderungen des Nutzers. Das heißt, welche Absichten werden verfolgt?
Wie hoch ist das Nettogehalt?
Wer ein Jobangebot bekommt und nur weiß, wie hoch der Bruttoverdienst ist, der will natürlich wissen, wie viel Geld tatsächlich zur Verfügung steht.
Mit „Wiso Gehalt“ kann problemlos das Nettogehalt ausgerechnet werden. Der Nutzer tippt in diesem Fall sein Bruttogehalt, das Bundesland, die Steuerklasse und ein paar weitere Daten ein und erhält dann die Information, wie hoch der Nettoverdienst ausfällt.
Natürlich sind Abweichungen möglich, jedoch kann man sich zumindest einmal einen recht guten Überblick verschaffen, wie viel am Ende tatsächlich vom Bruttogehalt übrig bleibt.
Der Haushaltsplaner
Und wieder stellt man rund um den 25. fest, dass das Geld weg ist. Auch wenn man sich vorgenommen hat, Geld auf die Seite zu legen, klappt es nicht einmal, bis zum Monatsletzten genug Geld zur Verfügung zu haben. Weiß man, wofür das Geld ausgegeben wird? Ist man überhaupt noch Herr über seine eigenen Finanzen?
Mit dem „VSB Haushaltsplaner“ ist es möglich, Buchungen anzulegen, diese zu bearbeiten und auch zu löschen. Zudem können die Buchungen auch in Kategorien eingeteilt werden: So erfährt man relativ schnell, welche Summen für die Wohnung, den Kredit, Freizeitgestaltung, Restaurantbesuche oder auch für Kleidung ausgegeben werden.
Hat man einmal eine Übersicht, so kann man dann den Rotstift ansetzen: 200 Euro für Kleidung? 100 Euro für Restaurantbesuche? Wer weiß, wofür Geld ausgegeben wird, kann gezielt vorgehen und so dafür sorgen, dass am Ende des Monats auch noch etwas Geld übrig bleibt, das dann auf die Seite gelegt werden kann.
Steuern sparen
Ein Steuersparratgeber, der schon ein richtiger Klassiker geworden ist, nennt sich „1000 ganz legale Steuertipps“. Installiert man die App „Konz-Tipps“ , so bekommt man einen relativ kleinen Ausschnitt davon präsentiert.
Hier geht es um 30 Steuerspartipps – so etwa zu Werbungskosten, zu den Freibeträgen, zur doppelten Haushaltsführung, zu der Entfernungspauschale oder auch zum Arbeitszimmer in den eigenen vier Wänden.
Von Vorteil ist, dass die Tipps verständlich geschrieben sind, sodass auch Laien, die sich noch nie richtig mit dem Thema befasst haben, vor keine Hürden gestellt werden. Wer also dringend noch Nachholbedadarf hat und gerne noch ein paar Euro mehr bei der nächsten Steuererkläung rausbekommen möchte, der sollte sich diese Tipps nicht entgehen lassen.
Auf der Suche nach dem Geldautomat
In Berlin, München, Dortmund oder Stuttgart wird es wohl kein Problem sein, einen Geldautomaten zu finden, um sodann Geld abheben zu können. Wer sich jedoch in einer ländlichen Region aufhält oder in einer Kleinstadt ist, der wird mitunter schon etwas Hilfe brauchen, damit man den nächsten Geldautomat findet.
Mit der App „CashPool“ ist die Frage, wo der nächste Automat steht, ganz einfach zu beantworten. Von Vorteil ist, dass man die Suche auch nach einer bestimmten Bank oder Sparkasse wie auch Bankengruppe eingrenzen kann.
Das ist vor allem dann wichtig, wenn man Gebühren sparen möchte – schlussendlich können Geldbehebungen an Fremdautomaten hohe Kosten verursachen, die unbedingt verhindert werden müssen.
Wie sieht die Bilanz des Unternehmens aus?
Mit der App „Bilanz Monitor“ bekommt man Finanzdaten von über einer Million Unternehmen präsentiert.
Dabei wird auf die Daten im Bundesanzeiger zurückgegriffen. Hier findet man unter anderem Quartals- wie Halbjahresberichte wie auch Jahresabschlüsse und bestimmte Bekanntmachungen. Das heißt, man kann so leichter einschätzen, wie es um die Solvenz eines bestimmten Unternehmens bestellt ist.
Eine durchaus hilfreiche App, wenn man mitunter auf der Suche nach einer Aktiengesellschaft ist, in die investiert werden soll.
