Tron vs. Ethereum: Unterschiede und wo ein Investment lohnt


Kaum eine Debatte wird in der Krypto-Community so leidenschaftlich geführt wie die Tron vs. Ethereum Diskussion. Allen voran sind es die Gründer der Währungen, die medial gegeneinander herziehen. Ethereum ist seit langem nach Bitcoin die wichtigste Kryptowährung der Welt, Tron ist keine 2 Jahre alt und drauf und dran, in die Top 10 aller Coins vorzustoßen.

Wir wollen das hinten anstellen und uns in diesem Beitrag ansehen, wie sich Tron und Ethereum als Blockchain-Plattformen und ihre jeweiligen Kryptowährungen unterscheiden. Du erfährst, wie sich Tron und Ethereum auszeichnen, was sie gemeinsam haben. Und: in welche Kryptowährung sich ein Investment lohnt.

Tron erklärt

Die Tron Blockchain-Plattform wurde erst im September 2017 von Justin Sun lanciert, die Tron Stiftung hat ihren Sitz in Singapur. Man startete mit einem Initial Coin Offering im Zuge dessen 15.000 Bitcoins an Kapital aufgebracht wurden. Die zugehörige Kryptowährung Tronix ist eine der beliebtesten Kryptos am Markt und ist in kürzester Zeit zur 11-größten Kryptowährung der Welt mit einer aktuellen Marktkapitalisierung von ca. 2.15 Milliarden USD aufgestiegen.

Die Tron Blockchain ist Smart Contract-fähig, weshalb auch dezentrale Anwendungen (dApps) auf dieser Plattform betrieben werden können. Dabei hat Tron allerdings einen ganz konkreten Anwendungsfall bzw. eine Branche im Visier: die Entertainment-Branche.

Smart Contracts, dApps und DAO

Smart Contracts sind in Code programmierte Vereinbarungen, die beim Eintreten bestimmter vordefinierter Kriterien automatisch ausgeführt werden. Durch das Verknüpfen mehrerer solcher Smart Contracts können ganze dezentrale Anwendungen erstellt werden, die als dApps (decentralized apps) bezeichnet werden. Kombiniert man Smart Contracts und dApps soweit, dass ein gesamtes Unternehmen automatisiert ablaufen kann, spricht man von einer Decentralized Autonomous Organisation (DAO).

Mittels Tron soll es möglich sein, dass Content-Ersteller direkt für die Inhaltserstellung von Zusehern bzw. Content-Consumern in TRX bezahlt werden. Es soll zur Dezentralisierung einer Branche kommen, die von einflussreichen Giganten wie Facebook, YouTube und Co. geprägt ist. In diesem zentralisierten Modell geht nicht nur viel Geld an die Großkonzerne, es kann auch zur inhaltlichen Zensurierung bzw. zur Einschränkung von Inhalten kommen.

In letzter Zeit hat Tron mit starken Partnerschaften aufhorchen lassen, darunter etwa das Fahrrad-Sharingsystem oBike sowie mit Baofeng, dem oft als „chinesischen Netflix“ bezeichneten Sendernetzwerk, dass mehr als 200 Millionen Kunden hat.

Ethereum logo
Die Blockchain-Plattform Ethereum wurde 2013 vom 19-jährigen Kanadier Vitalik Buterin in einem Whitepaper vorgestellt. Darin zeigt er die großen Potenziale der Blockchain-Technologie auf, die weit über Kryptowährungen wie Bitcoin hinausgehen würden. Der Titel des Whitepapers “Ethereum: A Next Generation Smart Contract & Decentralized Application Platform” zeigt, dass Buterin eine Plattform für Smart Contracts und dApps schaffen wollte (was ihm gelungen ist).

Auch die Ethereum-Blockchain wird als öffentliche Blockchain-Plattform von Minern mit deren Rechnerleistung betrieben. Man beginnt zunächst mit dem Proof-of-Work-Konsensmechanismus (wie auch Bitcoin), bei dem nur jene Miner belohnt werden, die den entscheidenden Hash durchführen. Hierfür braucht es einen Token – dieser heißt Ether und trägt das Kürzel ETH. Bis 2020 will man von PoW auf Proof-of-Stake (PoS) umstellen.

Tatsächlich wird mit Ether allerdings mehr gemacht – es geht um die Vergütung für das Anbieten von bzw. die Inanspruchnahme von Leistungen über die Ethereum-Blockchain. Ethereum stößt bald auf große Nachfrage, vor allem auch bei Unternehmen, die sich in der Ethereum Enterprise Alliance zusammenschließen, um die Potenziale der Blockchain zu erproben.

Ethereum raist in einem ICO 2014 mehrere Millionen und steigt bald zur zweitgrößten Kryptowährung der Welt auf. Als erster großer Anwendungsfall einer dApp will man mit der Decentralized Autonomous Organisation – DAO – einen automatisierten, dezentralen Venture Capital Fonds für Ethereum-Projekte gründen. Mehr als 150 Millionen USD in ETH werden von Community-Membern eingezahlt, doch es kommt zum DAO-Hack – ETH im Wert von 50 Millionen USD werden gestohlen.

