Was man über Airdrops wissen muss

Airdrops und was man wissen muss

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Man bekommt im Leben nichts geschenkt. Oder doch? In der Welt vor Krypto lautete die Antwort natürlich ‚Nein‘. Dank den Kryptowährungen lautet die Antwort auf die Frage heutzutage: ‚Airdrops‘.

Was ist ein Airdrop?

Den Begriff sollte man nicht mit der militärischen Definition verwechseln. In der Welt der Kryptowährungen hat ein Airdrop eine andere Bedeutung. Ein Airdrop ist ein Vorgang, bei dem Entwickler eines Projekts (meist ICOs) den eigenen Token an Krypto-Benutzer verschenken. Airdrops können als kostenlose Proben des Krypto-Einkaufsmarktes angesehen werden.

Airdrops werden häufig von unbekannten Start-Ups durchgeführt, um die Bekanntheit ihrer Marke einfach und schnell zu steigern. Das Projekt wird gehyped und die Masse ist begeistert, so zumindest die Theorie.

Wieso werden Airdrops durchgeführt?

Airdrops werden aber nicht nur zum Aufbau einer Marke durchgeführt. Es gibt noch weitere Gründe, wieso Airdrops durchgeführt werden:

Um Benutzer zu belohnen: Token-Geschenke werden manchmal als Belohnung an Benutzer eines bestimmten Dienstes für ihre Treue ausgeschüttet. Binance* oder KuCoin, beides Krypto-zu-Krypto-Börsen, haben das in der Vergangenheit schon getan und werden das sehr wahrscheinlich in Zukunft wieder machen. Jedoch bekommt man die Token nicht immer geschenkt, manchmal muss man etwas dafür tun, z.B. eine bestimmte Menge einer Kryptowährung handeln oder kaufen und halten.

Um für mehr Dezentralität zu sorgen: Durch die Verteilung von Gratis-Token an eine Vielzahl von verschiedenen Benutzer erreicht man, dass diese überall auf der Welt verteilt werden, wodurch die Kryptowährungen dezentral verteilt sind. OmiseGo führte einen Airdrop aus diesem Grund durch. Da OmiseGo in Zukunft auf ein Proof-of-Stake-System setzt, ist es notwendig, dass eine Vielzahl an PoS-Validatoren an dem Netzwerk teilnehmen. Durch das Verteilen von OMG an hunderttausende Ethereum-Adressen konnte und kann das gewährleistet werden.

Um Verbote zu umgehen: Facebook, Google und Twitter verbieten Werbung für Kryptowährungen. Durch Airdrops können viele Interessenten erreicht und eine Marke aufgebaut werden. Zudem sind Regierungen gerade dabei, Kryptowährungen zu regulieren. Ein geplantes ICO-Projekt könnte die Regulierungen (theoretisch) umgehen, indem es Token verschenkt und nicht verkauft.

Hard-Forks: Auch ein Hard-Fork kann eine Art Airdrop sein. Aber nur dann, wenn ein neues Netzwerk bzw. eine neue Kryptowährung mit dem Hard-Fork entsteht. Beispiele hierfür sind der Bitcoin & Bitcoin Cash Hard-Fork und auch der Ethereum & Ethereum Classic Hard-Fork.

Wie erhält man Airdrops?

Automatisierter Airdrop: Automatisierte Airdrops sind Token-Geschenke, die man automatisch erhält. Hierfür muss nichts getan werden, die Entwickler überweisen die Gratis-Token automatisch an Ihre Adresse. Allerdings benötigt die Adresse meist ein Guthaben, das heißt, die Adresse muss mit einer Einlage ‚aktiviert‘ werden.

Meist sind automatisierte Airdrop-Token ERC-20 Token, die die Ethereum Blockchain nutzen. Das bedeutet, dass man für die meisten Airdrops nur einen Ethereum Wallet mit Ether-Guthaben benötigt. Oft werden Airdrops an alle Ethereum-Adressen, die Ether besitzen, proportional aufgeteilt.

Manueller Airdrop: In manchen Fällen muss man selbst aktiv werden, um die Token zu erhalten. In diesem Fall ist der Token nicht mehr wirklich geschenkt, da man dafür in irgendeiner Form, z.B. mit sozialem Geld (Like, Share, Tweet usw.), bezahlt oder arbeitet.

Aufpassen sollte man bei (manuellen) Airdrops wegen der Steuer!