Das Börsenlexikon
Wer sein Geld in die Börse stecken will, der muss sich im Vorfeld mit der Materie befassen. Das heißt, es geht auch darum, dass man weiß, was der eine oder andere Begriff bedeutet. Was ist etwa das Delta des Optionsscheins? Was bedeutet Duration? Was passiert bei Stop Loss? Wer sind die Bullen?
Entscheidet man sich für das „Börsenlexikon“ der Deutschen Börse, so wird man relativ schnell einen Überblick über die einzelnen Begriffe bekommen. Die App ist auch dann interessant, wenn man bereits seit geraumer Zeit als Trader tätig ist, jedoch dann auf Begriffe stößt, die zuvor aber noch nie gehört wurden – ein Blick in die App genügt und schon ist einem die Bedeutung des jeweiligen Worts bekannt.
Die App ist zudem übersichtlich gestaltet, sodass man auch relativ schnell das gesuchte Wort findet.
OnVista
Bei OnVista , einem bankenunabhängigen Finanzdienstleister, darf man sich über eine Fülle an Finanzdaten freuen:
So gibt es Aktienindizes wie den Dow Jones oder den DAX, Kurse von diversen Aktien, Rohstoffen, Währungen oder auch Anleihen, man kann als Nutzer ein Musterdepot anlegen oder auch aktuelle Nachrichten lesen oder erfährt, wann ein Unternehmen seine Berichte veröffentlicht.
Aufgrund der Tatsache, dass Nachrichten, ganz egal ob von Politikern oder auch von börsennotierten Unternehmen, einen Einfluss auf die Märkte haben können, sollte man daher immer wieder einen Blick auf die neuesten Nachrichten werfen.
eToro
Wer sein Geld mit den gewonnenen Informationen direkt anlegen möchte, der sollte sich die App von eToro anschauen.
Neben normalen Handelsfunktionen wie Kauf- und Verkauf bietet die App das sogenannte Social Trading, bei dem man die Strategien erfolgreicher Händler kopieren kann und somit keine Zeit mit dem ausarbeiten und umsetzen von Strategien verbringen muss.
Außerdem bietet eToro die Möglichkeit auch CFDs auf diverse Kryptowährungen zu kaufen oder verkaufen. Damit hat man hier sämtliche Handelsmöglichkeiten in einer Plattform vereint.
76% der Konten von Privatinvestoren verlieren beim Trading von CFDs bei diesem Anbieter Geld. Überlegen Sie gründlich, ob Sie es sich leisten können, Ihr Geld durch das Eingehen des hohen Risikos zu verlieren.
Kurzvergleich der besten Apps zur Finanz-Vermehrung
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Zinsen vergleichen
FMH und Biallo , zwei bankenunabhängige Marktbeobachter, stellen die wohl umfangreichsten Vergleiche dar, wenn es um die Zinskonditionen von Fest-, Tagesgeld oder auch Sparbriefen geht.
Die Konditionen von FMH sind beispielsweise über OnVista abrufbar; Biallo hat mit „Geldanlage“ eine eigene App geschaffen, in der sich über 100 Zinsangebote finden.
Jedoch ist zu beachten, dass aber Hypotheken- wie auch Ratenkredite oder auch Girokonten nicht miteinander verglichen werden können. Auch wenn die App von Biallo recht übersichtlich ist, so gibt es keine Suchfunktion – das heißt, man kann etwa nicht auswählen, dass nur Produkte mit einer deutschen Einlagensicherung angezeigt werden.
Wie erfolgversprechend ist die gewählte Strategie?
Sollen nur Aktien in das Depot oder möchte man auch in Anleihen investieren? Mitunter könnte man auch etwas Geld in Gold stecken.
Nutzt man die App „My Return“ von Donner & Reuschel, einer Privatbank, so besteht die Möglichkeit, die Wertentwicklung diverser Depotzusammensetzungen zu simulieren.
Der Anleger erfährt in Form eines Renditedreiecks, wie hoch sein Gewinn ausgefallen wäre, wenn er sich für eine bestimmte Depotkonstruktion entschieden hätte. Das heißt, mit dieser App kann man seine Strategie auf die Probe stellen und in Erfahrung bringen, wie erfolgversprechend das Investment gewesen wäre.
Das Fazit
In erster Linie geht es darum, dass man Ordnung in seine Finanzen bekommt. Wer ständig ins Minus rutscht, der sollte sich zuerst mit der Erstellung des Haushaltsbuches befassen und einmal in Erfahrung bringen, wie hoch die Einnahmen und die Ausgaben sind. In weiterer Folge geht es um das Vermögensmanagement – bleibt also wieder Geld übrig, so ist es wichtig, dass dieses gewinnbringend veranlagt wird.
Zuletzt aktualisiert am 2. April 2024