Um diese Gelder wieder zu retournieren entscheiden sich Buterin und 90% der Ethereum-Community für die Veränderung der Ethereum-Blockchain, 10% der Community verweigern das. Im Juli 2016 kommt es zum Hard Fork – Ethereum und Ethereum Classic entstehen.

Bis heute ist Ethereum die klare Nummer 2 der Kryptowährungen mit einer Marktkapitalisierung rund um 28 Milliarden USD. Ethereum gilt noch als Leader im hart umkämpften Rennen um den „King of dApps“ – die beliebteste Plattform für dezentrale Anwendungen.

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Tron vs. Ethereum dApp-Nutzung

Ethereum ist aktuell der King of dApps mit ca. 1500 aktiven dApps, Tron hat immerhin auch knapp 420 aktive dApps.

Sowohl Tron als auch Ethereum wurden als Blockchain-Plattformen zur Ausführung von dApps gelauncht. Zwar ist Ethereum hier seit 2014 der Platzhirsch und weiterhin Anführer mit der größten Anzahl an dApps, allerdings hat Tron in sehr kurzer Zeit beachtenswert gut aufschließen können. Ein Blick auf das Online-Service dAppRadar zeigt: aktuell werden knapp 1500 aktive dApps auf Ethereum gehostet, auf Tron immerhin auch schon 320, wobei diese vor allem im Gaming-Bereich beheimatet sind.

Tron vs. Ethereum Mining

Tron verwendet das innovative Delegated Proof-of-Stake, während Ethereum aktuell ein Hybrid aus Proof-of-Work und PoS nützt, das bis Anfang 2020 vollständig auf PoS umgestellt werden soll.

Tron Mining ist ein relativ kompliziertes Thema, es wird der komplexe Delegated-Proof-of-Stake-Algorithmus verwendet. Dieser ermöglicht es Tron an die 2000 Transaktionen pro Sekunde abwickeln zu können. Die Blöcke werden dabei von 27 sogenannten Super Representatives (SR) erstellt, TRX-Kontoinhaber können diese nominieren und für diese votieren. Ähnlich wie bei Cardano gibt es dabei 3 unterschiedliche Arten von Nodes im Tron-Netzwerk: Witness Node, Full Node und Solidity Node. Witness Nodes wirken bei der Blockerstellung mit und beim Einreichen von bzw. Abstimmen von Vorschlägen, Full Nodes hingegen stemmen das API und kommunizieren Transaktionen und Blöcke. Die Solidity Nodes hingegen sychronisieren von Full Nodes kommende Blöcke und bieten indizierbare APIs. Wer Tron minen möchte, sollte also selbst über eine gute Menge an TRX verfügen, um beim Staking mitwirken zu können.

Ethereum Mining EOS Mining

Ethereum Mining ist hingegen relativ einfach und erfreut sich nach wie vor einer hohen Beliebtheit. Weil Ethereum ein öffentliches Blockchain-Netzwerk ist, kann jeder, der möchte, diesem Netzwerk als Nutzer beitreten. Einfach den Ethereum-Client herunterladen, am eigenen Rechner installieren und schon kann das Minen losgehen. Was die Technologie betrifft, wird es zunehmend schwerer mit CPUs/GPUs zu minen, die Nutzung leistungsstarker ASIC-Mining-Geräte hat sich etabliert. Ethereum hat zunächst den Proof-of-Work-Konsensmechanismus verwendet, befindet sich nun allerdings in der schrittweisen Umstellung auf Proof-of-Stake, was eine effizientere und energiesparendere Mining-Tätigkeit ermöglichen soll.

Tron vs. Ethereum Anwendungsbereiche

Tron wurde explizit für die Entertainment-Branche zur Dezentralisierung von Content-Plattformen geschaffen. Ethereum ist hingegen allgemein als Blockchain-Plattform für alle möglichen Branchen und Anwendungsfälle konzipiert, in welchen Smart Contracts und dApps zum Einsatz kommen können.

Tron verfolgt das Ziel, eine dezentrale und demokratisierte digitale Content-Umgebung zu schaffen, in der Mittelmänner eliminiert werden und Content-Ersteller direkt von Content-Consumern in Form von TRX bezahlt werden. Dieser digitale Content kann dabei allerdings weitgefasst sein und z.B. auch mobile Anwendungen wie Spiele oder weitere umfassen. Benutzer können Inhalte jeglicher Art hochladen und werden in Abhängigkeit ihres Beitrags in TRX remuneriert. Ein weiterer Nutzen von Tron ist dabei, dass es durch die Dezentralisierung auch zur Reduktion der Traffic-Abhängigkeit von großen Plattformen wie Facebook kommt. Der gesamte Traffic kann sich auf Content-Creator beziehen, es braucht keine Hits oder Views der Webseite des Mittelmanns.