Airdrops und die Steuer

Kryptowährungen weisen viele Eigenheiten auf, wodurch Verwirrung entstehen kann. Bisher gibt es keine bekannte steuerliche Regelung zu Airdrops und Urteile schon gar nicht, weswegen unklar ist, wie diese eingeordnet werden.

Automatische Airdrops ähneln laut DWS-Verlag Ausgabe Nr. 1829 einem Lottogewinn, weswegen eine Besteuerung nach §23 (1) Nr. 2 EStG nicht in Betracht komme:

Eine Besonderheit im Bereich der Kryptowährungen sind die sogenannten Airdrops. Airdrops sind Kryptowährungen, die dergestalt entwickelt werden, dass sie automatisch in den Wallets von Nutzern entstehen, die bestimmte Kriterien erfüllen. Der jeweilige Nutzer muss seinerseits nichts dafür tun.

[…] Eine Herstellung der Coins erfolgt also […] nicht. Ein Anschaffungsvorgang kommt zumeist auch nicht in Betracht, da kein Erwerb von einem Dritten vorliegt. Die meisten per Airdrop entstandenen Coins werden nicht aus dem Rechtskreis eines Dritten auf den Nutzer übertragen.

Vielmehr beginnen sie ihre „Existenz“ überhaupt erst in dessen Vermögen. Daher liegt auch keine steuerpflichtige Schenkung vor. Damit ähneln Airdrops einem Lottogewinn oder einem Zufallsfund. Mangels Erwerbsvorgangs kommt bei einer anschließenden Veräußerung eine Besteuerung nach § 23 (1) Nr. 2 EStG seinem Wortlauf nach grundsätzlich nicht in Betracht.

Jedoch gilt das nur für automatische Airdrops und wohl auch für Hard-Forks, für die ein Benutzer nichts tun muss. Für einen manuellen Airdrop wird eine Steuer anfallen, da ein Tätigwerden und damit ein Erwerbsvorgang wohl vorliegt.

Ein hilfreiches Tool für die Steuer der Kryptowährungen kann Cointracking* (deutsch) oder Bitcoin.tax* (englisch) sein.

Jedoch ist das hier keine rechtliche oder steuerliche Beratung. Lieber einen qualifizierten Steuerberater aufsuchen, der sich mit der Thematik auskennt. Nur so ist man auf der sicheren Seite.

Achtung vor Betrügern | Sicherheit geht vor

Menschen werden von Betrügern ausgenutzt. Dadurch, dass die Gier gerne mal das Hirn frisst und Airdrops diese Gier ansprechen können, werden Betrüger angelockt. Und dann kann es schnell passieren, dass man über den Tisch gezogen wird. Man sollte deswegen auf folgende Dinge achten:

  1. Niemals den privaten Schlüssel hergeben: Niemand braucht Deinen privaten Schlüssel, um dir Gratis-Token zu schicken. Mit dem privaten Schlüssel kann man nämlich auf Dein Vermögen zugreifen und wenn jemand Deinen privaten Schlüssel verlangt, dann weißt Du, dass er Dir deine Kryptowährungen stehlen will. Für Airdrops reichen die öffentlichen Empfangsadressen aus.
  2. Niemals Geld an Jemanden senden: Ein Airdrop soll Dir Geld schenken und nicht umgekehrt. Wenn von Dir verlangt wird, dass Du zuerst Geld senden musst, um dann Geld zu erhalten, dann solltest du schnell das Weite suchen.
  3. Offizielle Quellen überprüfen: Ein Airdrop wird öffentlich von dem Entwicklerteam kommuniziert oder Anhänger diskutieren darüber in Gruppen. Deswegen sollten verifizierte Konten, Webseiten, Soziale Medien usw. überprüft werden, bevor man am Airdrop teilnimmt.

Image via pixabay, CC0;

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Martin SchwarzExperte für Kryptowährungen

Martin, mit einem MSc. in Wirtschaftsinformatik und Fokus auf asymmetrischer Kryptographie und M2M-Kommunikation, ist seit 2015 in der Welt von Bitcoin und Kryptowährungen unterwegs. Schon mit 17 begann er mit dem Handel von Kryptowährungen und erwarb seinen ersten Bitcoin. Neben seinem Interesse an Kryptowährungen widmet er sich in seiner Freizeit Online-Casinos und Sportwetten, wo er mit 18 Blackjack-Strategien entwickelte und sogenannte Sure-Bets durchführte. Seine Expertise dokumentierte er frühzeitig als Autor zu Themen wie Kryptowährungen, Trading, Aktien, Casinos und Sportwetten, wodurch er heute als gefragter Experte und Autor mit über 10 Jahren Erfahrung gilt.

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