FUD oder Fakt? Britische Kriminalpolizei: Kryptowährungen fördern Cyber-Kriminalität

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Die britische Kriminalpolizei hat einen ausführlichen Bericht darüber veröffentlicht, welche Folgen die Mainstream-Adaption von Kryptowährungen wie Bitcoin mit sich bringt. Das Fazit: Verbrecher profitieren von Kryptowährungen – angeblich.

Nur ein altes Vorurteil?

Ein oft gehörtes Vorurteil über Kryptowährungen lautet: Sie kommen für illegale Tätigkeiten zum Einsatz, für sogenannte Cyber-Kriminalität. Doch was genau ist das überhaupt?

Der englischen Kripo (NCA) zufolge geht Cyber-Kriminalität mit einer „gewissen Cyber-Abhängigkeit“ einher. Sie könne nur mit Hilfe von Computertechnologie begangen werden. Beispiele seien z. B. cyber-gestützter Betrug und die Verwendung von Kryptowährungen zur Geldwäsche. Der Behörde zufolge nehmen derartige Aktivitäten zu.

Sie schreibt in ihrem jährlichen „National Strategic Assessment of Serious Organised Crime“:

„Kriminelle Nutzung von Technologie nimmt zu, und die Verwendung von Krypto-Vermögenswerten, um Geld zu waschen, hat über mehrere Arten von Verbrechen zugenommen.“

Im Bericht werden mehrere Beispiele genannt, unter anderem der größte Fall von Erpressung, der jemals in Großbritannien stattgefunden hat. Mehr als 15 Polizeikräfte, Regierungspartner und die Kriminalpolizei waren beteiligt, um eine zwei Jahre währende „Terrorkampagne“ (O-Ton) gegen Supermärkte zu beenden.

Hierbei verunreinigte der Verbrecher Babynahrung mit Metallsplittern und legte sie in den Regalen einer bestimmten Supermarkt-Kette aus. Anschließend forderte er 1,4 Mio. Pfund in Kryptowährungen als Erpressungsgeld. Die Behörden kamen dem Mann allerdings auf die Schliche, und im Oktober wurde er zu 14 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.

Aufgrund von Fällen wie diesem sieht die britische Kriminalpolizei den Erfolg von Kryptowährungen kritisch, wie sie schreibt:

„Eine breitere Annahme der Krypto-Asset-Technologie durch Mainstream-Finanzdienstleistungen wird potenziell einen größeren Markt für kriminelle Ausbeutung und Bewegung von kriminellen Geldern bieten.“

Corona und Krypto

Der NCA zufolge hat die Corona-Pandemie zudem die Art und Weise beeinflusst, wie Kriminelle Technologie nutzen und die Verbreitung bestimmter technologischer Hilfsmittel beschleunigt, um die Identitäten der Nutzer zu verschleiern. So sei die routinemäßige Nutzung von Kryptowährungen (z.B. Bitcoin) und des Dark Web während des Lockdowns in Großbritannien gestiegen. Gleichzeitig habe die Zunahme der Heimarbeit das Risiko erhöht, „von Kriminellen online ins Visier genommen zu werden“.

Während des Lockdowns sei es für Kriminelle immer schwieriger geworden, Bargeld zu bewegen, weshalb kriminelle Gruppen Kryptoassets wie Bitcoin (hier zum Bitcoin-Kauf) zur Geldwäsche verwendet hätten. Ebenfalls zugenommen habe die Nutzung von Kryptoassets zum Kauf und Verkauf von illegalen Waren (wie z.B. Drogen).

Insgesamt scheint das Thema Verschlüsselung und Privatsphäre für die Behörden immer mehr zum Problem zu werden. So betont die NCA auch die zunehmende Verbreitung dezentraler Messaging-Anwendungen. Diese böten Kriminellen den Vorteil, im Vergleich zu traditionellen Messaging-Apps „mehr Kontrolle über ihre Daten“ zu haben.

Bitcoin und Geldwäsche – wirklich?

Ebenso zugenommen hat laut dem Bericht die Verwendung von Krypto-Assets zur Geldwäsche. Der NCA nach sei es „sehr wahrscheinlich“, dass im Vereinigten Königreich jährlich mehr als 12 Milliarden Pfund an kriminellem Bargeld generiert werden.

Das Ausmaß der Geldwäsche, die sich auf das Vereinigte Königreich auswirkt (einschließlich durch britische Unternehmensstrukturen oder Finanzinstitutionen) könnte demnach in die Hunderte von Milliarden Pfund jährlich gehen. Das genaue Ausmaß zu beziffern ist schwierig, da es eine Vielzahl von Methoden gibt, mit denen kriminelle Erlöse innerhalb und außerhalb des Vereinigten Königreichs gewaschen werden.

Die COVID-19-Beschränkungen hätten allerdings die Geldwäsche erschwert und die kriminelle Nutzung anderer Methoden wie Kryptoassets beschleunigt.

Die Folge: Anbieter von Kryptoassets, die in Großbritannien tätig sind, müssen künftig eine Registrierung bei der Financial Conduct Authority beantragen – oder sie riskieren straf- und zivilrechtliche Maßnahmen.

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Jannis GrunewaldExperte für Kryptowährungen

Jannis Grunewald schreibt seit mehr als acht Jahren über Kryptowährungen und Technologie-Trends. Erstmals mit Bitcoin in Kontakt gekommen ist er 2015 als Inhaber einer Digitalagentur; mittlerweile gibt's für ihn kaum einen Tag ohne BTC, ETH und Co. Ob technische Analyse, Krypto-Trading, NFTs oder Web 3.0 – Jannis besitzt ein breites Fachwissen über moderne Finanz- und Wirtschaftsthemen, setzt dies auch entsprechend ein: Er führt Interviews mit bekannten Persönlichkeiten der Krypto-Branche, kommentiert Entwicklungen, schreibt Prognosen, News und Analysen. Der gefragte Autor ist hervorragend in der Szene vernetzt, zudem regelmäßiger Gast auf Krypto- und Blockchain-Konferenzen weltweit. Sie finden Jannis' Publikationen in führenden Fachmagazinen – beispielsweise auf Finanzen.net, Cryptonews.com, Kryptoszene oder Business2Community.

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