Ethereum wurde bereits bei seiner Gründung mit einer großen Vision geboren: eine dezentrale Plattform für die Ausführung von Smart Contracts und dezentralen Apps (dApps) zu schaffen. Hierfür hat Vitalik Buterin die Programmiersprache Solidity erfunden. Mit Solidity können Entwickler in aller Welt dezentrale Apps für die Ethereum-Blockchain erstellen. Heute bereits wird die Ethereum-Blockchain von hunderten Unternehmen in aller Welt verwendet. Es gibt Anwendungen in Dutzenden Branchen, etwa in den Bereichen Banken, Energieversorgung, Gaming, Trading, Versicherungswesen und viele mehr. Ein weiterer wichtiger Anwendungsfall für die Ethereum-Blockchain ist, dass sie durch den ERC-20 Token-Standard für die meisten über ICOs ausgegebenen Altcoins als Plattform dient. So wurde auch Tron (wie z.B. auch EOS) zunächst als ERC-20 Token auf der Ethereum-Blockchain ausgegeben, bevor 2018 der Launch im Mainnet stattfand.

Tron vs. Ethereum – die Schlammschlacht in der Community

Wir wollten diese Analyse sehr sachlich halten, aber kein Tron vs. Ethereum Vergleich wäre vollständig, ohne auch kurzfristig auf die Debatten in der Community einzugehen. Tron-Gründer Justin Sun wird nicht müde, mit provokanten und arroganten Aussagen seinen Glauben zum Ausdruck zu bringen, dass Tron bald Ethereum überholen würde. Mehrmals hat er in Tweets behauptet, dass Ethereum als Plattform tot sei, dass Tron sicher bald Ethereum überholen würde um zur Platz 2 aller Kryptowährungen aufzusteigen. Er würde allerdings Vitalik Buterin ein Monument erstellen im Andenken an die Vorarbeit, die er für den Space geleistet hat.

Vitalik Buterin hingegen steht in seiner Wortwahl der spitzen Zunge Suns in nichts nach. In einem Interview hat er mit der Aussage aufhorchen lassen, dass er das Vertrauen in die Menschheit verlieren würde, falls tatsächlich Tron eines Tages Ethereum vom Thron des King of dApps stürzen könne.

Die Community ist also klar in zwei Lager gespalten: große Ethereum-Fans sind meist Tron-Feinde und umgekehrt. Für den nüchternen Anleger sollte dies allerdings natürlich kein Hindernis sein, von Preissteigerungen bei beiden Kryptos profitieren zu können…

Fazit

Soweit also zu den technischen und ökonomischen Unterschieden bei Tron vs. Ethereum. Jetzt hast du ein besseres Bild über die Entwicklungsaspekte, aber in welche der Kryptowährungen investieren lohnt sich für dich?

Werfen wir zunächst einen Blick auf die diesjährige Performance von Tron vs. Ethereum. Wie Coinmarketcap.com entnommen werden kann, hat Tron bisher in 2019 knapp 80% dazugewonnen, Ethereum sogar ca. 105%. Beide haben sich also in den letzten Monaten als gute Investition erwiesen. Bevor du dich entscheidest, sieh dir noch an, welche Entwicklungsschritte Ethereum als nächstes setzen wird. Hier findest du unsere ausführliche Ethereum Prognose 2019.

Leiste allerdings auch Vorarbeit, bevor du in Kryptowährungen investieren beginnst. Stelle dir hierfür die folgenden Fragen:
  • Warum investierst du in Kryptowährungen?
  • Welches Ziel sollen deine Investitionen erreichen?
  • Wie hoch ist deine Risikobereitschaft bzw. wie viel kannst du dir leisten, im schlimmsten Fall zu verlieren?
  • Kannst du mit teils hohen Preisschwankungen und Volatilität emotional umgehen?

Es ist ganz einfach, egal ob du Tron kaufen oder Ethereum kaufen willst. Du brauchst hierfür einen seriösen Anbieter mit guten Konditionen. Genau das bietet dir eToro: als staatlich regulierte Trading Plattform kannst du hier Kryptowährungen rasch und günstig kaufen.

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Zuletzt aktualisiert am 10. August 2021

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Christoph Peterson Experte für Kryptowährungen

Christoph ist vor ein paar Jahren auf das Thema Kryptowährungen gestoßen und beschäftigt sich als Autor und Enthusiast seither intensiv mit den Themen Kryptowährungen, Blockchain und STOs. Er schreibt regelmäßig für das Online-Magazin Coincierge.de, wo er über alle Aspekte der Krypto- und Blockchain-Technologie berichtet und Analysen zu Kryptowährungstrends und Nachrichten liefert. Christophs Ziel ist es, die Leser mit genauen Informationen zu versorgen, um ihnen zu helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen, wenn es um Investitionen in Kryptowährungen oder andere Produkte in diesem Sektor geht.

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